POL-DN: Vorsicht vor kostümierten Einbrechern!
Merzenich (ots)
Um dem Anschein, Polizeibeamte zu sein, Nachdruck zu verleihen, haben sich zwei bislang unbekannte Täter am Donnerstagabend als selbige verkleidet. Unter dem perfiden Vorwand, eine familiäre Benachrichtigung durchführen zu wollen, verschafften sie sich Zutritt und überwältigten dann die Bewohnerin.
Glücklicherweise führte diese, eine 71 Jahre alte Frau aus Merzenich, ein Mobiltelefon mit. Damit alarmierte sie die Polizei, nachdem das Diebesduo sie in den Keller eingesperrt hatte. Was die Dame bis dahin erlebt hatte, übertrifft jedwede Vorstellungskraft:
Gegen 18:50 Uhr hatten zwei Männer an dem von ihr bewohnten Reihenhaus im Beethovenring geklingelt. Ihnen öffnete die Seniorin die Tür nur einen Spalt weit, bis dass sie die Fremden als vermeintliche Polizeibeamte zu erkennen glaubte. Dazu hatten diese ihre Bekleidung entsprechend beschriftet und sogar angebliche Dienstausweise vorgezeigt. Den Einlass verschafften sich die skrupellosen Männer dann unter dem Vorwand, etwas Persönliches mit der Rentnerin besprechen zu wollen. Mit der Aussage, ihrem Sohn sei etwas Schlimmes passiert, verunsicherten sie die 71-Jährige zusätzlich und schürten Angst.
Unmittelbar nachdem die Merzenicherin die Haustür gänzlich geöffnet hatte, packte einer der Unbekannten sie am Kragen und stieß sie in den Keller hinab. Da sich die Frau noch im letzten Moment an einem Geländer festhalten und so einen Treppensturz verhindern konnte, blieb sie physisch unverletzt. Hinter der durch die Männer verschlossenen Tür musste die Geschädigte dann mit anhören, wie die Unbekannten ihr gesamtes Haus nach Wertgegenständen durchsuchten. Dazu betraten sie jedes Zimmer und durchwühlten alle Schränke und Schubladen auf der Suche nach Beute. Anschließend entkamen sie unerkannt.
Mehrere Streifenwagen, zivile Beamte und auch ein Diensthund kamen auf der Suche nach den Tätern zum Einsatz. Bislang fehlt von ihnen jedoch jede Spur.
Dem bisherigen Ermittlungsstand nach nahmen die Diebe Schmuck und Ersparnisse der 71-Jährigen an sich. Was sie jedoch bei ihrer Tat hinterließen, ist kaum messbar: Neben Angehörigen, die sich am selben Abend um die Rentnerin kümmerten, wird auch eine kriminalpolizeiliche Betreuung der Merzenicherin gewährleistet. Daneben suchten Beamte der Spurensicherung den Tatort auf. Ihre Ergebnisse unterliegen aktuell der Auswertung. Eine sofort nach den Männern eingeleitete Fahndung blieb bislang ohne Erfolg.
Die Kriminalpolizei bittet daher Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich zu Bürodienstzeiten unter der Rufnummer 02421 949-8313 zu melden. Hier erreichen sie die zuständige Ermittlerin. Außerhalb dieser nimmt die Leitstelle Hinweise unter der Rufnummer 02421 949-6425 entgegen. Gesucht werden insbesondere Angaben zu den Flüchtigen. Hierbei soll es sich um zwei Männer gehandelt haben, die wie folgt beschrieben werden können:
Der Haupttäter ist etwa 180 cm groß und von schlanker Statur. Er hat dunkles Haar, das unter einer dunklen Wollmütze mit der Aufschrift "Polizei" hervorlugte. Auffällig an dem Unbekannten war sein Oberlippenbart. Sein Alter wird auf circa 40 Jahre geschätzt, sein Aussehen wird deutsch eingeordnet. Bekleidet war er zudem mit einer dunklen Jacke, die ebenfalls mit der Aufschrift "Polizei" versehen war. Diese befand sich auf Höhe der Brust. Er sprach zudem Hochdeutsch. Sein vermeintlich polizeiliches Erscheinungsbild rundete er durch das Tragen von Handschellen und einem Schlagstock ab.
Der zweite Täter ist mit ungefähr 170 cm eher klein. Auch er hat eine normale Figur. Unter seiner gleichaussehenden Mütze war helles, kurzes Haar erkennbar. Dazu soll er deutlich jünger, jedoch auch deutsch ausgesehen haben. Auch er trug neben der vermeintlichen Polizeimütze eine dunkle Jacke, die ebenso im Brustbereich mit den Lettern "Polizei" beschriftet war, wie die seines Kompagnons.
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