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POL-GOE: (03) Schulbeginn: Alle zwei Stunden verunglückt ein Kind

Göttingen (ots)

   Die Ferien sind vorbei und es ist wieder so weit:
Schulbeginn! Am kommenden Samstag läuten für die ABC-Schützen
die Schulglocken und es beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Doch
mit dem Schul-Alltag und hier besonders auf dem Schulweg
beginnen für die Kinder die Gefahren. Diese können mit
Vorsichts- und Vorbereitungsmaßnahmen weitgehend gebannt werden.
Im Jahr 2000 verunglückten im Landkreis und der Stadt
Göttingen 109 Kinder bei Verkehrsunfällen. Drei Kinder wurden
getötet, 106 verletzt, davon 15 schwer. Nach Angaben des
Niedersächsischen Landesamtes für Statistik ging im Jahr 2000
die Zahl (4686) der verunglückten Kinder bis 15 Jahre im
Vergleich zu 1999 zwar um 5,1 % zurück, aber noch immer
verunglückt in Niedersachsen fast alle zwei Stunden ein Kind im
Straßenverkehr.
Die Erwachsenen kennen die hohen Anforderungen im
Straßenverkehr. Anders bei Kindern: Sie können Geschwindigkeiten
noch nicht richtig einschätzen und haben keine Vorstellungen vom
Bremsweg eines Fahrzeuges. Durch ihre geringe Körpergröße wird
die Perspektive des kindlichen Sehens und damit die Wahrnehmung
des Verkehrsgeschehens erheblich eingeschränkt. Setzen Sie sich
einmal in die Hocke: das geparkte Auto versperrt die Sicht auf
die Straße, Blumenkübel verdecken eine Ausfahrt und Radfahrer
sind «meterhoch».
Auch als Auto-Insassen sind Kinder einem großen Risiko
ausgesetzt. Grund hierfür ist eindeutig eine verbreitete
Missachtung der Vorschriften zur Sicherung von Kindern im Auto.
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen eindeutig, dass
präventive Gespräche und Maßnahmen allein nicht ausreichen. Die
Erhöhung der Bußgelder zeigt ebenfalls nicht die gewünschte
Wirkung. Auffallend und umso unverständlicher ist die Tatsache,
dass ungesicherte Kinder in der Mehrzahl neben angeschnallten
Erwachsenen bzw. Eltern sitzen.
Zusammen mit dem ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, der
Landesverkehrswacht Niedersachsen und den
Gemeindeunfallversicherungsverbänden Hannover, Braunschweig und
Oldenburg haben die beteiligten Ministerien (MW, MK und MI)
beschlossen, durch verschiedene Aktionen die potenziellen
Gefahren des Schulweges zu verringern.
Wie auch schon im letzen Jahr wird die Polizei unter dem
Motto «Kleine Füße kommen zur Schule» mit präventiven und
repressiven Maßnahmen versuchen, die Sicherheit der Erstklässler
im Straßenverkehr zu erhöhen. Neben präventiven
Geschwindigkeitskontrollen in unmittelbarer räumlicher Nähe von
Schulen wird ein Schwerpunkt die Überwachung der
Sicherungspflicht im Fahrzeug (Anlegen des Sicherheitsgurtes)
einnehmen. Erwachsene sollten sich ihrer eigenen Verantwortung
nicht nur bewusst sein, sie müssen auch danach handeln.
Möglichkeiten dazu bieten Elternabende, Veranstaltungen mit dem
Verkehrssicherheitsberater der Polizei und den Lehrkräften der
Schulen. Auch werden nach Abschluss der Aktionen zum Schulbeginn
weitere repressive Verkehrs- und
Geschwindigkeits-Überwachungs-Maßnahmen vor den Schulen
stattfinden.
Ihre Polizei rät!
Der Weg zur Schule oder zur Haltestelle sollte lange vor dem
ersten Schultag besprochen und praktisch geübt werden.
   Seien Sie sich Ihrer Rolle als Vorbild bewusst und gehen Sie
mit gutem Beispiel voran.
Sparen Sie nicht mit Lob und Anerkennung.
Angst machen vor den Gefahren im Straßenverkehr bringt nichts.
   Nicht immer muss der kürzeste Weg auch der sicherste sein,
kleine Umwege bringen oft einen Sicherheitsgewinn.
   Begleiten Sie Ihr Kind auch noch längere Zeit nach dem
ersten Schultag.
Von Zeit zu Zeit sollten unbemerkte Kontrollen erfolgen.
   Überprüfen Sie ab und zu, ob nicht auf dem Schulweg neue
Gefahrenpunkte entstanden sind, z.B. durch Baustellen.
   Kinder sollten so spät wie möglich mit dem Fahrrad am
Straßenverkehr teilnehmen.
   Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind grundsätzlich nur mit Helm
Fahrrad fährt.
   Achten Sie darauf, dass Ihr Kind im Auto immer mit dem
vorgeschriebenen Rückhaltesystem gesichert ist, das gilt auch
für die Mitnahme fremder Kinder.
   Kleiden Sie Ihr Kind bei schlechten Sichtverhältnissen hell
und versehen es zusätzlich mit reflektierenden Anhängern. Auch
der Schulranzen sollte unter diesem Aspekt gekauft werden.
   Lassen Sie sich als Eltern, Großeltern oder Erwachsene zum
Elternlotsen ausbilden.
   Schicken Sie Ihr Kind rechtzeitig ins Bett und wecken Sie es
früh genug, damit es langsam «zu sich kommen» kann. Ein
ausgeschlafenes Kind, das ausgiebig frühstückt, ist dann auch
entsprechend konzentriert.
Für Rückfragen und weitere Informationen steht Ihnen unser
Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Göttingen,
Polizeihauptkommissar Peter Schliep, Tel.: 0551/491-1059 oder
491-1034, zur Verfügung. (Lü/HL)
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Göttingen

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Göttingen
pressestelle@ pi-goettingen.polizei.niedersachsen.de
Telefon: 0551-491 1034
Fax: 0551-491 1035

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