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POL-DN: 010824 -1- (Kreis Düren) Polizei analysiert Kinderunfälle - Gemeinsame Anstrengungen sind nötig -

Düren (ots)

010824 -1- (Kreis Düren) Polizei analysiert
Kinderunfälle - Gemeinsame Anstrengungen sind nötig -
Düren - Nachdem es den gemeinsamen Anstrengungen aller
Beteiligten in den letzten Jahren gelungen ist, bei den
Verkehrunfällen mit Kinderbeteiligung eine nachhaltige positive
Trendwende im Kreis Düren herbeizuführen, muss die Polizei in
diesem Jahr einen Anstieg dieser Unfälle registrieren. Darüber
hat die Kreispolizeibehörde in diesem Monat informiert und damit
Appelle an die «Erwachsenenwelt» insbesondere die
Erziehungsberechtigten verbunden, ihren Teil bei der Bekämpfung
der Kinderunfälle zu leisten. «Kinder lieben heißt, Kinder für
das Leben fit machen! Dazu gehört im Hinblick auf den
Straßenverkehr neben der Vorbildfunktion auch die Erziehung zu
verkehrsgerechtem Verhalten» so Landrat Wolfgang Spelthahn, der
Leiter der Kreispolizeibehörde.
Steigerung geht zu Lasten des Stadtgebietes Düren
Wie berichtet stieg in den ersten 7 Monaten diesen Jahres
die Zahl der Kinder, die als Fußgänger oder Fahrradfahrer bei
Verkehrsunfällen zu Schaden kamen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum kreisweit von -53- auf -80-, was einer
Steigerung von 50,9 % entspricht. Im Stadtgebiet Düren wurden
alleine -38- Kinder verletzt, die restlichen verteilen sich auf
die übrigen Kommunen des Kreises - Städte Jülich -11-, Linnich
-1-, Nideggen 1-, Gemeinden Aldenhoven -3-, Hürtgenwald -2-
Inden -3-, Kreuzau -2-, Langerwehe -1-, Merzenich -4-,
Niederzier -8-, Nörvenich -2-, Titz-1- und Vettweiß -3-. Eine
Auswertung der Unfälle mit Beteiligung von Kindern im Alter bis
14 Jahren ergab, dass in 41 % der Fälle die Kinder diese Unfälle
verursachten. Waren die Kinder als Fußgänger beteiligt, lagen
die Hauptursachen beim Überschreitender Fahrbahn. Entweder
traten sie plötzlich hinter Sichthindernissen hervor oder sie
beachteten nicht den Fahrzeugverkehr. Waren die Kinder bei den
Unfällen als Fahrradfahrer unterwegs, benutzen sie entweder den
falschen Straßenteil, beachteten nicht die Vorfahrt oder machten
Fehler beim Abbiegen oder beim Einfahren in den fließenden
Verkehr. Erfreulicherweise ging die Zahl den Unfälle, bei denen
Kinder als Mitfahrer in Fahrzeugen zu Schaden kamen, in diesem
Zeitraum von -42- auf -37- zurück.
Polizei reagierte frühzeitig
Die Zahl der bei Unfällen verunglückten Kinder ging in den
letzten Jahren kontinuierlich zurück. Dies ist nach
polizeilicher Bewertung auch darauf zurückzuführen, dass seit
1996 die Polizei der Bekämpfung dieser Unfälle hohe Priorität
einräumte. Mit Sondereinsätzen zur Geschwindigkeitsüberwachung
und Überwachung der Gurtanlegepflicht, mit
Informationsveranstaltungen und mit
Verkehrsaufklärungs-maßnahmen, die einen ständig hohen
Personaleinsatz notwendig machten, wurden die Öffentlichkeit für
die Problematik sensibilisiert, Kindern Verhaltenshilfen
vermittelt und Verstöße geahndet. Dabei gelang es offenbar durch
konsequente Ahnung der Verstöße gegen die Gurtanlagepflicht im
Rahmen von Sondereinsätzen an Kindergärten und Schulen, die
positive Entwicklung der Kinderunfälle einzuleiten, bei denen
sie als Mitfahrer in Fahrzeugen zu Schaden kamen. Durch die
Verkehrsaufklärungsmaßnahmen, die auf die Kinder als aktive
Verkehrsteilnehmer abzielen, wurden beispielweise im letzten
Jahr mit der Verkehrspuppenbühne in Kindergärten und Schulen
kreisweit 3.152 Kinder erreicht, am sog. Bordsteintraining
nahmen zusätzlich 4.320 Kinder in den Kindergärten teil, 7.721
Schüler von Grundschulen machten praktische Übungen unter
Anleitung der Verkehrssicherheitsberater und den Bezirksbeamten
der Polizei auf den Schulhöfen, in der Jugendverkehrsschule oder
auf öffentlichen Straßen. Außerdem nahmen 1.214 Schüler der
Sekundarstufe I an Unterrichtungen teil. Als die negative
Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres erkennbar wurde,
reagierte die Polizei unmittelbar und führte zusätzliche
Schwerpunkteinsätze durch und steigerte noch einmal die Präsenz
in den Kindergärten und Schulen. Wurden im ganzen letzten Jahr
insgesamt 16.407 Kinder mit den Verkehrsaufklärungsmaßnahmen
erreicht, so sind es in den ersten 7 Monaten diesen Jahres
bereits 10.917. Polizeidirektor Werner Eismar, Leiter GS der KPB
Düren, bei einem Pressegespräch am gestrigen Donnerstag: «Nur
mit großer Kraftanstrengung ist das hohe Niveau der
polizeilichen Maßnahmen auf Dauer zu halten. Im Interesse der
Kinder halte ich diesen Personalansatz für gerechtfertigt, aber
auch ausreichend.»
Polizei fordert Rücksichtnahme und gutes Beispiel
Die Unfallanalysen und die täglichen Beobachtungen der
Polizei lassen den Schluss zu, dass sehr viele Fahrzeugführer
Kindern gegenüber nicht die gesetzlich geforderte besondere
Rücksichtnahme zukommen lassen und dadurch Ursachen für das
Unfallgeschehen setzen. Auf gezielte Fragen der Polizei nach
entsprechenden Verstößen kennen viele Führerscheininhaber nicht
die Forderungen des § 3 StVO, der u.a. Kinder schützen soll.
Diese Bestimmung fordert ein Verhalten von Fahrzeugführern durch
Verringerung der Fahrgeschwindigkeit und durch
Bremsbereitschaft, dass eine Gefährdung ausschließt. Bei den
Unfällen in diesem Jahr war bisher in lediglich-4- Fällen nicht
angepasste Geschwindigkeit der Fahrzeugführer unfallursächlich.
Die Forderungen des Gesetzgebers wird die Polizei auch weiterhin
durch konsequente Ahndung der Verstöße durchzusetzen versuchen.
Eine besondere Rolle bei der Bekämpfung der Kinderunfälle
fällt allen «erwachsenen» Verkehrsteilnehmern und insbesondere
den Erziehungsberechtigten zu. Ein Erwachsener, der an einer bei
Rotlicht an der Kreuzung an wartenden Kind vorbei die Fahrbahn
überquert, ist schuld an einem möglichen Unfall, wenn das Kind
dies beim nächsten Mal auch macht und dabei zu Schaden kommt.
Eltern, die selber die Sicherheitsgurte im Fahrzeug nicht
anlegen und/oder die Kinder nicht sicher in Rückhaltesysteme
mitnehmen, tragen Verantwortung für die Verletzungen ihres
Kindes bei einem Unfall. Eltern sollten sich bewusst sein, dass
das Verkehrsverhalten der Kinder von den Eltern «abgeguckt» ist,
sie also in hohem Maße durch eigenes Vorbild Einfluß darauf
nehmen, ob ihr Kind durch eigenes risikohaftes Verhalten
zusätzlich unfallgefährdet ist. (hwr)
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Düren

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Düren
Kreispolizeibehörde Düren VL2.2
Telefon: 02421-949 345
Fax: 02421-949 349

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