POL-DN: Viele Tatbestände in einer Strafanzeige
Düren (ots)
Einem heftigen Widerstand sahen sich Beamte der Polizeiwache Düren in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Cyriakusstraße gegenüber. Mehrere Personen wurden dabei verletzt.
Ursprünglich hatte eine 25 Jahre alte Frau aus Düren eine Auseinandersetzung mit Nachbarn im gleichen Wohnhaus. Diese hatte die junge Mutter gegen 02:00 Uhr um Ruhe gebeten, da sie ein kleines Kind hat. An der Wohnungstür der späteren Beschuldigten wurde die Dürenerin jedoch abgewiesen. Sie begab sich daraufhin zurück in ihre Räumlichkeiten, wo sie kurze Zeit später von einem der Störer, einem 29-Jährigen ohne festen Wohnsitz, aufgesucht wurde: Um sich Zutritt zur Wohnung seines Opfers zu verschaffen, schlug dieser so lange auf die Tür ein, bis dieser zerborsten war. Dann griff er die 25-Jährige an, schlug ihr ins Gesicht und zerkratzte ihr dieses, bevor er sich umdrehte und zurück in die darunter liegende Wohnung seiner Lebensgefährtin kehrte.
Die Verletzte, die währenddessen ihr Baby auf dem Arm hatte, rief schließlich die Polizei hinzu, die zur Klärung des Sachverhalts auch mit dem Beschuldigten sprechen wollte.
Die Wohnungstür wurde hier von dessen Lebensgefährtin, einer 30 Jahre alten Dürenerin, geöffnet. Ihr in Sichtweite der Beamten befindlicher Partner sprang beim Anblick der Polizisten sofort von der Couch auf und schrie diese an. Aus Gründen der Eigensicherung sollten dem 29-Jährigen Handfesseln angelegt werden, denn dieser bäumte sich vor den Uniformierten auf, drohte diese zu schlagen und zu bespucken. Hieraus entwickelte sich ein Kampf zwischen den Polizisten und dem Angreifer, der erst am vorangegangenen Dienstag aus der Haft entlassen worden war. Mit bereits einer Handschelle am Arm schlug er nach den Beamten, trat diese und versuchte, sie an Bekleidung und Schutzausrüstung zu packen zu bekommen. Dabei zerriss unter anderem ein Dienstpullover. Neben seinem Widerstand sahen sich die Polizisten jedoch auch fortwährend den Angriffen der 30-Jährigen gegenüber, die ohne Unterlass auf die sich rangelnden Beamten einschlug, eintrat und versuchte, diese von ihrem Liebhaber wegzuzerren. Mehrfachen Aufforderungen, dies zu unterlassen, kam die Frau erst nach Androhung des Einsatzes von Pfefferspray nach. Dieses musste letztlich auch gegen sie eingesetzt werden, woraufhin sie sich kurze Zeit zurückzog - um dann mit Gegenständen nach den Beamten zu werfen. Nach einem weiteren Sprühen von Pfefferspray, das leider auch die Kinder einatmeten, zog diese sich in die Wohnung zurück.
Ihre Sprösslinge hatte die 30-Jährige bedauerlicherweise nicht vom Einsatzgeschehen ferngehalten. Sie konnte im Nachhinein in der Wohnung angetroffen und zur Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam genommen werden. Den Beamten war es überdies gelungen, während ihrer Auseinandersetzung mit dem Angreifer Verstärkung zu rufen. Insgesamt sieben Einsatzmittel aus Düren und Jülich waren so am Ende vor Ort, um die Lage zu beruhigen und aufzuklären.
Der 29-Jährige wurde vorläufig festgenommen und zum Polizeigewahrsam transportiert. Hier randalierte er in der Zelle, was unter anderem eine blutende Verletzung an der Hand mit sich brachte. Damit verschmutzte er im Anschluss den Boden und die Wände. Ein im weiteren Verlauf durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,92 Promille. Es folgte schließlich die Entnahme einer Blutprobe.
Seine Lebensgefährtin war mit 0,38 Promille ebenfalls deutlich alkoholisiert. Da eine körperliche oder geistige Beeinflussung hierdurch nicht ersichtlich war, wurde sie nach Feststellung ihrer Personalien entlassen. Sie kümmerte sich im Anschluss um ihre Kinder, die aufgrund ihrer Atemwegsreizungen vorsorglich in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden.
Ebenfalls ein Krankenhaus suchte die ursprüngliche Geschädigte der Ruhestörung mit ihrem Kleinkind auf sowie die eingesetzten Beamten. Sie alle wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Die Polizisten konnten zwar weiterhin ihren Dienst versehen, werden die Nachwirkungen der rohen Gewalt, der sie sich gegenübersahen, noch einige Zeit spüren.
Am Ende wurde ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen die Lebenspartner eröffnet. Dies beinhaltet neben dem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und dem tätlichen Angriff auf selbige auch die Tatbestände der:
- Beleidigung: der 29-Jährige betitelte die Polizisten anderem als Bastarde und Bullenschweine - Bedrohung: er äußerte zudem, "...ihr Hurensöhne, ich finde euch und dann bringe ich eure Familien um" - Körperverletzung - Versuchte Gefangenenbefreiung sowie - Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.
Der 29-Jährige selbst soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden.
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