POL-GOE: Positive Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens in der Polizeiinspektion Göttingen
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Göttingen (ots)
GÖTTINGEN (ma) - Der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, der Leitende Polizeidirektor Thomas Rath, bilanzierte am 14. März 2008 eine sehr erfreuliche Entwicklung im Verkehrsunfallgeschehen in der Stadt und im Landkreis Göttingen für 2007. Nach Auffassung von Rath dürfte dieser Erfolg nicht zuletzt auch auf das große Engagement im Bereich der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit zurückzuführen sein.
Im Jahr 2007 reduzierte sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ohne die Bundesautobahnbereiche der BAB A 7 und A 38 um 170 auf 6.204, was einem Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
- Weniger Verkehrsunfalltote und Schwerverletzte Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei der Zahl der Verkehrsunfalltoten und schwer verletzten Personen. In 2007 waren sechs Unfalltote bei sechs Verkehrsunfällen zu beklagen. Die dahinter stehende Entwicklung wird umso deutlicher, wenn die Zahlen der vergangenen Jahre betrachtet werden. In 2004 kamen 22 Menschen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen bei Verkehrsunfällen ums Leben, in 2005 waren es zwölf Unfalltote und im Jahr 2006 noch acht Menschen.
Auch die Zahl Schwerverletzter ist im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich gesunken. Waren es in 2005 noch 237 und in 2006 199 Personen, so reduzierte sich die Zahl in 2007 auf 170 Schwerverletzte.
- Weniger schwerwiegende Verkehrsunfälle auf Außerortsstrecken Der überproportional hohe Anteil von Außerortsunfällen an der Gesamtzahl schwerwiegender Verkehrsunfälle erfährt seit Jahren ebenfalls eine deutliche Reduzierung. In 2005 wurden bei 108 Verkehrsunfällen 12 Menschen getötet und 132 schwer verletzt. Im Jahre 2006 reduzierte sich die Zahl der Verkehrsunfälle auf 95 mit sechs Getöteten und 121 Schwerverletzten.
Dieser positive Trend setzte sich auch in 2007 fort mit nur 69 (minus 27,4 Prozent zum Vorjahr) Verkehrsunfällen, wobei drei Personen getötet und 83 Personen schwer verletzt wurden. Dieser deutliche Unfallrückgang ist auch auf die verstärkten polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen auf Außerortsstrecken zurückzuführen, da überhöhte Geschwindigkeit eine der Hauptunfallursachen für derartige Verkehrsunfälle ist. "Geschwindigkeitskontrollen außerorts bleiben deshalb weiterhin ein Schwerpunkt polizeilicher Verkehrssicherheitsarbeit", so Rath.
- Weniger verletzte Kinder im Straßenverkehr Eine erfreuliche Entwicklung nahm auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen in 2007 beteiligten Kinder. Es wurde kein Kind getötet, 12 Kinder (17 in 2006) wurden schwer und 78 (91 in 2006) leicht verletzt. Dabei waren mehr als 50 Prozent der verletzten Kinder als Fahrzeuginsassen beteiligt. Die Zahl der Kinder als beteiligte Fußgänger reduzierte sich stark von 24 auf 11. Die Beteiligung als Radfahrer betrug wie im Vorjahr 31. Rath: "Hier wirkt offensichtlich sehr positiv auch die seit Jahren betriebene starke Aufklärungsarbeit und Kontrolltätigkeit der Polizei."
- Risikogruppe "Junge Fahrer und Fahrerinnen" weiterhin überproportional am schweren Verkehrsunfallgeschehen beteiligt Die Zahl der verunglückten Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren bewegt sich auch 2007 (311 Verkehrsunfälle) auf gleich hohem Niveau. Bei insgesamt 69 Außerortsunfällen mit schwerwiegenden Folgen gehörten 19 Unfallverursacher dieser Altersgruppe an.
Die Zahlen schwerer Unfallfolgen veränderten sich in 2007 dennoch leicht positiv. Es wurde eine Person (in 2006 waren es zwei Personen) getötet und 30 Personen (in 2006 34 Personen) erlitten schwere Verletzungen. Die Leichtverletztenzahl stieg um sieben auf 282 an. Etwa ein Drittel aller "folgenlosen Trunkenheitsfahrten" und etwa die Hälfte aller Fahrten unter Drogeneinwirkung wurden von dieser Altersgruppe begangen. "Diese Zielgruppe wird daher auch weiterhin durch gezielte Prävention und Kontrolle im Focus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit stehen", betonte Rath.
- Viele verletzte Fahrradfahrer im Stadtgebiet von Göttingen Seit Jahren zeigt sich, dass im Stadtgebiet von Göttingen ca. 30 Prozent aller bei Verkehrsunfällen verletzten Personen (häufig Kopfverletzungen) Radfahrer sind. Im Jahre 2007 waren es wieder 223 Verletzte von den insgesamt 739 verletzten Personen.
Allein in der Innenstadt von Göttingen wurden bei Verkehrskontrollen im vergangenen Jahr 2.693 Maßnahmen (zumeist gebührenpflichtige Verwarnungen oder Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen) getroffen, die sich u.a. auf die falsche Fahrbahn- oder Radwegebenutzung, Fahren in der Fußgängerzone, das Nichtbeachten von Licht- oder Verkehrszeichen oder das Fahren ohne Beleuchtung bezogen. Rath: "Auch zukünftig werden wir bei den Radfahrerkontrollen im Stadtgebiet von Göttingen einen Schwerpunkt in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit setzen."
- Weniger Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinwirkung verringerte sich erfreulicherweise gegenüber dem Vorjahr von 94 auf 82, was einem Rückgang von 12,8 Prozent entspricht. Demgegenüber erhöhte sich jedoch die Zahl der festgestellten "folgenlosen" Alkoholfahrten in 2007 um mehr als 60 Fälle auf 611. Davon wurden allein 226 Radfahrer (in 2006 waren es 148) mit Alkoholwerten von über 1,6 Promille angetroffen.
Diese Feststellung bestätigt insgesamt die Annahme eines besorgniserregenden Dunkelfeldes von Alkoholfahrten und lässt nur den Schluss zu, dass die polizeiliche Kontrolltätigkeit in diesem Bereich forciert fortgesetzt werden muss.
- Drastischer Anstieg von festgestellten Fahrten unter Drogeneinfluss Noch gravierender als bei der festgestellten Zahl "folgenloser Trunkenheitsfahrten" ist der Anstieg bei den festgestellten Verkehrsteilnehmern, die unter Drogeneinwirkung ein Fahrzeug im öffentlichen Verkehrsraum bewegten. Hier ist die Zahl der Fälle von 174 in 2006 auf 433 Fälle in 2007 (plus 149 Prozent) gestiegen. Diese vermehrten Feststellungen lassen sich u.a. auch auf die mittlerweile sehr verbesserten Vortestmöglichkeiten zur Drogenbeeinflussung und der zunehmenden Sensibilisierung der Polizeibeamten/Innen in der Polizeiinspektion Göttingen zurückführen. Rath: "Auch hier wird die polizeiliche Kontrolle verstärkt fortgesetzt werden."
- Weniger schwere Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen Die positive Entwicklung der Gesamtzahl des Verkehrsunfallgeschehens der letzten Jahre auf den Bundesautobahnen A 7 und A 38 im Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei Göttingen hat sich im Jahr 2007 leider nicht fortgesetzt. So waren 949 Verkehrsunfälle (plus 20 Prozent) gegenüber 791 im Jahr 2006 zu verzeichnen. Während die Anzahl der getöteten Personen mit 3 Personen gleich geblieben ist, hat sich die Zahl der Schwerverletzten geringfügig von 35 auf 36 erhöht. Demgegenüber verringerte sich die Zahl der Leichtverletzten um 31 auf 168 Personen.
Die Hälfte aller festgestellten Gefahrenstellen (sieben von 14) befand sich im Bereich von Abfahrten und Anschlussstellen. In diesen Bereichen haben sich die Verkehrsunfälle von 63 auf 136 mehr als verdoppelt. Die unfallträchtigsten Stellen waren dabei die Auffahrt von der A 38 auf die Südfahrbahn der A 7 (Autobahndreieck Drammetal) im Bereich einer 270 Grad-Kurve (32 Verkehrsunfälle) und die Anschlussstelle Göttingen, Fahrtrichtung Nord, mit 26 Verkehrsunfällen auf Grund einer Fahrstreifenreduzierung von drei auf zwei Fahrstreifen.
Die polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit konzentriert sich auch weiterhin auf die Bekämpfung der Hauptunfallursache "Geschwindigkeit" und "Abstand". Daneben wird mit anderen zuständigen Behörden gemeinsam, auch im Hinblick auf Baustelle zur Erweiterung der A 7 von zwei auf drei Fahrstreifen im Bereich Göttingen-Nord in Richtung Nörten-Hardenberg, weiterhin eine permanente Verbesserung des Verkehrsraumes und der Beschilderung betrieben.
- Erhöhte Beteiligung des Schwerlastverkehrs auf den Bundesautobahnen Die Verkehrsunfallbeteiligung des Schwerlastverkehrs auf hat sich deutlich von 284 auf 332 erhöht, wobei in 251 Fällen (222 im Jahre 2006) Lkw-Fahrer auch Unfallverursacher waren. Der Anteil an den Verkehrsunfällen mit schweren Folgen war ebenfalls überproportional hoch. Hier wird sich die polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit auf verstärkte Lkw-Kontrollen mit Schwerpunkt Lenk- und Ruhezeiten des Fahrpersonals, Geschwindigkeit, Ladungssicherheit und technischer Zustand der Fahrzeuge ausrichten.
Grafiken zur Verkehrsunfallstatistik 2007 für die Polizeiinspektion Göttingen entnehmen Sie bitte der im Presseportal beigefügten Anlage zu dieser Pressemitteilung.
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