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Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: 061110 - 1194 Gewerbsmäßiger Bandendiebstahl von Motorrollern
Motorrädern und Einbruchsdiebstähle sowie weitere Straftaten aufgeklärt

Frankfurt (ots)

In den frühen Morgenstunden des 7.11.2006 wurden
17 Wohnungen, Garagen und Geschäftsräume durchsucht, nachdem das 
Amtsgericht Frankfurt auf Antrag der Staatsanwaltschaft die 
erforderlichen Durchsuchungsbeschlüsse erlassen hatte. 15 dieser 
Objekte befanden sich in den nordöstlichen Stadtteilen von Frankfurt.
Des Weiteren erfolgte eine Durchsuchung in Sachsenhausen und eine in 
Butzbach. Zusätzlich wurden insgesamt sechs Haftbefehle gegen die 
Haupttäter vollstreckt. Bei weiteren 11 Personen wurden 
erkennungsdienstliche Maßnahmen durchgeführt.
Die ermittelten Täter stehen im dringenden Verdacht, gemeinsam als 
Bande eine Vielzahl von Einbruchs-/Motorrad-/Motorrollerdiebstählen 
in Frankfurt am Main begangen zu haben.
In der ersten Jahreshälfte 2006 zeigte sich dem Fachkommissariat 
für Kfz-Diebstähle ein deutlicher Anstieg von versuchten und 
vollendeten Motorroller- und Kraddiebstählen im gesamten Frankfurter 
Stadtgebiet. Der Schwerpunkt lag eindeutig im Nordosten der Stadt.  
Im Zeitraum vom 1.1. bis zum 3.7. dieses Jahres wurden über 100 
Motorroller und Kräder entwendet. Umfangreiche Ermittlungen führten 
zu einer Tätergruppe, die überwiegend in den nordöstlichen 
Stadtteilen Seckbach, Bornheim und Kalbach wohnt.
Die Bande ging bei ihren Taten immer nach der gleichen 
Arbeitsweise vor:
	entwendet wurden primär Fahrzeuge älterer Baujahre ohne 
elektronische Wegfahrsperre
	das Lenkradschloss wurde mit brachialer Gewalt gebrochen 
sowie
	die Zündkabel abgezogen und kurzgeschlossen.
Dabei stellten mechanische Sicherungseinrichtungen wie 
Bremsscheiben- oder Fahrradschlösser kein Hindernis für die 
Tätergruppe dar. Um einer Entdeckung bei polizeilichen Kontrollen zu 
entgehen, wurden zum Teil Fahrradschlüssel in die Zündschlösser 
gesteckt, um so den Anschein zu erweckt, dass die Fahrzeuge legal 
benutz werden.
Ziel der Bande war es, die entwendeten Fahrzeuge ganz oder in 
Einzelteilen zu veräußern.
Um die Tätergruppierung ermitteln zu können, wurde die 
"Arbeitsgruppe Kaiser" gegründet. Diese setzt sich aus 
Kriminalbeamten des Kommissariats für Kfz-Delikte, für 
jugendgruppenspezifische Gewaltkriminalität und einem Beamten des  6.
Polizeireviers zusammen.
Als Kopf der Bande konnte ein 18-jähriger Seckbacher - bereits 
eingestuft als "besonders auffälliger Straftäter unter 21 Jahre" 
(BASU 21) - von der AG Kaiser identifiziert werden. Gegen ihn wurde 
schon seit dem Jahre 2004 ermittelt, wobei ihm bis dahin nur kleinere
Vergehen angelastet werden konnten.
Die Bande setzte sich zunächst aus 16 Mitgliedern zusammen, ein 
Mitglied verstarb jedoch im Juni 2006 bei einem tragischen 
Verkehrsunfall mit einem entwendeten Krad. Bei den anderen 
Bandenmitgliedern handelt es sich vorwiegend um Jugendliche und 
Heranwachsende im Alter zwischen 14 und 19 Jahren, nur die als Hehler
in Betracht kommenden Tatverdächtigen sind zwischen 26 und 48 Jahre 
alt.
Jedes Mitglied  bekleidete in diesem kriminellen Netzwerk eigene 
Funktionen. So brachen einige der Täter nur Lenkradschlösser auf, 
andere beschäftigten sich mit der "Elektrik", also dem Kurzschließen.
Wieder andere dienten als Fahrer, Schmieresteher, Bunkerhalter 
(Verstecke von Diebesgut) und Vermittler zu Hehlern.
Zum jetzigen Ermittlungszeitpunkt können der Bande mindestens 33 
Straftaten unmittelbar nachgewiesen werden.  Diese reichen von 
Motorroller-/Kraddiebstahl über Körperverletzung und Verstößen gegen 
das Waffengesetz bis hin zu Einbrüchen in Schulen und Geschäften.
Bei den zeitgleich durchgeführten 17 Wohnungsdurchsuchungen wurden
u. a. sichergestellt:
	1 Motorrad im Wert von 18.000,- EUR
	5 Motorroller
	Eine Vielzahl von Motorroller- bzw. Motorradteilen sowie 
Zubehör
	gestohlene Versicherungskennzeichen
	6 TFT - Flachbildschirme und 15 PC
	1 Beamer
	15 Mobiltelefone
	9 DVD-Player
	unterschiedliche verbotene Gegenstände und Waffen (vom 
Teleskopschlagstock, Baseballschläger, Samuraischwert bis hin zu 
Schreckschusswaffen etc)
	ca. 800 gr. Haschisch
	ca. 2000,- EUR Bargeld
Insgesamt wurden rund 520 Gegenstände sichergestellt.
Die Computer und sonstigen Unterlagen bedürfen noch weiterer 
Auswertung. Die Ermittler erwarten sich hiervon ergänzende Beweise 
zur Aufklärung zusätzlicher Straftaten.
Durch die Vernehmungen der einzelnen Bandenmitglieder in den letzten 
Tagen ergaben sich bereits Hinweise auf bislang unbekannte 
Straftaten, die noch näherer Ermittlungen bedürfen.
Von den sechs erlassenen Haftbefehlen des Amtsgerichts Frankfurt 
gegen die Haupttäter der Bande wurden fünf vollstreckt und in 
Untersuchungshaft genommen. Gegen einen der Täter wurde der 
Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. (Jürgen Linker/ 
-82100)

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
Fax: 069 / 755-82009
E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de
Homepage der Hessischen Polizei:
http://www.polizei.hessen.de/




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