POL-BN: Bonn/Rhein-Sieg-Kreis: Falsche Polizisten rufen jetzt verstärkt abends an
Bonn (ots)
In den vergangenen Wochen hatten Telefonbetrüger, die sich als Polizisten ausgeben, nur noch wenig Erfolg in Bonn und der Region. Die Menschen zeigten sich gut informiert und ließen sich erst gar nicht auf Telefonate mit den falschen Polizisten ein. Zudem kam es im Rheinland in jüngster Vergangenheit zu einigen Festnahmen von Tatverdächtigen, als sie das Bargeld oder den Schmuck abholen wollten. Unter anderem nahmen Zivilfahnder der Bonner Polizei am 10.04.2019 in Bornheim-Widdig einen 23-jährigen Geldabholer fest (siehe unsere Pressemeldung ttps://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/4241646 ).
Seit dem Wochenende verzeichnet die Bonner Polizei allerdings eine Änderung im Vorgehen der Betrüger: sie rufen nun verstärkt in den späten Abendstunden an. Allein am Montagabend meldeten sich bei der Einsatzleitstelle der Bonner Polizei in der Zeit von 21:00 Uhr bis Mitternacht 15 Frauen und Männer aus Rüngsdorf und Bad Godesberg, die kurz zuvor Anrufe falscher Polizisten erhalten hatten. In keinem der gemeldeten Fälle kam es zu einer Übergabe von Bargeld oder anderen Wertsachen.
Dennoch warnt die Bonner Polizei vor Telefon- und Trickbetrüger, die mit diesem Trick seit geraumer Zeit bundesweit aktiv sind. Sie täuschen unter anderem vor, Polizeibeamte einer örtlichen Polizeidienststelle, Kriminalbeamte des Landeskriminalamtes, des Bundeskriminalamtes oder auch einer Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei zu sein. Die perfide Vorgehensweise wird durch einen technischen Trick unterstützt: Im Display des Telefons der Angerufenen wird häufig die örtliche Vorwahlnummer zusammen mit der 110 eingeblendet oder einer örtlichen Polizeidienststelle. Dies soll die Behauptung untermauern, dass es sich bei den Anrufern um Polizeibeamte handelt. Es sind jedoch keine Polizisten am Telefon, sondern Trickbetrüger. Diese behaupten zum Beispiel, es habe zuletzt vermehrt Einbrüche in der Umgebung gegeben oder dass man bei festgenommenen Dieben einen Zettel mit der Adresse des Angerufenen gefunden habe. Daher müsse man die Bargeld- oder Schmuckbestände überprüfen.
Es gibt aber auch andere Szenarien, die ebenfalls nur ein Ziel haben: Die Betrüger versuchen ihre Opfer auszuspionieren, um an ihr Hab und Gut zu kommen. Danach folgt das Angebot, den Schmuck oder das Bargeld von einem Kriminalbeamten abholen zu lassen. Dieser werde es an einen sicheren Ort bei der Polizei bringen. Durch diese Vorgehensweise, bei der die Opfer in Angst versetzt werden, haben Betrüger schon hohe Summen erbeutet, auch weil sie sofort nachsetzen und ihren Opfern kaum Gelegenheit geben, über das Gespräch nachzudenken.
Auch auf Grund der umfangreichen Medienberichterstattung in den vergangenen Monaten wissen viele Menschen um diese kriminelle Masche der Betrüger und geben den Anrufern keine Chance. So auch gestern in Bad Godesberg und Lannesdorf. Die dort Angerufenen ließen sich von den Anrufern nicht täuschen. Sie beendeten frühzeitig die Telefonate und informierten anschließend die Polizei. Die gibt weitere Verhaltenshinweise zum Schutz vor den Betrügern: - Lassen Sie sich den Namen nennen, legen Sie auf, rufen Sie Ihre örtliche Polizeibehörde über die Rufnummer 110 an und schildern Sie den Sachverhalt. - Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten. - Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die Tür. Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen, angebliche Mitarbeiter von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten. - Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige
Weitere Informationen zum Schutz vor Telefonbetrügern finden Interessierte hier: https://polizei.nrw/artikel/betrueger-geben-sich-am-telefon-als-polizeibeamte-aus
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