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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: Aufklärungsquote der Polizeidirektion Göttingen erneut deutlich über Landesdurchschnitt; Wargel: "Höhere Aufklärungsquote, weniger Straftaten!"

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Göttingen (ots)

GÖTTINGEN (ma) - Polizeipräsident Hans Wargel
präsentierte heute in Göttingen der Öffentlichkeit die polizeiliche 
Kriminalstatistik 2005 für die Polizeidirektion Göttingen.
Die wesentlichen Ergebnisse, so Wargel, sind
-	Deutlicher Rückgang der Straftaten um 1797 Fälle
-	Trotz Rückgang der Fallzahlen mehr Tatverdächtige
         ermittelt, damit höheres Arbeitsaufkommen bei der Polizei
-	Erneute Steigerung der Aufklärungsquote auf 58,42 % und
         damit deutlich über dem Landesdurchschnitt
-	Fallzahlen beim Diebstahl erneut deutlich gesunken
         (ca. - 10 %)
-	Zunahme der Körperverletzungen (ca.  + 7 %)
Die Polizeidirektion Göttingen ist mit den fünf 
Polizeiinspektionen Göttingen, Hameln-Pyrmont/ Holzminden, 
Hildesheim, Nienburg/Schaumburg und Northeim/Osterode zuständig für  
acht Landkreise und etwa 1,32 Millionen Einwohner. Etwa 2300 
Polizeivollzugsbeamte /-innen versehen in der PD Göttingen ihren 
Dienst.
Gesamtstraftaten
Die Polizeidirektion Göttingen hatte im vergangenen Jahr insgesamt
84.420 Straftaten zu bearbeiten. Gegenüber dem Erfassungsjahr 2004 
ist die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten von 86.217 Delikten um
2,1 Prozent (1.797 Delikte) gesunken. Dies ist im Wesentlichen  auf 
den Bereich des Diebstahls zurückzuführen, in dem ein Rückgang von 
3.716  Delikten zu verzeichnen ist von 38.541 (2004) auf 34.793 
(2005).
Häufigkeitszahl
Die sog. Häufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner), die 
etwas über die Kriminalitätsbelastung einer Region aussagt, liegt mit
6.410 Straftaten (2004: 6.532)  jedoch erheblich unter dem 
Landesdurchschnitt von 7.519 Straftaten. Gegenüber dem vergangenen 
Jahr ist sie weiter gesunken.
Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote ist von 57,25 % auf 58,42 % erneut gestiegen.
Damit liegt sie deutlich über dem Landesdurchschnitt (Nds. 55,72 %). 
Es ist bisher die höchste Aufklärungsquote für den Bereich der 
jetzigen PD Göttingen. Dies zeigt, dass bei der Polizei hervorragende
Arbeit geleistet wird. (Grafik 1)
Diebstahl
Der Bereich des Diebstahls umfasst zwar nach wie vor die meisten 
aller Straftaten, der positive Trend rückläufiger Zahlen hält jedoch 
weiter an. Der Anteil an den Gesamtstraftaten beträgt ca. 41 % (Land 
Nds.: ca. 45 %). Damit liegt die Polizeidirektion Göttingen im 
Landestrend. Während im Jahr 2004 38.509  Diebstahlsstraftaten 
bearbeitet wurden, ging 2005 die Anzahl um 3.716 auf 34.793 Delikte 
zurück (- 9,65 Prozent). Dies ist im Verlauf der vergangenen zehn 
Jahre die niedrigste Zahl. Die Aufklärungsquote liegt mit 33,79 % 
über dem Landesdurchschnitt (30,1 %) und ist gegenüber 2004 von 36,12
% um 2,33 Prozentpunkte leicht rückläufig.
(Grafik 2)
Einfacher Diebstahl
Von den 34.793 Diebstählen entfielen 19.736 Delikte (2004: 21.413)
auf den einfachen Diebstahl. Hier liegt die Aufklärungsquote bei 
48,18 %.
Ladendiebstahl
Die Ladendiebstähle sind im vergangenen Jahr deutlich 
zurückgegangen, von 7.158 (2004) auf 5.564 Fälle. Das entspricht 
einem Rückgang um 22,27 Prozent. Erklärung: Der Ladendiebstahl ist 
ein Anzeigedelikt. Die Polizei führt den Rückgang insbesondere darauf
zurück, dass die Kaufhäuser zur Zeit weniger Kaufhausdetektive 
einsetzen.
Schwerer Diebstahl
Auf den schweren Diebstahl entfielen 15.067 Delikte, was einem 
Rückgang von  11,92 Prozent gegenüber 2004 (17.096 Delikte) 
entspricht. Die Aufklärungsquote liegt bei ca. 17 %).
Wohnungseinbruch
Bei den Wohnungseinbrüchen ist ein Rückgang der Straftaten von 
1.888 (2004) um 17,1 Prozent (absolut 323) auf 1.565 Taten 
festzustellen. Seit 1996 (3.781 Taten) ist dies der zweitniedrigste 
Wert.
Die Aufklärungsquote 2004 ist von 34,75 % auf 22,30 % (12,45 
Prozentpunkte) zurückgegangen. Die erklärt sich damit, dass 2004 eine
Serienstraftat mit über 200 Fällen im Bereich der PI Göttingen und PI
Northeim aufgeklärt werden konnte.  Die 2005 erreichte 
Aufklärungsquote bewegt sich im langjährigen Mittelwert.
Kfz-Diebstahl; Diebstahl aus Kfz
Die Diebstahlsstraftaten rund um das Kfz. zeigen 2005 rückläufige 
Fallzahlen.
Der Diebstahl aus Kfz. ist von 5.007 um  17,41 Prozent (absolut 
872) auf 4.135 Fälle rückläufig.
Der Diebstahl von Kfz. ist von 598 um   24,24 Prozent (absolut 
145) auf 453 Delikte zurückgegangen.
Die Aufklärungsquoten in den beiden Deliktsbereichen haben sich 
unterschiedlich entwickelt. Beim Diebstahl aus Kfz. ist die 
Aufklärungsquote von 17,12 % um 4,98 Prozentpunkte auf 12,14 % 
zurückgegangen. Beim Diebstahl von Kfz. ist die Aufklärungsquote von 
33,11 % (2004) auf 40,18 % erneut deutlich gesteigert worden, was 
einer Steigerung um 7,07 Prozentpunkte entspricht. (Grafik 3)
Fahrraddiebstahl
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist von 5.213 (2004) auf 4.856 
Fälle im vergangenen Jahr zurückgegangen, das ist der niedrigste Wert
seit 10 Jahren. Die PI Nienburg hat z. B. mit einem hohen Anteil bei 
den Fahrraddiebstählen (2004: ca. 10 % aller Straftaten), mit einem 
besonderen Konzept die Fälle um 200 reduziert (2005: ca. 1500 Fälle).
Raub
Beim Raub zeigt sich im Jahr 2005 ein vergleichbares Bild wie im 
Jahr 2004 mit einem leichten Rückgang von 13 Delikten auf 678.  Die 
Aufklärungsquote liegt fast unverändert bei 61,06 %.
Körperverletzungsdelikte
In der Polizeidirektion Göttingen ist wie auf Landesebene erneut 
ein Anstieg der Körperverletzungsdelikte zu verzeichnen. Die 
Fallzahlen stiegen von 7.022  um 476 auf 7.498 Taten (6,78 Prozent). 
Die Aufklärungsquote beträgt 91,74 %. (Grafik 4)
Die Steigerung der Fallzahlen dürfte weiter wesentlich durch die 
konsequente Umsetzung der landesweiten Konzepte gegen "Häusliche 
Gewalt" und "Gewalt an Schulen" beeinflusst worden sein. Beide haben,
wie beabsichtigt, zu einem gesteigerten Anzeigeverhalten und damit 
einer Aufhellung des Dunkelfeldes geführt.
Straftaten gegen das Leben
Die Straftaten gegen das Leben sind gegenüber 2004 von  64  um 7 
Fälle  auf 71 Delikte gestiegen. Die 71 Delikte umfassen 18 Morde 
(davon 4 Versuche), 35 Totschlagsdelikte (davon 24 Versuche) und 16 
fahrlässige Tötungen. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich  
liegt bei 90,14 %. In den vergangenen 2 Jahren haben wir in diesem 
Deliktsbereich steigende Fallzahlen zu verzeichnen, aber die 
Langzeitbetrachtung zeigt, dass wir schon aufgrund der insgesamt 
geringen Fallzahlen eine Schwankungsbreite haben. Die Zahlen des 
vergangenen Jahres bewegen sich Lauf der vergangenen 10 Jahre 
zwischen 56 und 79 Taten.
Betrug
Im Gegensatz zum Diebstahl, bei dem es in den letzten Jahren einen
rückläufigen Trend gibt, ist beim Betrug ein steigender Trend zu 
verzeichnen. Wie auch im Land hat es hier in der Polizeidirektion 
Zuwächse gegeben. 2005  stiegen die Fallzahlen gegenüber 2004 um 545 
Straftaten (4,45 Prozent) von 12.237 auf 12.782 Delikte. Diese 
Entwicklung ist insbesondere beeinflusst durch den Deliktsbereich des
Waren- und Warenkreditbetrugs. (Grafik 5)
Waren-, Warenkreditbetrug
Beim Waren- und Warenkreditbetrug stiegen die Zahlen von 4.535 um 
796 auf 5.331 Straftaten um 17,55 Prozentpunkte. Hierunter fallen 
auch die sog. "Internetbetrügereien", die insbesondere ursächlich für
den Anstieg sein dürften. Die fortschreitende Attraktivität der 
genannten Verkaufsform und die durch  scheinbare Anonymität im 
Internet begründete niedrige Hemmschwelle bieten fast grenzenlose 
Tatgelegenheiten. Allerdings ist die Aufklärungsquote beim 
Warenkreditbetrug von  72,62 % (2004), trotz stark ansteigender 
Fallzahlen, auf 80,68 % gesteigert worden.
Debitkartenbetrug
Beim Debitkartenbetrug fielen die Zahlen von 1.285 (2004) um 605 
auf 680 Straftaten um - 47,08 Prozent. Der seit 2002 rasante Anstieg 
der Fallzahlen hat sich im vergangenen Jahr nicht fortgesetzt, 
sondern ist landesweit um 43 Prozentpunkte rückläufig. Ursächlich für
diesen Trend ist, dass viele Warenhäuser - wie von der Polizei 
empfohlen - das  Zahlungsverfahren auf das sichere PIN-Verfahren 
umgestellt haben.
Wirtschaftskriminalität
Die Wirtschaftskriminalität ist gegenüber 2004 von 870 auf 1.035 
Straftaten um 165 Delikte angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme 
um 18,96 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei etwa 91 %. Diese 
Straftaten unterliegen seit Jahren starken Schwankungen.
Sexualstraftaten
Wie im Land ist auch in der Polizeidirektion Göttingen von 2004 
auf 2005 im Bereich der Sexualdelikte eine Steigerung der Fallzahlen 
festzustellen. Sie fällt mit 8,11 Prozent gegenüber 11,47 Prozent des
Landes geringer aus, bei jedoch insgesamt geringen Fallzahlen. 
Absolut sind es 71 Straftaten (2004: 876, 2005: 947). Die 
Aufklärungsquote liegt mit 87,86 % über dem Landesdurchschnitt (84,68
%). Die Zahl der Vergewaltigungen ist von 107 auf 128 angestiegen. 
Die Aufklärungsquote bei den Vergewaltigungen ist von 84,26 % auf 
87,50 % angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Sexuellen 
Nötigungen von 136 Fällen 2004 auf 121 Fällen in 2005, um 11 Prozent 
zurückgegangen. Kontinuierlich steigende Fallzahlen werden weiterhin 
im Bereich des Verbreitens pornografischer Erzeugnisse festgestellt. 
Allein im vergangenen Jahr sind die angezeigten Delikte von 149 
Fällen auf 227 angestiegen. Im Land stiegen die Fallzahlen von 1041 
in 2004 auf 1247 Fälle 2005 (19,79 Prozent). Darin enthalten sind die
Fallzahlen des Verbreitens von Kinderpornografie. Diese stiegen 
landesweit von 246 (2004) auf 423 Fälle 2005. In der PD Göttingen 
sind die Fallzahlen von 47 (2004) auf 79 Fälle (2005) angestiegen.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass das Landeskriminalamt 
Niedersachsen noch in diesem Jahr die Aktivitäten zur Bekämpfung der 
Kinderpornografie erheblich steigern wird. Es wird eine Einheit für 
"Anlassunabhängige Recherche" eingerichtet. 8 Spezialisten werden den
Fahndungsdruck auf pädophile Straftäter im Internet erheblich 
verstärken. Ferner ist bereits für die Polizei ein Gerät angeschafft 
worden, was die massenhafte Auswertung von Bilddateien stark 
beschleunigt und erleichtert.
Rauschgiftdelikte
Ein Zuwachs in 2005 ist im Bereich der Rauschgiftdelikte zu 
registrieren. Die Fallzahlen stiegen von 3.611  um 279 auf 3.890  
Delikte (7,73 Prozentpunkte).
Die Zunahme der Fallzahlen ist insbesondere begründet durch einen 
Anstieg der Konsumdelikte von 2.640  um 126 auf 2.766 Taten (4,8 
Prozentpunkte). Die Ursache für den Anstieg liegt ganz wesentlich in 
einem erhöhten Kontrolldruck der Polizei und einer Vielzahl von 
Ermittlungskomplexen (z. B. EG Fanta PI Göttingen, EG Ramadan, PI 
Northeim).
Positiv  ist die Entwicklung bei der Zahl der Rauschgifttoten. 
Während im Jahr 2004 noch 14 Personen am Drogenkonsum starben, waren 
es im vergangenen Jahr 9.
Jugendkriminalität
Die Jugendkriminalität bewegt sich nach wie vor auf einem hohen 
Niveau, das etwa dem des Jahres 2004 entspricht. 28,8 % der in 2005 
in der Polizeidirektion Göttingen ermittelten Tatverdächtigen waren 
unter 21 Jahre alt.
Die Zahl der tatverdächtigen Kinder ist von 2.216 um 251 auf 1.965  
im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen (11,33 Prozent). Die Zahl 
der tatverdächtigen Jugendlichen ist mit 4730 (Vorjahr 4770) 
annähernd unverändert. Bei den tatverdächtigen Heranwachsenden mit 
3937 (Vorjahr 3656) jedoch um 7,69 Prozent angestiegen. Für diese 
Altersgruppe auffällig ist ansteigende Delinquenz bei den 
Körperverletzungs-, Sachbeschädigungs- und Diebstahlsdelikten.
Deliktsschwerpunkte der Kinder- und Jugenddelinquenz 2005 sind 
Diebstahlsstraftaten, insbesondere der Ladendiebstahl bei Kindern und
Jugendlichen, sowie Körperverletzungen und Verstöße gegen das 
Betäubungsmittelgesetz bei den Jugendlichen und Heranwachsenden.
Bei den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz im Bereich der 
Jugenddelinquenz überwiegen die Konsumdelikte mit Cannabisprodukten.
Straßenkriminalität
Die Gesamtzahl aller Delikte, die unter dem Begriff 
Straßenkriminalität  zusammengefasst werden, ging erneut zurück von 
22.146 um 1035 auf 21.111 Straftaten (4,67 Prozentpunkte). Die 
Aufklärungsquote blieb mit 21,79 % nahezu unverändert (21,73  % in 
2004). Straßenkriminalität umfasst u. a. Vergewaltigungen, 
Körperverletzungen, Raub, Taschendiebstahl, Sachbeschädigungen pp. 
auf Straßen, d.h. nicht abgeschottete räumliche Bereiche.
Entstandene Schäden
Die im Jahr 2004 durch Straftaten entstandenen Schäden in Höhe von
76,8 Millionen Euro haben sich gegenüber dem Jahr 2004 um 7,1 auf  
83,9 Millionen Euro erhöht. Die Schäden verteilen sich auf den 
Diebstahl mit ca. 27%, auf die Wirtschaftkriminalität mit ca. 45 % 
und sonstige Straftaten mit ca. 28 %.
Tatverdächtige
Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen stieg von  36.124 auf 
36.949 Personen. Dies entspricht einer Zunahme von 2,3 Prozent. Von 
den ermittelten Tatverdächtigen besaßen 30.857 die deutsche 
Staatsbürgerschaft, 6.092 waren nichtdeutsch. Im Vergleich zum 
Vorjahr (5.547) ist diese Zahl der Tatverdächtigen um 545  
angestiegen.
Die Geschlechterzugehörigkeit der ermittelten Tatverdächtigen bewegt 
sich seit Jahren linear:  ca. 75 % männlich, ca. 25 % weiblich. 
(Grafik 6)

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