POL-GOE: (235/2008) Razzia in der Turmstraße - Polizei Göttingen geht konsequent gegen Drogenszene vor
Göttingen (ots)
Göttingen, Turmstraße Mittwoch, 12. März 2008, 12.30 bis 14.00 Uhr
Bei einer gezielten Razzia nach dem Gefahrenabwehrrecht haben 36 Beamtinnen und Beamte der Polizei Göttingen am Mittwochmittag (12.03.08) gegen 12.30 Uhr in der Turmstraße einen Treffpunkt der offenen Drogenszene kontrolliert und dabei 29 Szeneangehörige überprüft.
Die Ermittler leiteten fünf Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, ein Ermittlungsverfahren wegen Diebstahls/Unterschlagung und ein weiteres Verfahren wegen Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel ein.
Bereits kontrollierte Personen wurden für die Dauer der Razzia vorübergehend des Platzes verwiesen, gegen drei Drogenkonsumenten wurde darüber hinaus ein längerfristiger Platzverweis für die Dauer von drei Tagen ausgesprochen. Drei weitere wurden zur erkennungsdienstlichen Behandlung zur Wache in die Groner Landstraße gebracht. Alle kontrollierten Personen waren bereits einschlägig bei der Polizei bekannt. Andere Anwesende, die in den Räumlichkeiten ihr Essen einnahmen und nicht zur Drogenszene gehören, wurden nicht von den polizeilichen Maßnahmen betroffen.
Die Räumlichkeiten wurden im Anschluss mit Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Göttingen durch zwei Rauschgiftspürhunde der Polizeidirektion Göttingen durchsucht.
Nach polizeilichen Erkenntnissen treffen sich in der Turmstraße inmitten der Göttinger Innenstadt fast täglich Drogendealer und -konsumenten. Allein im Jahr 2007 wurden bei 189 Einzelkontrollen insgesamt 84 Straftaten festgestellt und entsprechende Verfahren eingeleitet. In Bezug auf die Turmstraße werden von der Polizei seit mehreren Jahren konzeptionell mit den Ordnungsbehörden der Stadt Göttingen abgestimmte Maßnahmen durchgeführt.
"Die Ermittler des 2. Fachkommissariats des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) der Polizeiinspektion (PI) Göttingen wissen aus ihrer täglichen Arbeit, dass insbesondere Drogenkonsumenten verantwortlich für eine Vielzahl von Eigentumsdelikten, wie Autoaufbrüche, Einbrüche in Geschäfte, Ladendiebstähle und vergleichbare Straftaten sind", erklärte Einsatzleiter Kriminalhauptkommissar Martin Freyberg.
So wird beispielsweise zwei am Anfang dieses Jahres festgenommenen Beschuldigten ein großer Teil der in den Wintermonaten stark angestiegenen Zahl von Kfz-Aufbrüchen zugeordnet. Die beiden Männer aus Göttingen hatten die Taten zur Finanzierung ihrer Sucht im Rahmen der sog. indirekten Beschaffungskriminalität begangen. Mit ihrer Inhaftierung war die Zahl der polizeilich registrierten Kfz-Aufbrüche schlagartig zurückgegangen.
"Wir wollen die Anziehungskraft der "Drogenszene Turmstrasse" verringern", so der ZKD-Leiter Kriminaldirektor Volker Warnecke und fügt hinzu "rechtsfreie Räume mit der Gelegenheit zur Straftatenbegehung darf es nicht geben". Im Rahmen anderer Ermittlungen im Zusammenhang mit Eigentumsdelikten hatten sich konkrete Hinweise auf "Aktivitäten" in der Turmstraße ergeben, auf die die Ermittler mit der Razzia reagierten.
Warnecke schreibt der schlagartig durchgeführten Personenüberprüfungs- und Durchsuchungsaktion eine wichtige generalpräventive Bedeutung zu. Eine Wiederholung ist durchaus möglich.
Als Teil einer Gesamtsstrategie der Polizeidirektion Göttingen setzt die PI Göttingen verstärkt sowohl Maßnahmen zur Prävention als auch zur Verfolgung der Betäubungsmittelkriminalität konsequent um. Teil des Gesamtkonzeptes sind auch täterorientierte Ermittlungen gegen organisierte Händler und Dealer sowie die Erkennung von unter Drogeneinfluss stehenden Fahrzeugführern im Straßenverkehr.
"Die Polizei Göttingen räumt der konsequenten Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität einen hohen Stellenwert ein", so der ZKD-Leiter abschließend.
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