POL-GOE: (188/2006) Anzahl der Verkehrsunfälle weiter gesunken Polizeipräsident Hans Wargel zieht Bilanz für das Jahr 2005
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Göttingen (ots)
Göttingen Mittwoch, 15. Februar 2006
Die Zahl der Unfälle in der Polizeidirektion Göttingen (PD) ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik hervor, die Polizeipräsident Hans Wargel am Mittwoch in Göttingen vorstellte. (Bild 1)
Insgesamt wurde die Polizei im Jahr 2005 zu 29.861 Verkehrsunfällen gerufen, dies sind 20 Unfälle weniger als im Jahr 2004.
Rückgang der Schwer- und Leichtverletzten
Auch die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden ist in der Polizeidirektion rückläufig. Bei den Schwerverletzten ist ein Rückgang von 1,06 % (von 1318 auf 1304), bei den Leichtverletzten von 2,84 % (von 5943 auf 5774) zu verzeichnen. Langfristig sind seit 1997 bei den Schwerverletzten Rückgänge von 30,79 % und bei den Leichtverletzten ein Minus von 13,34% zu registrieren. (Bild 2 und 3)
Zahl der Verkehrstoten leicht angestiegen
Die Anzahl der Verkehrstoten stieg von 100 auf 112 an. Hiervon starben allein 83 Menschen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften. Hauptunfallursache ist die nicht angepasste Geschwindigkeit. Polizeipräsident Hans Wargel kündigte an, dass die Polizei nach wie vor Geschwindigkeitsüberwachungen an Unfallbrennpunkten durchführen wird. (Bild 4)
Verkehrstote bei den jungen Fahranfängern
Bei den "Jungen Fahrern" im Alter von 18 bis 25 Jahren sind im Jahr 2005 wie im Vorjahr 24 Unfalltote zu beklagen. Damit beträgt der Anteil der jungen Fahrer an der Gesamtzahl der Verkehrstoten 21,43%. Seit 2000 ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten jungen Fahranfänger rückläufig (von 33 auf 24 = Minus 27 %).
Rückgang der Getöteten bei Baumunfällen
Die Anzahl der durch Baumunfälle tödlich Verletzten ist erfreulicherweise von 37 (2004) auf 26 um 29,73 Prozent gesunken. Die Polizei wird weiter mit Aufklärungsarbeit, Geschwindigkeitsüberwachungen und Beratungen zu baulichen Maßnahmen im Rahmen der Verkehrsunfallkommissionen , wie z.B. die Erhöhung der Griffigkeit der Straßen und Anbringung von Schutzplanken, ihren Beitrag leisten.
Bei der Bewertung dieser Zahlen sieht sich Polizeipräsident Hans Wargel darin bestärkt, weiter einen wesentlichen Schwerpunkt der Arbeit auf die Reduzierung der Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Folgen zu legen. "Hier geht es nicht um Zahlen und Statistiken, sondern um menschliche Schicksale. Insofern ist jeder Verkehrstote ist ein Toter zu viel." sagte Wargel.
Kontrollen im Bereich der Polizeidirektion Göttingen
Insgesamt hat die Polizei in der Polizeidirektion Göttingen durch gezielte Kontrollen rund 100 Ordnungswidrigkeiten mehr als im Vorjahr geahndet. Waren es im Jahr 2004 27.043 Ordnungswidrigkeiten, stieg diese Zahl im Jahr 2005 auf 27.134. Über 3.200 dieser Verstöße waren mit einer Fahrverbotsandrohung ausgewiesen. Es wurden im letzten Jahr 21.014 Verwarnungen (Vorjahr: 20.259) ausgesprochen.
Leichter Rückgang der Unfallzahlen bei Alkohol- und Drogendelikten
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist von 820 (im Jahr 2004) auf 724 um 11,74 Prozent zurückgegangen. Noch bevor es zu einem Unfall kommen konnte, wurden bei 2100 Personen Blutproben entnommen. Hier liegt ein Rückgang um 5,45% (Vorjahr 2.221).
Neben den Fahrten unter Alkoholeinfluss bereitet der Polizei die weiterhin zunehmende Zahl von Fahrten unter Drogen- und Medikamenteneinfluss Sorge. Hier wurden im vergangenen Jahr 552 Delikte (Vorjahr 532) festgestellt.
"Intensive Kontrollen, spezielle Schulung meiner Mitarbeiter und eine moderne Ausstattung mit Testgeräten ermöglichen es, dass wir jetzt mehr Verstöße im Vergleich zu früher festellen", erklärt Wargel. Auch die Bekämpfung dieser Delikte wird ein weiterer Kontrollschwerpunkt sein. (Bild 5)
Bis 2008 bildet die Kampagne "Don't Drug and Drive" einen weiteren Kontrollschwerpunkt. Diese vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport ins Leben gerufene Initiative zielt auf die Gruppe der 14-25-Jährigen ab. Durch Ansprache und Aktionen in Schulen, Institutionen, Vereinen und Verbänden werden neben der Prävention auch repressive Maßnahmen durch gezielte Kontrollen zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt. Gerade in der Zusammenarbeit mit den Schulen hat die Polizei in der Direktion Göttingen sehr gute Erfahrungen gesammelt.
Rückgang der Verkehrsunfallzahlen auf den Bundesautobahnen
Die Zuständigkeit der Polizeidirektion Göttingen auf der Bundesautobahn 7 erstreckt sich von der Landesgrenze Hessen bis Hannover. Weiterhin wird durch die Polizeidirektion Göttingen die A 38 und ein Teilstück der A 39 betreut. Somit hat die Polizeidirektion Göttingen insgesamt 140,824 Betriebskilometer Bundesautobahn. Seit 1999 ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle von 2434 Unfällen auf 1835 zurückgegangen (Minus 24,61 %) Im letzten Jahr starben fünf Menschen bei Verkehrsunfällen auf der Autobahn, in 2004 waren es vier. Die Zahl der Schwerverletzten ist von 92 auf 62 um 32, 61 Prozent stark zurückgegangen. Auch die Zahl der Leichtverletzten nahm um 28,16% von 483 auf 347 ab. Angesichts der durchlaufenden Automenge sind die Autobahnen im Vergleich zu anderen Straßen die sichersten.
Hohe Aufklärungsquote bei Verkehrsunfällen mit Flucht
Dass sich das Entfernen vom Unfallort nicht lohnt, zeigt die Zahl der aufgeklärten Fälle. Im Jahr 2005 hat die Polizei 5.653 Unfallfluchten (Vorjahr 5.303) registriert, von denen 2.156 aufgeklärt wurden, eine Aufklärungsquote von 38,14 %. Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden sind um 2,04% von 393 auf 385 zurückgegangen. Allein hier konnte bei 177 Fluchten der Täter festgestellt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 45,97% so dass fast jede zweite Flucht aufgeklärt wurde. Mit diesen Werten liegt die Aufklärungsquote weiter auf dem hohen Niveau der vergangenen Jahre.
Kontrolle des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs
Speziell zur Bekämpfung von Verstößen im Bereich des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs wurden in der PD Göttingen die regionalen Kontrollgruppen eingerichtet. Die beiden Gruppen sind zuständig für die Landkreise Göttingen,Northeim, Osterode im Südbereich und Hameln, Holzminden, Hildesheim, Nienburg und Schaumburg im Nordbereich. Durch sie wurden im Rahmen von Schwerpunktkontrollen, unter Beteiligung des Zoll und des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG), der gewerbliche Güter- und Personenverkehr auf Ladungssicherung sowie Lenk- und Ruhezeiten kontrolliert. So wurden im letzten Jahr 851 Berufskraftfahrer kontrolliert. Bei einer Beanstandungsquote von 41,71 % stellten die Kontrolleure 355 Verstöße fest. Auffällig waren die Verstöße im Bereich der Geschwindigkeit mit 124 Verstößen und der Ladungssicherheit mit 53 nicht oder unzureichend gesicherter Ladung.
Prävention
Einen ganz wesentlichen Beitrag zur Präventionsarbeit in der Polizeiidrektion Göttingen leisten auch die Mitarbeiter der Polizeipuppenbühnen aus Göttingen und Alfeld, mit ihren Programmen sowie der "Singende Polizist", Michael Beyer, aus Einbeck. Mit leicht verständlichen Geschichten und Texten gelingt es ihnen, die jungen Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren im Strassenverkehr aufmerksam zu machen. "Dies erreicht die Herzen der Kinder, die wohl schönste Form der Prävention," so Wargel abschließend.
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