Bundespolizeiinspektion Ebersbach
BPOLI EBB: Zwei Schleuser von 12 Syrern festgenommen
Bautzen (ots)
Bundes- und Landespolizei stoppten am 8. August 2023 in Bautzen zwei Schleuser und nahmen 12 eingeschleuste Migranten in Gewahrsam. Ein Schleuser wird dem Haftrichter vorgeführt und es wurde Schleuserlohn beschlagnahmt.
Um 08:15 Uhr kontrollierte eine Streife der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen nahe des ROLLER Möbelmarktes in Bautzen einen voll besetzten Renault Laguna. Der Fahrer, ein 58-jähriger Ukrainer, war mit einer syrischen Familie und einem weiteren Mann in Richtung Dresden unterwegs. Den Ermittlungen zufolge hatte der Fahrer den 46-jährigen Familienvater, seine 35-jährige Ehefrau, die drei 3 bis 14 Jahre alten Kinder sowie einen weiteren 27 Jahre alten Syrer in der slowakischen Hauptstadt Bratislava abgeholt und über die tschechische Grenze ins Bundesgebiet gebracht. Hierfür hatte er 450,00 US$ Schleuserlohn erhalten, der beschlagnahmt wurde.
Die Landespolizei griff nach Bürgerhinweis um 10:55 Uhr in der Karl-Marx-Straße in Bautzen einen fußläufigen 22-jährigen usbekischen Schleuser und sechs Personen aus Syrien auf, die weder Visum noch Aufenthaltstitel vorweisen konnten. Die Bundespolizei hat die Personen übernommen und zur Dienststelle gebracht. Den Ermittlungen zufolge hatte der Usbeke mit einem Transporter 14 Migranten von Warschau nach Bautzen gebracht. Der Verbleib des Transporters konnte noch nicht geklärt werden. Er befand sich nicht in Tatortnähe. Auch weitere Migranten konnten nicht mehr angetroffen werden. Die Migranten waren über die Balkanroute nach Warschau geschleust worden. Die ursprüngliche Gruppe soll in Bulgarien noch 163 Personen groß gewesen sein. Die gestern aufgegriffenen Personen haben bis zu 10.000,00 Euro an die Schleuser zahlen müssen. Einer von ihnen hat aufgrund der acht Stunden langen Autofahrt, während der keine Pause gemacht wurde, in die Hose uriniert. Bei ihnen handelt es sich um sechs Männer im Alter von 18 bis 23 Jahren.
Da in den beiden Tatfahrzeugen sich nicht ausreichend Sitzplätze mit Anschnallmöglichkeit für die Geschleusten befunden haben, waren die meisten von ihnen einem erhöhten Verletzungsrisiko im Falle eines Unfalles ausgesetzt. Daher ermittelt die Bundespolizei gegen die beiden Fahrer wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen. Die Migranten müssen sich wegen der unerlaubten Einreise sowie wegen des unerlaubten Aufenthaltes verantworten. Sie stellten Schutzersuchen und wurden an eine Erstaufnahmeeinrichtung geschickt. Der usbekische Schleuser soll nach Polen zurückgeschoben werden. Zum ukrainischen Schleuser gibt es Anhaltspunkte, dass er noch weitere Schleusungshandlungen begangen hat. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt, der über eine Untersuchungshaft entscheidet.
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