Bundespolizeiinspektion Magdeburg
BPOLI MD: Angriff auf Kopf mit Kugelschreiber: Unter Drogen stehender Schwarzfahrer leistet Widerstand
Magdeburg (ots)
Am Montag, den 1. März 2021 bat ein Zugbegleiter eines Regionalexpresses aus Halle kommend die Bundespolizei in Magdeburg um Unterstützung. Auf seinem Zug befand sich ein Reisender, der keine gültige Fahrkarte vorweisen konnte, sich nicht ausweisen wollte und in seinem Verhalten sehr abwesend und verwirrt erschien. Eine Streife nahm den Mann nach Ankunft des Zuges um 13:24 Uhr auf Bahnsteig 3 in Empfang. Während der Kontrolle verhielt sich der 34-jährige Schwarzfahrer zunächst kooperativ. Er händigte den Bundespolizisten seinen Ausweis aus, verstand den Tatvorwurf der Leistungserschleichung und gab auf Nachfrage zu, dass er Cannabis, Crystal Meth und Bier konsumiert hatte. Aufgrund seines gesundheitlich angeschlagenen Zustandes empfahlen die Bundespolizisten dem Mann einen Arztbesuch. Er versicherte ihnen, diesen sofort aufzusuchen. Kurz vor Beendigung der Kontrolle schlug die Stimmung des Mannes jedoch plötzlich um. Er wurde verbal sehr aggressiv und wollte auf einmal wieder in den Zug steigen. Zudem gab er an, Angst um sein Leben zu haben. Aufgrund des gesamten Verhaltens entschlossen die Bundespolizisten sich, den Mann in Schutzgewahrsam zu nehmen und einem Arzt vorzustellen. Die erneute Ansprache der Bundespolizisten ignorierte er jedoch komplett. Nachdem die Polizisten die Arme des Mannes erfassten, um ihn zur Dienststelle zu bringen, leistete der Deutsche erheblichen Widerstand. Unter anderen entriss er einem Bundespolizisten die Hörsprechgarnitur seines Funkgerätes, das daraufhin zu Boden fiel. Bei dem zweiten Bundespolizisten bekam er einen Kugelschreiber zu fassen, der sich in der Schutzweste befand. Er versuchte mit dem Stift in Richtung des Kopfes des Bundespolizisten zu stechen. Der Angriff konnte abgewehrt werden. Der Mann musste zu Boden gebracht und gefesselt werden. Auch hier wehrte er sich durch treten, schlagen und aktives sperren, so dass eine weitere Streife zur Unterstützung gerufen werden musste. Dann beruhigte sich der Mann und konnte widerstandsfrei zur Dienststelle gebracht werden. Bei der sich anschließenden Durchsuchung fanden die Bundespolizisten eine geringe Menge Drogen, vermutlich Cannabis. Diese wurden sichergestellt. Zudem wurde der Rettungsdienst hinzugezogen, der den Tatverdächtigen in ein Krankenhaus brachte. Bei den Widerstandshandlungen wurde ein privates Handy eines Bundespolizisten beschädigt und beide Einsatzkräfte erlitten mehrere Schürfwunden sowie leichte Schwellungen. Einer der jungen Beamten verletzte sich zudem an seinem Knie, sodass er vorerst nicht mehr dienstfähig ist. Den Mann erwarten Strafanzeigen wegen der Leistungserschleichung, Sachbeschädigung, des Widerstands gegen sowie Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
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