Bundespolizeiinspektion Karlsruhe
BPOLI-KA: Selbstanzeige mal anders
Karlsruhe (ots)
In der Nacht auf Dienstag ereignete sich am Karlsruher Hauptbahnhof ein ungewöhnlicher Fall der Selbstanzeige.
Ein 19-jähriger Mann fuhr einige Male rasant und rücksichtslos mit dem Fahrrad durch die Bahnhofsunterführung. Nach geltendem Hausrecht ist hier das Fahrradfahren jedoch gänzlich untersagt. Gegen 01:20 Uhr wurde die Bundespolizei im Hauptbahnhof telefonisch über das Verhalten des jungen Mannes informiert, der, so die Aussage des Zeugen, schon seit einer halben Stunde Rennen veranstalten würde. Die Streife konnte den 19-Jährigen gerade noch sehen, wie er in Richtung Südausgang davonfuhr. Etwa zehn Minuten später meldete sich eine weibliche Person telefonisch bei den Bundespolizisten. Der Mann auf dem Fahrrad war scheinbar erneut aufgetreten und habe die Frau beleidigt. Diesmal gelang es der Streife dem Raser in der Bahnhofsunterführung den Weg abzuschneiden, nachdem er sich zunächst der Kontrolle entziehen konnte. Die Konsequenz für ihn: Er wurde gefesselt und zur Dienststelle gebracht. Die Ermittlungen in der Nacht haben schließlich ergeben, dass es sich sowohl bei dem ersten Zeugen, als auch bei der Frau die angeblich beleidigt wurde, offenbar um den 19-Jährigen selbst handelte. Bei den Versuchen die Hinweisgeber zu kontaktieren, klingelte jeweils das Handy des Beschuldigten. Hintergründe zum Verhalten des Mannes sind bisher unklar, da er sich nicht äußern wollte. Klar ist jedoch, hätte er nicht selbst die Polizei über einen rasanten Rowdy im Bahnhof informiert, wäre er der Anzeige wegen Vortäuschens einer Straftat entgangen.
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