POL-DN: Die Sache mit der Verkehrsmoral
Düren (ots)
Mehrere Verkehrsstraftaten, darunter ein Unfall mit brennendem Pkw, bescherten der Polizei einen arbeitsreichen Montagabend.
"Ich sage immer die Wahrheit!" Das zumindest behauptete ein 28 Jahre alter Mopedfahrer aus Düren, der gegen 21.20 Uhr auf der Schoellerstraße im Rahmen einer Verkehrskontrolle angehalten worden war. Die Beamten hatten ihm nämlich die Frage gestellt, ob es sich bei dem ohne Dokumente von ihm geführten Zweirad um ein Mofa, oder bereits ein Führerschein pflichtiges Kleinkraftrad handelte. Der amtlichen Feststellung zuvor kommend, zeigte sich der Dürener reumütig und gestand mit Hinweis auf seine Wahrheitsliebe ein, dass er mit einem Kleinkraftrad unterwegs sei, ohne im Besitz einer Fahrerlaubnis zu sein. Allerdings habe er seiner Freundin vorgegaukelt, so die erste kleine Einschränkung seines Aufrichtigkeitsgehabes, dass er einen Führerschein besitze, um sich deren Roller ausleihen zu können. Dem 28-Jährigen wurde dann pflichtgemäß die Weiterfahrt untersagt und ein Strafverfahren eingeleitet. Dass es sich bei dem Verkehrssünder nicht unbedingt um einen Ehrlichkeitsfanatiker handelt, bewies auch sein weiteres Verhalten. Anstatt den Roller nun, wie versprochen, zur Freundin zurück zu schieben, wurde er nur 15 Minuten später wieder fahrender Weise damit gesehen. Der Versuch des Führerscheinlosen, sich einer zweiten Überprüfung zu entziehen, scheiterte jedoch am Ende eines Parkplatzes. Da man den weiteren Behauptungen des 28-Jährigen nun keinen Glauben mehr schenken konnte, stellten die Polizisten den Fahrzeugschlüssel sicher, verordneten einen Fußmarsch und erstatteten eine zweite Anzeige. Der Beschuldigte, mit dessen Aufrichtigkeit es an diesem Abend nicht weit her war, bewies dennoch gewisse Moral, denn am Ende klagte er, dass er nun zu spät zur Arbeit käme, was doch immerhin einen Ansatz von tugendhafter Pünktlichkeit verriet.
Wenig Gedanken über seine Verkehrstauglichkeit hatte sich um 22.30 Uhr in Birkesdorf ein anderer Mopedfahrer gemacht. Ohne Helm war er von einem Firmengelände auf die Zollhausstraße aufgefahren und dadurch einer Streifenwagenbesatzung aufgefallen. Nicht nur, dass dem 35-jährigen Dürener außer dem Kopfschutz auch die erforderliche Prüfbescheinigung für das Mofa grundsätzlich fehlte, er war auch noch deutlich angetrunken. Nachdem ein Alcotest bei ihm 1,56 Promille AAK angezeigt hatte, zeigte der Dürener am Ende wenigstens Einsicht und stimmte mit verwaschener Sprache der fälligen Blutentnahme zu. Ein Strafverfahren bleibt ihm als Erinnerung an diesen Abend.
Vollends in Flammen auf ging, nicht nur bildhaft, die Verkehrsmoral eines 18 Jahre alten Düreners um 23.20 Uhr, ebenfalls im Stadtteil Birkesdorf. Mit einem in Polen zugelassenen Pkw hatte der Fahranfänger zunächst die Alte Jülicher Straße befahren, dann aber, beim Abbiegen in die Straße "Zur Kesselkaul", in der dortigen starken Linkskurve die Kontrolle über den Wagen verloren. Er schleuderte nach rechts gegen zwei geparkte Autos, so dass an allen drei Fahrzeugen zusammen ein geschätzter Schaden von mehr als 17.000 Euro entstand. Leicht verletzt entstieg der 18-Jährige dem nicht mehr fahrbereiten Unfallwagen, an dem es im Motorraum zu brennen begann. Während zwei Anwohner auf den entflammten Wagen aufmerksam geworden waren und mit Feuerlöschern eine Ausweitung verhinderten, entfernte sich der Verursacher des Dilemmas zu Fuß. Er konnte allerdings durch eine schnell hinzu gekommene Streifenwagenbesatzung noch in der Nähe angetroffen werden. Der Heranwachsende stand erheblich unter Alkoholeinfluss, wie ein Alcotest mit dem Ergebnis von hohen 2,12 Promille verdeutlichte. Dem jungen Mann, der seinen Führerschein wegen anderer Delikte bereits vor Tagen hatte abgeben müssen, wurde eine Blutprobe entnommen. Die Bewertung seines Verhaltens, nicht nur aus moralischer Sicht, findet nun in Form eines umfangreichen Strafverfahrens statt. Für einen 16 Jahre alten Helfer, der mit dem schnellen Einsatz eines Feuerlöschers am brennenden Wagen Charakter gezeigt hatte, endete der Abend allerdings im Krankenhaus. Er hatte Löschpulver eingeatmet und musste vorsorglich dort die Nacht stationär verbleiben.
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