Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (773) Mord an türkischem Blumenverkäufer Simsek - hier: XY-Sendung am 27.04.2001
Nürnberg (ots)
Der ungeklärte Mordfall SIMSEK wird am Freitag, 27.04.2001, in der «Aktenzeichen: XY...ungelöst»-Sendung des ZDF ausgestrahlt. Ab 20.15 Uhr werden die Zuschauer gebeten, Hinweise zur Klärung des Verbrechens an die Nürnberger Mordkommission unter Telefon: 0911/211-1 zu geben.
Wie bereits mehrfach berichtet, wurde am Samstag, 09.09.2000, zwischen 12.45 Uhr und 14.45 Uhr, der 38-jährige türkische Blumenverkäufer Enver Simsek an seinem Verkaufsstand an der Einmündung Liegnitzer Straße/Schreiberhauer Straße im Nürnberger Stadtteil Langwasser mit mehreren Schüssen aus zwei Pistolen unterschiedlichen Kalibers getötet.
Die SoKo Simsek der Nürnberger Mordkommission hat bislang ca. 140 Hinweise aus der Bevölkerung zur Aufklärung des Tatgeschehens erhalten. Im Zuge der Ermittlungen haben sich bislang rund 1.500 Spuren ergeben, die zum Teil noch abgearbeitet werden müssen. Die Ermittlungen konzentrieren sich neben dem Tatort insbesondere auch auf den Raum Hessen und teilweise auf das gesamte Bundesgebiet. Nach wie vor fehlt bislang jedoch eine «heiße Spur». Das Motiv steht definitiv noch nicht fest. Rauschgiftgeschäfte sind als Hintergrund nicht auszuschließen.
Der getötete Enver Simsek wohnte in Schlüchtern/Hessen. Dort betrieb er einen Blumengroßhandel. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Nürnberger Mordkommission kaufte er seine Ware in Holland an der Blumenbörse ein und ließ sie in seiner eigenen Lagerhalle zu Sträußen binden. Diese Sträuße wurden großteils an türkische Wiederverkäufer abgegeben, die diese Ware am Straßenrand an Wochenenden im Rahmen des Reisegewerbes anboten.
Enver Simsek selbst betrieb zusätzlich mehrere Einzelstände, an denen Verkäufer für ihn auf Provisionsbasis Blumen anboten. Im Raum Mittelfranken betrieb er einen Verkaufsstand an der Bundesstraße 2 bei Roth und am Tatort in Nürnberg-Langwasser. Diese Stände wurden von ihm in der Regel am Samstagfrüh beliefert. Am Verkaufsstand in Langwasser vertrat er am Tattag den eigentlichen Verkäufer, weil dieser sich bereits seit einigen Wochen im Urlaub befand.
Der Getötete galt in türkischen Kreisen als wohlhabender, angesehener Geschäftsmann und Familienvater und war gläubiger Moslem im Range eines «Haci».
Am Tattag, 09.09.2000, gegen 13.00 Uhr, will eine Zeugin Enver Simsek ca. 500 m vom Tatort entfernt beobachtet haben, wie er mit einem unbekannten Mann einen Streit hatte. Es kann derzeit nicht beurteilt werden, ob diese Wahrnehmung mit dem Verbrechen in Verbindung zu bringen ist.
Andere Zeugen wollen am Tattag in der Zeit zwischen 14.00 Uhr und 14.30 Uhr am Tatort eine ca. 50-jährige türkische Frau, die als gepflegte Erscheinung mit westlich orientierter Kleidung beschrieben wurde, gesehen haben. Diese Frau soll am Verkaufsstand auch in den Wochen vorher wiederholt mehrere Blumensträuße eingekauft haben. Sie könnte, ohne es zu wissen, an die Ermittler wertvolle Hinweise geben.
Die Mordkommission der Nürnberger Kriminalpolizei ist deshalb weiterhin dringend auf Zeugenhinweise angewiesen und hat folgende Fragen:
- Wer kennt die ca. 50-jährige türkische Frau, die am Verkaufsstand gesehen wurde?
- Wer kennt Personen, die über die privaten und geschäftlichen Kontakte des Enver SIMSEK Auskunft geben können?
- Welcher Zeuge hat am Samstag, 09.09.2000, zwischen 12.45 Uhr und 14.45 Uhr, am Verkaufsstand in Nürnberg-Langwasser oder in der dortigen Nähe Beobachtungen gemacht?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben?
Jeder noch so kleine Hinweis kann für die Aufklärung des Verbrechens von Bedeutung sein. Für Hinweise, die zur Klärung des Verbrechens führen, ist nach wie vor eine Belohnung von insgesamt 55.000 DM ausgesetzt. Der Rechtsweg ist bei der Verteilung ausgeschlossen.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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