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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (06) Drogen: 10 Tote und 1400 Ermittlungsverfahren - Polizei setzt auf Prävention

Göttingen (ots)

   Mit Sorge betrachtet die Polizei die Entwicklung der
Rauschgiftkriminalität im Zuständigkeitsbereich der
Polizeiinspektion Göttingen. Im Jahresvergleich 1999/2000 stieg
die Zahl der Strafverfahren um 13 Prozent. Allein für das
Stadtgebiet mussten 1400 Ermittlungsverfahren eingeleitet
werden. Die Drogentoten haben sich auf 10 verdoppelt. Neben den
strafrechtlichen Ermittlungen, bieten die Drogenfahnder allen
interessierten Gruppen kostenlose Vorträge zum Thema
«Drogenprävention» an.
Noch schlimmer sind Zahlen der erstmals erfassten
Konsumenten harter Drogen. Im letzten Jahr wurden 60 zumeist
junge Frauen und Männer, die das erste Mal mit illegalen
«harten» Drogen, also Heroin, Kokain und synthetische Drogen wie
XTC, registriert.. Ca. 50% dieser Erstkonsumenten hatten Heroin
genommen, zwölf Menschen Kokain und 15 meist «Jungerwachsene»
hatten synthetischen Drogen bei sich.
Viele der erstmals erkannten Konsumenten fielen den Beamten
während einer Razzia im April 2000 in einem Techno-Club in der
Innenstadt auf. Bei der Hälfte der überprüften 180 Gäste fanden
sie illegale Drogen wie Hasch, Marihuana, Amphetamine und XTC.
Eine statistische Erhebung von Konsumenten «weicher Drogen»,
also insbesondere Cannabisprodukten, gibt es nicht. Der
wirkliche Umfang der Göttinger Drogenszene (alle illegale
Drogen) ist nur unzureichend bekannt. Es wird davon ausgegangen,
dass bis zu 25 % aller Jugendlichen bereits illegale Drogen
probiert haben. Bei einem Großteil dieser «Probierer» blieb es
beim einmaligen Versuch.
In den letzten Jahren waren die Polizeibeamtinnen und
Polizeibeamten in etlichen Schulen (Klassenverbände,
Lehrerkollegien und Elternabende), aber auch bei der Industrie-
und Handelskammer, in der Jugendanstalt Leineberg, in
Mütterzentren, in verschiedenen Jugendgruppen oder
Selbstverteidigungsvereinen. Es wird offen über die
Suchtproblematik diskutiert; werden polizeiliche
Reaktionsmechanismen verdeutlicht und die Gefahren aus dem
Konsum aufgezeigt, aber die Teilnehmer erhalten auch Tipps über
das Erkennen von Süchten und über Erziehungsmaßnahmen. Nicht der
«erhobene Zeigefinger» steht im Blickpunkt, sondern mehr die
offene Diskussion und die Stärkung der Verantwortung der
Betroffenen und Beteiligten. (Ga.)

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Göttingen

Telefon: 0551-491 1034
Fax: 0551-491 1035

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