BKA: Bulgarische Polizei und Bundeskriminalamt gehen gegen international agierende Fälscherbande vor
Wiesbaden (ots)
In Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) ist der bulgarischen Polizei ein Schlag gegen eine international agierende Fälscherbande gelungen. Bereits Ende Mai 2006 erfolgten in mehreren bulgarischen Städten Durchsuchungen und Festnahmen von Mitgliedern einer Tätergruppe, die seit Mitte 2005 weltweit (z.B. in Deutschland, Bulgarien, Frankreich, Italien, Österreich, Norwegen und Island; aber auch in Kanada) an manipulierten Geldautomaten die Daten der dort eingesetzten Zahlungskarten "abgegriffen" und gleichzeitig die dazugehörenden PIN ausgespäht hatte.
Die erlangten Kartendaten wurden innerhalb kürzester Zeit auf gefälschte Zahlungskarten übertragen. Anschließend erfolgte der Einsatz der gefälschten Karten an Geldautomaten in mehreren europäischen Ländern, darunter auch in Deutschland.
Die Aktion der Polizei in Bulgarien richtete sich gegen eine aus mindestens 20 Personen bestehende Tätergruppe, von der vier Personen festgenommen werden konnten. Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiches Fälschermaterial und gefälschte Zahlungskarten sichergestellt. Auf den gefälschten Karten befanden sich u.a. auch Daten von deutschen Zahlungskarten, die erst Mitte Mai 2006 an Geldautomaten in Deutschland "abgegriffen" worden waren. Die ersten Auswertungen der sichergestellten Unterlagen belegen, dass die Täter in mehreren deutschen Bundesländern aktiv gewesen sind.
Den Maßnahmen vorausgegangen war eine monatelange Zusammenarbeit zwischen dem Bundeskriminalamt (BKA) und den bulgarischen Behörden. Seit Mitte 2005 hatte das BKA im Rahmen einer Auswertung die Datenabgriffe durch bulgarische Täter registriert und intensiv Informationen mit den bulgarischen Behörden ausgetauscht. In diesen Informationsaustausch eingebunden waren auch die deutschen Zahlungskartenorganisationen, ohne deren Unterstützung eine Zuordnung und Bearbeitung der einzelnen Schadensfälle nicht hätte erfolgen können.
Bei der jüngsten Aktion handelt es sich um die zweite größere bulgarische Polizeiaktion gegen organisierte Tätergruppen im Zahlungskartenbereich. Bereits im Herbst 2005 war gegen eine aus ca. 30 Personen bestehende bulgarische Tätergruppe ermittelt worden, die ebenfalls in mehreren europäischen Staaten Geldautomaten manipuliert und Kartendaten "abgegriffen" hatte.
Zwischen der bulgarischen Zentralstelle zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und dem BKA besteht schon seit längerem ein intensiver Kontakt im Bereich der Bekämpfung der Zahlungskartenkriminalität. So wurden durch das BKA mehrere Schulungen für bulgarische Polizeibeamte sowohl in Bulgarien als auch in Deutschland organisiert. Bei der letzten Schulung im September 2005 wurden der bulgarischen Polizei auch technische Geräte übergeben, die für die Auswertung sichergestellter Zahlungskarten erforderlich sind.
Trotz der erfolgreichen Maßnahmen bleibt im Umgang mit Zahlungskarten weiterhin Vorsicht geboten.
Das Bundeskriminalamt (BKA) rät:
- Suchen Sie ausschließlich offizielle Banken bzw. deren Geldautomaten auf, um Bargeld abzuheben. - Verdecken Sie die PIN-Eingabe, indem Sie eine Hand oder die Geldbörse als Sichtschutz dicht über die Tastatur halten. Dies erschwert ein Ausspähen erheblich. - Notieren Sie niemals Ihre PIN - schon gar nicht auf der Karte. - Geben Sie niemals mehrfach die PIN ein. - Geben Sie die Karte nicht aus der Hand. - Melden Sie verdächtige Vorgänge vor Ort. Lassen Sie gegebenenfalls die Karte sperren. - Bewahren Sie die Belege auf. Dies erleichtert im Schadensfall die Arbeit der Polizei.
Weitere Präventionstipps finden Sie auf der Homepage der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter "www.polizei-beratung.de" (Stichwort "Zahlungskarten").
Rückfragen bitte an:
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