POL-GOE: (185/2006) Clever ermittelt - Handyklingeln überführt mehrfachen Notrufmissbraucher
Göttingen (ots)
Göttingen, Rotdornweg Dienstag, 14. Februar 2006, zwischen 22.40 und 01.10 Uhr
Eine Funkstreife der Göttinger Polizei hat in der vergangenen Nacht einen 47 Jahre alten mutmaßlichen Notrufmissbraucher aus dem Verkehr gezogen. Der Mann hatte zuvor insgesamt vier Mal mit seinem Handy über Notruf die Leitstellen von Feuerwehr und Polizei angerufen und Funkstreifen sowie Rettungswagen ohne Grund "beschäftigt".
Unter falschen Namen tischte er den Beamten zwischen 22.40 und 23.20 Uhr zunächst drei wie sich herausstellte ausgedachte Sachverhalte auf, bei denen er z. B. in der Badewanne ausgerutscht sei, hinter seinem Haus eine bewusstlose Frau liegen würde oder ein Nachbar in seiner Wohnung jemanden umgebracht hätte. Jedes mal rückten Polizei und Rettungsdienste in den Rotdornweg aus, um dem vermeintlich Opfer zu Hilfe zu eilen. Bei Eintreffen vor Ort jedoch erwiesen sich alle Geschichten als erfunden. Auf Vorhalt bestritt der Göttinger in allen Fällen vehement, den Notruf angerufen zu haben und behauptete, dass ihm sein Handy abhanden gekommen sei.
Verbunden mit der Aufforderung, die Anrufe zu unterlassen und mit dem lebenswichtigen Notruf keine Scherze zu treiben, verließen die Beamten die Wohnung des 47-Jährigen. Doch auch die Warnung der Beamten konnte den Mann nicht von einem weiteren Anruf gegen 01.10 Uhr abhalten. Der sollte allerdings sein letzter sein. In dem Telefonat schilderte der Göttinger erneut einen angeblichen Krankheitsfall und erklärte, dass er in Scherben gefallen sei und sich am Fuß verletzt habe. Die Funkstreife traf den 47-Jährigen bei bereits geöffneter Wohnungstür an. Verletzt war er aber nicht. Als er wieder bestritt, den Notruf benutzt zu haben, stellten im die pfiffigen Ordnungshüter eine Falle: über das Lagezentrum ließen sie die Handynummer des Göttingers anwählen. Und tatsächlich: im Wohnzimmer klingelte das angeblich abhanden gekommene Telefon.
Die Funkstreife nahm den eigenen Angaben zufolge drogenabhängigen Mann mit zur Wache. Er wurde kurz danach in das Landeskrankenhaus eingeliefert.
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