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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (401/04) Trickbetrügerin als "Krankenschwester"

Göttingen (ots)

Göttingen/Geismar
Freitag, 07.05.04, gegen 16:00 Uhr
Eine bisher unbekannte Trickbetrügerin hat am
07.05.04 einen älteren Rentner um sein in der Wohnung aufbewahrtes
Sparvermögen von mehreren Tausend Euro gebracht.
Nach Angaben des Opfers hat sich die Frau unter dem Vorwand,
Krankenschwester zu sein, Zutritt zu seiner Wohnung verschafft.
Nachdem sie sein Vertauen erlangt hatte, bot sie sich gegen
Entlohnung als Begleitung für einen Kuraufenthalt an. Nach einem
längeren Gespräch holte der Mann 500 Euro aus einer Kassette im
Nebenraum und gab es der Unbekannten. Erst als die Frau die Wohnung
wieder verlassen hatte, stellte er das Opfer das Fehlen seiner
gesamten Ersparnisse und einer vergoldete Standuhr fest. Eine genaue
Schadenssumme konnte bisher nicht genannt werden.
DAS SIND DIE HÄUFIGSTEN TRICKS DER BETRÜGER:
Trickbetrug in der Wohnung Die Trickbetrüger bauen so viel
Vertrauen zu ihren Opfern auf, dass sie in die Wohnungen gelassen
werden. Hier versuchen sie dann durch Schwindeln oder Stehlen Geld-
und Wertsachen zu erlangen. Oft geben Trickbetrüger vor, im Auftrag
von Behörden, Ämtern oder service- und dienstleistenden Unternehmen
tätig zu sein. Sie geben sich aber auch als Bekannte, Verwandte,
ehemalige Kollegen oder Hilfsbedürftige aus. Trickbetrüger verfügen
meist über ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und
schauspielerisches Talent, wodurch sie vertrauensvoll und kompetent
erscheinen. Die Trickbetrüger wenden sich bevorzugt an ältere
Menschen. Diese erscheinen ihnen vertrauensseliger, hilfsbereiter und
körperlich reaktionsschwächer als jüngere Leute.
Der Glas-Wasser oder Zettel-Trick Bei diesem Trick wird auf
Mitgefühl und Mithilfe gehofft, um in die Wohnung gebeten zu werden.
Eine fremde Person bittet an der Haustür um ein Glas Wasser (meist
aus gesundheitlichen Gründen) oder um Zettel und Stift, um einem
angeblich momentan nicht erreichbaren Nachbarn eine wichtige
Nachricht hinterlassen zu können. Häufig bieten Trickbetrüger Hilfe
ihrerseits schon auf der Straße an, wie z.B. schwere Einkaufstüten in
die Wohnung zu tragen. So erzeugen sie im Vorfeld Vertrauen und
Schuldgefühle bei ihren Opfern und haben bei späteren Forderungen
leichtes Spiel.
Der Enkeltrick Bei diesem Trick werden zwei Betrugselemente
genutzt. Zum einen das Vortäuschen einer verwandtschaftlichen
Beziehung und zum anderen die Vorgabe einer angeblichen finanziellen
Notlage oder eines Unfalls. Z.B. meldet sich der Täter, der sich als
Enkel oder Neffe ausgibt, telefonisch und erklärt, dass er einen sehr
wertvollen Gegenstand unglaublich günstig kaufen könnte oder schon
gekauft hat. Meist werden dann Summen zwischen 500 Euro und 10.000
Euro erbeten. Wird die Lügengeschichte als wahr empfunden, begeben
sich die Getäuschten zur Bank, um die Geldmenge zu besorgen. Der
Täter bzw. angebliche Enkel/Neffe beobachtet die Rückkehr seines
Opfers und meldet sich erneut telefonisch, um nun mitzuteilen, dass
er aus bestimmten Gründen (z.B. Verkehrunfall usw.) nicht selbst
kommen könnte, aber ein Bote für ihn das Geld abholen werde. Nicht
selten begleitet der Bote das Opfer zur Bank, wartet aber außerhalb,
um sich nicht der Gefahr einer Videoaufzeichnung auszusetzen.
SO KÖNNEN SIE SICH VOR BETRÜGERN SCHÜTZEN:
- Schließen Sie zunächst die Tür, wenn an der Haustür um ein Glas
Wasser oder um Schreibutensilien gebeten wird. Sie können kurz
erklären, dass Sie die gewünschten Dinge besorgen und Sie diese dann
durch die Tür reichen. - Lassen Sie Fremde grundsätzlich nicht in die
Wohnung. Bei einem Hilfsangebot auf der Straße lassen sie sich
möglichst gar nicht oder nur bis zur Wohnungstür helfen. - Rufen Sie
Angehörige telefonisch unter der Ihnen bekannten Nummer zurück, wenn
sich eine Person meldet, die vorgibt ein Verwandter zu sein. und
dringend Bargeld benötigt. - Ist der Angehörige nicht erreichbar,
nehmen sie Kontakt mit einer Person Ihres Vertrauens Kontakt auf. -
Händigen Sie Fremden niemals Bargeld aus, dass für einen angeblichen
Verwandten bestimmt sein soll. - Rufen Sie im Zweifelsfall die
Polizei (110) an, um weiteres Verhalten abzusprechen.
ots-Originaltext: Polizei Göttingen
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=7452

Rückfragen bitte an:

Polizei Göttingen
Telefon: 0551-491-1034
Fax: 0551-491-1035
pressestelle@pi-goettingen.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/goettingen

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