BKA: Das Bundeskriminalamt und die OK-Staatsanwaltschaft Gera teilen mit: Schlag gegen mutmaßliche Menschenhändler und Schleuser
Wiesbaden (ots)
Bei einer großen Durchsuchungsaktion der OK-Staatsanwaltschaft in Gera wurden unter Federführung des Bundeskriminalamtes in der Nacht vom 25. auf den 26. April 15 Objekte im Rotlichtmilieu durchsucht und vier Haftbefehle vollstreckt. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in Erfurt / Thüringen. Zeitgleiche Durchsuchungen wurden in den Bundesländern Hessen, Berlin und Niedersachsen durchgeführt, unterstützt von Kräften des Bundesgrenzschutzes sowie der Schutz- und Kriminalpolizei der betroffenen Bundesländer. Insgesamt waren über 200 Polizeibeamte im Einsatz.
Hintergrund des gut vorbereiteten und schlagartig durchgeführten Einsatzes sind umfangreiche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Gera und des BKA gegen mehrere Personen aus dem Rotlichtmilieu, die banden- und gewerbsmäßig junge Frauen aus Russland angeworben und in die Bundesrepublik Deutschland eingeschleust hatten. Die Frauen mussten Knebelungsverträge unterzeichnen und den überwiegenden Teil ihrer Verdienste aus der illegalen Prostitutionsausübung an die Beschuldigten abtreten. Den Hauptbeschuldigten, zwei Brüder aus Russland, ein deutschter Staatsangehöriger sowie dessen Lebensgefährtin werden mehr als 40 Einzelfälle angelastet, in denen Frauen in Modellwohnungen und Bordellen zur Prostitution angehalten und regelmäßig abkassiert wurden.
In Russland ansässige Mittäter organisierten die Einreise der Frauen, z.B. durch Visaerschleichung, Veränderung von Personaldokumenten und Organisation des Transportes bis zum Bestimmungsort.
Die gemeinsame Aktion des BKA zusammen mit den Länderpolizeien war ein Erfolg. Durch das Antreffen illegal aufhältiger Personen, Auffinden von Beweismitteln und Bargeldbeträgen konnten zusätzliche Beweise erhoben werden, die den Tatverdacht weiter erhärteten.
Das BKA hatte seit Mitte vergangenen Jahres im Rahmen von umfangreichen Ermittlungen und einer verdichtenden Auswertung Einzelsachverhalte zusammenführen und den Hauptverdächtigen zuordnen können. Die Staatsanwaltschaft Gera erwartet, durch die Aussagen von Zeugen und die Auswertung von Beweismitteln noch weitere Fälle aufklären zu können. Die Zusammenarbeit im Vorfeld sowie am Einsatztag zwischen dem BKA und der Kriminalpolizeiinspektion Erfurt war vorzüglich.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt
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