POL-GOE: Krisenbewältigung und Ressourcenmangel: Polizei und Kommunen besprechen gemeinsames Vorgehen im Ernstfall
Hildesheim (ots)
Spitzenvertreterinnen und -vertreter der Kommunen sowie der Polizei im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen sind auf Einladung von Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten zu einer Arbeitstagung in Hildesheim zusammengekommen. Thema war die gemeinsame Bewältigung von Krisenszenarien und Ressourcenmangellagen.
Der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen bestimmen nicht nur den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskurs, sondern haben auch Einfluss auf die polizeiliche Arbeit in nahezu allen Bereichen. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass die Polizei jederzeit mit den für ihre Arbeit erforderlichen Ressourcen versorgt wird, um die Handlungsfähigkeit im Krisenfall aufrecht zu erhalten. Bei dieser Aufgabe ist eine enge Zusammenarbeit aller Institutionen mit Sicherheitsaufgaben gefordert. Ziel der Arbeitstagung war es, die bereits guten Kontakte zwischen Kommunen und Polizei noch weiter zu vertiefen und zu verstetigen sowie eine noch engere Zusammenarbeit auf allen Ebenen einzuleiten. Welche kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen die Polizei bereits eingeleitet hat, darüber informierte Polizeidirektor Marcel Bente, Leiter des Dezernats für Einsatz und Verkehr in der Polizeidirektion Göttingen. So hatte das themenverantwortliche Dezernat bereits Ende Januar eine Arbeitstagung im Zusammenhang mit der Bewältigung von Krisenszenarien im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen durchgeführt, an der Vertreterinnen und Vertreter der Polizeiinspektionen sowie der Fachdezernate teilgenommen haben. Dabei konnten im Rahmen mehrerer Workshops diverse polizeilich relevante Themenfelder einer problemorientierten Betrachtung unterzogen werden. Im Ergebnis war es unter anderem möglich, eine Vielzahl von Herausforderungen im Zusammenhang mit der Personaldisposition und dem allgemeinen Personalmanagement, einsatztaktische Fragestellungen sowie Handlungserfordernisse aus den Bereichen der IT, der Kommunikation, der Sicherung der Mobilität und der internen und externen Öffentlichkeitsarbeit im Krisenfall zu diskutieren sowie konkrete Aufträge für die einzelnen Organisationseinheiten der Polizeidirektion Göttingen zu entwickeln. Parallel dazu wird aktuell, aufwachsend und regelmäßig an die aktuelle Lageentwicklung sowie den Fortgang der Maßnahmenumsetzung angepasst, eine entsprechende Rahmenkonzeption für die gesamte Behörde erarbeitet.
"Die Komplexität der aktuellen und vergangenen Krisenszenarien hat mehr als verdeutlicht, dass alle mit Sicherheitsaufgaben betrauten Behörden und Organisationen eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten müssen, um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung - auch in extremen Situationen - verlässlich gewährleisten zu können. Mit den bislang getroffenen Maßnahmen, den für die Zukunft avisierten Zielen und den bereits langjährig bestehenden, engen Verbindungen zu den kommunalen Partnerinnen und Partnern, ist die Polizeidirektion Göttingen auch im Krisenfall sehr gut aufgestellt und in der Lage, die Herausforderungen der Zukunft professionell zu bewältigen", zeigte sich Marcel Bente überzeugt.
Im Anschluss an den Vortrag waren die Gäste eingeladen, bei einem Get together in den fachlichen Austausch zu kommen, sich zu vernetzen und kennenzulernen.
Anlässlich der Arbeitstagung sagt Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten: "Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine blicken wir alle mit zunehmender Beunruhigung auf die Entwicklungen im Kriegsgebiet, sehen das Leid der Menschen, aber auch die Folgen, die dieser Krieg für uns alle hat. Vor diesem Hintergrund spüren wir alle auch die Ängste und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger." Der Staat könne den Krieg in der Ukraine nicht beenden, er könne auch nicht alle Folgen auffangen. "Wir können aber ein deutliches Signal senden: Wir sind handlungsfähig, wir sind uns einig, wir stehen zusammen", so von der Osten weiter. Gleichzeitig müsse man sich klarmachen, dass die Kommunen und die Polizei im Falle einer Krise vor den gleichen oder zumindest ähnlich gelagerten Herausforderungen stehen werden: "Wir werden handlungsfähig bleiben - und das wird uns gelingen, weil wir gut zusammenarbeiten." Die Tagung, so von der Osten, sei eine gute Gelegenheit gewesen, sich gegenseitig noch besser kennenzulernen, den Austausch zu intensivieren und zu schauen, auf welchen Gebieten Städte, Landkreise und Polizei noch enger zusammenarbeiten können.
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