POL-DN: Radfahrer haben keine sieben Leben
Kreis Düren (ots)
Saisonbedingt wird derzeit mehr mit dem Fahrrad gefahren. Das zeigt sich jedoch nicht nur an der erfreulichen Vielzahl der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer auf den Straßen unseres Kreisgebietes, sondern leider auch an der Zunahme der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern.
Aktuell nimmt die Anzahl der Unfälle mit Radfahrern wieder zu. Alleine am Dienstag wurden kreisweit drei Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt.
Um 12.00 Uhr stürzte in Düren ein 20-Jähriger auf der Oststraße über die Motorhaube eines Pkw auf die Straße. Der in Düren wohnhafte Radler war von der Straße "Im Eschfeld" aufgefahren und hatte die Vorfahrt des in Richtung Euskirchener Straße fahrenden Wagens eines 65-jährigen Merzenichers nicht ausreichend beachtet. Der junge Mann hatte noch Glück. Er kam mit offenen Beinverletzungen halbwegs glimpflich davon.
Ein fünf Jahre alter Dürener Junge erlitt um 17.25 Uhr so schwere Verletzungen, dass ein RTW ihn zur ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus transportieren musste. Dieses konnte er nach einer ambulanten Behandlung später wieder in Begleitung der Eltern verlassen. Er war auf der Neuen Jülicher Straße unverschuldet von dem Wagen eines 26-jährigen Düreners erfasst worden, der auf das Gelände einer Tankstelle abbiegen wollte und den auf dem Gehweg heran fahrenden Jungen übersehen hatte. Das Kinderrädchen war bei dem Zusammenprall deutlich verbogen worden.
Über Schmerzen an mehreren Körperteilen klagte eine Jülicher Radfahrerin, nachdem sie um 12.15 Uhr im Einmündungsbereich Berliner Straße/Mannheimer Straße von einer 19 Jahre alten Autofahrerin, ebenfalls aus Jülich, übersehen und angefahren worden war. Die 45-jährige Radlerin wollte später selbstständig einen Arzt aufsuchen. Ihr Fahrrad war trotz einer Vollbremsung der Pkw-Fahrerin am Hinterrad touchiert worden, was neben einer Beschädigung an beiden Fahrzeugen zu einem Sturz der Frau über die Motorhaube auf die Fahrbahn geführt hatte.
Fahrradfahrer gehören zu den "schwächsten" Verkehrsteilnehmern. Bei einem Verkehrsunfall tragen gerade sie häufig schwere oder sogar lebensbedrohliche Verletzungen davon, weil sie bei einem Zusammenprall mit einem Kraftfahrzeug weitestgehend ungeschützt sind. Selbst ein Sturz mit geringer Geschwindigkeit kann bei Radlern durchaus fatale Folgen haben. Denn anders als die sprichwörtlich beschriebene Katze, landen sie meistens eben nicht unbeschadet auf den Pfoten, sondern schlagen mit dem Kopf auf.
Und Radfahrer haben auch keine sieben Leben. So stellt sich aus Vernunftgründen die Frage, warum der von allen mit Verkehrssicherheit befassten Institutionen unbedingt empfohlene Schutzhelm immer noch keine flächendeckende Beachtung findet. Die Polizei appelliert hier insbesondere auch an die Verantwortung und die Vorbildfunktion der Eltern.
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