BKA: Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität 2005 Das Bundeskriminalamt veröffentlicht neue Zahlen für Deutschland
Wiesbaden (ots)
Für das Jahr 2005 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 89.224 Fälle der Wirtschaftskriminalität (gegenüber 2004: + 9,9 %) registriert. Dies entspricht 1,4 % aller polizeilich bekannt gewordenen Straftaten. Der verursachte Schaden belief sich auf rund 4,2 Milliarden Euro, das sind 50 % Anteil an der erfassten Schadenssumme der Gesamtkriminalität.
Wesentliche Entwicklungen:
Die polizeilichen Fallzahlen und die registrierte Schadenssumme dürften das tatsächliche Ausmaß nicht abbilden, da von einem erheblichen Dunkelfeld auszugehen ist. Der Anstieg ist überwiegend auf die Entwicklung beim Betrug zurückzuführen. Diese Straftaten wiesen einen Anteil von mehr als der Hälfte der Fälle auf. Auch im Jahr 2005 waren Großverfahren ausschlaggebend für den Anstieg in einzelnen Phänomenbereichen. Dennoch bewegt sich der Umfang der im Jahr 2005 festgestellten Wirtschaftskriminalität innerhalb der statistischen Bandbreite der letzten fünf Jahre.
Es wurden 4.643 Fälle der Wirtschaftskriminalität mit dem Tatmittel Internet registriert. Gegenüber 2004 ist damit eine Steigerung um 73,1 % eingetreten. Diese Entwicklung dürfte sich im Zuge der weiteren Verbreitung und zunehmenden Nutzung des Internets fortsetzen.
Bewertung:
Die Vielfalt der Delikte im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben sowie die Vielzahl und Komplexität relevanter Einflussfaktoren erschweren eine Gesamtbewertung der Wirtschaftskriminalität. Aus den steigenden Fallzahlen kann daher nicht unmittelbar auf eine Verschärfung der Kriminalitätslage in diesem Bereich geschlossen werden.
Der verursachte Schaden in Höhe von 4,2 Milliarden Euro verdeutlicht, dass dieser Deliktsbereich - ungeachtet der Probleme bei der quantitativen Bewertung - erhebliche negative volkswirtschaftliche und soziale Folgen verursacht.
Die Wirtschaftskriminalität wird auch in Zukunft ein hohes Gefährdungs- und Schadenspotential und damit eine hohe Bedeutung für die Kriminalitätslage in Deutschland haben. Das Bundeskriminalamt sieht deshalb in ihrer Bekämpfung eine kriminalpolizeiliche Schwerpunktaufgabe.
Die sich verändernden wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen werden neue oder verbesserte Tatgelegenheitsstrukturen für die Wirtschaftsstraftäter hervorbringen (z. B. Internet) und für eine anhaltende Dynamik bei der Entwicklung der Wirtschaftskriminalität sorgen.
Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Homepage des BKA www.bka.de unter "Berichte und Statistiken / Kriminalitätslage".
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