BKA: Internationale Kunstkriminalität - Diebstahl von Heiligenfiguren Das Bundeskriminalamt klärt lang zurückliegende Diebstähle von Heiligenfiguren auf
Wiesbaden (ots)
Gestohlene Kunstgegenstände werden häufig erst nach Jahren und mehrmaligem Besitzerwechsel auf Kunstmessen oder über Auktionshäuser zum Verkauf angeboten. Dies gilt vor allem für Objekte musealer Qualität und Diebesgut aus Kirchen, das eine über den materiellen Wert hinausgehende ideelle bzw. kunsthistorische Bedeutung hat.
Insbesondere bei aufgefundenen Heiligenfiguren gestaltet sich eine Zuordnung zu Diebstählen jedoch nach Jahren sehr schwierig. Erst der aufwändige Vergleich spezifischer Merkmale ermöglicht die Feststellung der Identität sichergestellter mit entwendeten Objekten.
Die umfangreichen Fahndungsunterlagen des BKA bieten in vielen Fällen die letzte Chance, Kunstgegenstände ihrem ursprünglichen Besitzer wieder zuzuordnen. Durch die Zusammenarbeit der Fachleute des BKA mit Experten für sakrale Kunst und den betroffenen Kirchengemeinden ist so die Aufklärung jahrzehntelang zurückliegender Fälle möglich.
Am 11.10.2006 konnte so eine Statue der heiligen Agatha der Wallfahrtskirche in Aggenhausen (Baden-Württemberg) nach langwierigen Identifizierungsarbeiten im BKA zurückgegeben werden, die mehr als 34 Jahre zuvor gestohlen worden war. Foto-Aufnahmen verdeutlichen, wie sehr sich die Figur der heiligen Agatha seit dem Diebstahl verändert hatte. Sie sind unter www.bka.de der Pressemitteilung als Anlage beigefügt.
Weitere Beispiele: - Bereits Ende 2004 wurde auf der Deutschen Kunstmesse in München eine im Jahr 1972 gestohlene spätgotische Heiligenfigur "Madonna mit Kind" im Wert von 80.000 Euro aufgrund eines Hinweises des BKA sichergestellt, die dem nationalen österreichischen Kulturgut zuzuordnen war. Die Figur wurde in einer offiziellen Feierstunde vom Landeshauptmann von Niederösterreich und dem Wiener Kardinal Schönborn am Ursprungsort Leobendorf inthronisiert. - Im Juni 2006 bot ein führendes süddeutsches Auktionshaus eine Heiligenfigur "Anna Selbdritt" aus dem 16. Jahrhundert an. Die stichprobenartige Überprüfung des Auktionskataloges durch Mitarbeiter des BKA führte zur Zuordnung der Figur zu einem mehr als 30 Jahre zurückliegenden Diebstahl aus einer Kapelle in Nordrhein-Westfalen. Die Figur mit einem Versicherungswert von 200.000 Euro wurde sichergestellt und der Kirchengemeinde zurückgegeben.
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