Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1770) Passagierschiff rammt Schleusenwand - aktueller Ermittlungsstand
Landkreis Forchheim/Nürnberg (ots)
Wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken mit Meldung 491 vom 19.09.2010 berichtete, ereignete sich am 18.09.2010 ein Schadensfall auf dem Main-Donau-Kanal. Dabei wurden sieben Personen verletzt.
Das Flusskreuzfahrtschiff war mit 41 Mann Besatzung und 161 Passagieren an Bord von Amsterdam in Richtung Budapest unterwegs. In der Schleuse Hausen (Lkr. Forchheim) des Main-Donau-Kanals stieß das Schiff in der Schleusenkammer gegen 23.30 Uhr mit dem Bug an ein Bauteil der Schleuse. Bei dem Aufprall wurden sechs Personen leicht verletzt und vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie konnten am Morgen des 19.09.2010 (Sonntag) das Krankenhaus wieder verlassen.
Ein 67-jähriger Mann, der infolge der Havarie vom Oberdeck des Schiffes ins Wasser stürzte und sich eine Rippenverletzung zuzog, befindet sich nach wie vor in der Klinik.
Die Passagiere führten am 19.09.2010 eine - ohnehin geplante - Stadtrundfahrt in Nürnberg durch. Nach der Einnahme eines Essens auf dem Schiff begaben sich die Gäste am Sonntagabend mit Bussen nach Nürnberg, wo sie zurzeit noch in einem Hotel untergebracht sind. Die Weiterfahrt des Schiffes ist nach wie vor untersagt.
Mehrere Gutachter führten vor Ort Untersuchungen an dem Fahrgastschiff durch. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Gutachter und der Unfall aufnehmenden Beamten der Wasserschutzpolizeigruppe Nürnberg dürfte ein menschliches Versagen nahezu auszuschließen sein. Ursächlich für die Fahrt des Schiffes dürfte demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit ein technischer Defekt in der Motor- bzw. Steuerungselektronik des Schiffes gewesen sein.
Die Schleuse Hausen ist weiterhin funktionstüchtig. Nach ersten Schätzungen entstand an dem Bauwerk ein Sachschaden von ca. 15.000 bis 20.000 Euro. Der Sachschaden an dem Schiff dürfte nach ersten Schätzungen im Bereich von ca. 1 Million Euro liegen. Zurzeit wird geprüft, wie und wo das Schiff zur Instandsetzung gebracht werden kann.
Michael Sporrer/hu
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