Diepholz (ots)

Wir hatten schon einmal eine Republik - und wir haben sie verloren. Wie konnte es dazu kommen und was hatte das mit der Polizei zu tun? Diesen Fragen stellt sich Dr. Götting, der Leiter des Polizeimuseums am 9.September in Syke, und versucht, Antworten darauf zu geben.

In den Jahren zwischen 1918 und 1933 wurde die Polizei in der Republik von Weimar nicht nur neu organisiert, sondern sie musste auch zu einem völlig veränderten Selbstverständnis finden. Aus Vertretern der Obrigkeit im Kaiserreich sollten "Freunde und Helfer" der Bevölkerung werden.

Aber nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen in den Anfangsjahren und einer relativ stabilen Zeit in der zweiten Hälfte der 20er Jahre, geriet die Polizei in der Endphase der Republik in ein sich ständig verschärfendes Spannungsfeld zwischen extrem rechter und extrem linker politischer Gewalt. Der Straßenkampf wurde zur Alltagserfahrung der Polizisten, die zunehmend den Schutz und den Rückhalt einer staken und republikfreundlichen Politik und Justiz verloren.

Die "Weimarer Verhältnisse" führten schließlich dazu, dass sich die Demokratie selbst abschaffte und einem autoritären Staat Platz machte. Und aus einer Polizei, die Freund und Helfer der gesamten Bevölkerung gegenüber sein wollte, wurde das Herrschaftsinstrument eines rassistischen Staates.

Kommen Sie am 9.September beim Tag der offenen Tür der Polizei in Syke vorbei und lassen sich von Dr. Götting mitreißen. Er schafft es, scheinbar trockene Geschichte mit seinem geballten Fachwissen und Herzblut lebendig zu gestalten.

Ab 15 Uhr können Interessierte Dr. Götting im Ratssaal lauschen. Anmeldungen für den Vortrag bitte per E-Mail an pressestelle@pi-dh.polizei.niedersachsen.de oder per Telefon an 05441-971 104.