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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (896/2009) Nach Demonstration zum 20. Todestag von Kornelia Weßmann - Zwei Privatfahrzeuge in Brand gesetzt, Eingangstür von Bankfiliale eingeworfen

Göttingen (ots)

GÖTTINGEN (jk) - Im Anschluss an eine
Demonstration der linksextremistischen Szene anlässlich des 20. 
Todestages der Studentin Kornelia Weßmann haben Unbekannte am 
Dienstagabend (17.11.09) auf zwei Parkplätzen in der 
Godehardstraße/Ecke Hildebrandstraße und im Ritterplan einen C-Klasse
Mercedes und einen Mercedes-Kombi in Brand gesetzt. Durch die Flammen
wurden beide PKW erheblich beschädigt. Der Gesamtschaden beträgt nach
ersten Schätzungen rund 40.000 Euro. Beide Wagen wurden für eine 
spurentechnische Untersuchung sichergestellt.
Ersten Ermittlungen zufolge brachten die Täter in beiden Fällen 
einen noch unbekannten Brandbeschleuniger auf einem der Vorderreifen 
zum Entzünden. Die Art und Weise der Tatbegehung gleicht der Serie 
von Brandanschlägen auf Dienstfahrzeuge der Polizei, der 
Bundespolizei sowie auf Firmen- und hochwertige Privatfahrzeuge, die 
die Polizei Göttingen seit Oktober 2006 beschäftigt (siehe u.a. 
unsere Pressemitteilung Nr. 1397 vom 14.12.2007). Erst Ende Oktober 
hatten Unbekannte in der Bühl- und der Hanssenstraße ebenfalls zwei 
Privatfahrzeuge vorsätzlich angezündet (siehe unsere Pressemitteilung
Nr. 851 vom 28.10.2009). Ein Zusammenhang mit den beiden aktuellen 
Brandanschlägen wird deshalb nicht ausgeschlossen.
In der Bühlstraße warfen nach Zeugenaussagen drei schwarz 
gekleidete und vermummte Personen die gläserne Haupteingangstür einer
Bankfiliale mit Steinen ein. Die Täter flüchteten in unbekannte 
Richtung. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief ergebnislos. Der 
entstandene Sachschaden wird auf ca. 2.500 Euro geschätzt.
Aufgrund eigener Erkenntnisse und den vorliegenden Zeugenaussagen 
rechnet die Polizei Göttingen sowohl die beiden Fahrzeugbrände als 
auch die Sachbeschädigung der linksextremistischen Szene zu und geht 
u. a. aufgrund der zeitlichen und örtlichen Nähe von einem 
unmittelbaren Zusammenhang mit der vorangegangenen Demonstration aus.
Das 4. Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes hat die 
weiteren Ermittlungen übernommen.
Anlässlich des 20. Todestages der Studentin Kornelia Weßmann 
hatten sich am Dienstagabend (17.11.09) rund 250 Angehörige der 
örtlichen linksextremen Szene an einem kurzen Trauermarsch durch die 
Innenstadt mit anschließender Mahnwache an der Unfallstelle in der 
Weender Landstraße beteiligt.
Die angemeldete Demonstration war gegen 21.30 Uhr im Anschluss an 
eine Podiumsdiskussion vom Wilhelmsplatz aus gestartet und hatte sich
unter Mitführung themenbezogener Transparente und eines 
Lautsprecherwagens über die Barfüßerstraße, die Weender Straße und 
das Weender Tor bis zur damaligen Unfallstelle bewegt. Nach einem 
Redebeitrag und einer Mahnwache wurde die Kundgebung gegen 22.20 Uhr 
vom Anmelder für beendet erklärt.
Anschließend bildete sich aus rund 150 Personen ein neuer Aufzug, 
der sich unter Begleitung von Einsatzkräften der Polizei zurück in 
die Innenstadt begab. Dabei kam es zu einer Rangelei, bei der eine 
Beamtin leicht an der Hand verletzt wurde. Am Marktplatz angekommen, 
löste sich die Demonstration in mehrere Kleingruppen auf. Wenig 
später kam es zu den oben genannten Brandstiftungen und der 
Sachbeschädigung.
Der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, Thomas Rath, zeigte 
sich zufrieden mit dem weitestgehend friedlichen Ablauf der 
Demonstration und fügte hinzu, dass es den Teilnehmerinnen und 
Teilnehmerinnen nur so ermöglicht werden konnte, die Mahnwache am 
Unfallort ohne direkte Polizeibegleitung abzuhalten. Kein Verständnis
zeigte der Leitende Polizeidirektor hingegen für die vollkommen 
sinnlosen Straftaten im Anschluss an die Demonstration.
"Die durch die Göttinger linksextremistische Szene im Anschluss an
den Aufzug vom 14.11.09 im Internet veröffentlichte Androhung in 
Richtung der Polizei, dass "die Quittung" für den aus ihrer Sicht 
missglückten Demonstrationsverlauf "folge" hat nicht lange auf sich 
warten lassen. Die neuerlichen Brandstiftungen und die 
Sachbeschädigung sind aus meiner Sicht erneut ein eindeutiger Beleg 
für das auch innerhalb der hiesigen linksextremen Szene vorhandene 
hohe Gewaltpotential und eine weitere Bestätigung unserer 
Einschätzung, dass es bei den abgehaltenen Demonstrationen nicht um 
Trauerarbeit, sondern primär um die Begehung von Straftaten ging. 
Dabei nahmen die Linksextremisten auch die Schädigung und sogar 
Gefährdung völlig Unbeteiligter in Kauf", so Rath.
Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Brandstiftung, 
Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Sachbeschädigung und 
Körperverletzung ein. Sachdienliche
Hinweise nimmt die Polizei Göttingen unter Telefon 0551/491-1013 
entgegen.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/pd_goettingen/

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