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Neue Technologien für effizientere Tropenmedizin nutzen

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Neue Technologien für effizientere Tropenmedizin nutzen

Forschende der Universität Bremen, der Mahidol University in Thailand und weiterer internationaler Partner arbeiten künftig noch enger auf dem Gebiet der Tropenmedizin zusammen. Mit rund 300.000 Euro fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ein vierjähriges Projekt, das dem Aufbau eines neuen länderübergreifenden Exzellenznetzwerks dient. Ziel ist es unter anderem, neue technologische Möglichkeiten für verschiedene Probleme und Anwendungen in der Tropenmedizin zu nutzen.

Schon seit vielen Jahren kooperiert die Universität Bremen mit einer der besten Universitäten Thailands, der Mahidol University in Bangkok. Sie ist einer der strategischen Partner der Bremer Universität. Einer der Höhepunkte der langjährigen fruchtbaren Zusammenarbeit war die Gründung eines gemeinsamen Forschungslabors zum Thema „Medizininformatik“ (Mahidol-Bremen Medical Informatics Research Unit, MIRU) in Thailand 2018.

Nun wird diese Partnerschaft weiter ausgebaut: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert mit rund 300.000 Euro den Aufbau eines Exzellenznetzwerks zur interdisziplinären Spitzenforschung auf dem Gebiet der Tropenmedizin. „Unser Ziel ist es, eine Gemeinschaft und ein Schulungszentrum aufzubauen, das die Nutzung fortgeschrittener Informations- und Kommunikationstechnologien für verschiedene Probleme und Anwendungen in diesem Fachgebiet vorantreibt“, sagt die Bremer Informatik-Professorin Anna Förster. Sie leitet das jetzt gestartete vierjährige Projekt. „Neben thailändischen Expertinnen und Experten aus Forschung, Politik und Wirtschaft sind auch Forschende aus Vietnam, Portugal und Frankreich in diesem neuen internationalen Netzwerk vertreten.“

Thematisch geht es um Verbesserungen bei der Bekämpfung von Tropenkrankheiten. „Das ist eine sehr vielschichtige Angelegenheit“, erläutert Professor Peter Haddawy von der Mahidol Universiy. „Wir müssen die Wechselwirkung zwischen der menschlichen Bevölkerung und der Umwelt beobachten sowie eine schnelle Reaktion auf Krankheitsausbrüche und eine wirksame Diagnose und Behandlung sicherstellen.“ Ein Ansatz dafür sei, Informationen zu sammeln, sie über die verschiedenen beteiligten Prozesse zu integrieren und auszuwerten. „Die verbesserten Ergebnisse haben eine hohe Aussagekraft und damit das Potenzial, die Krankheitsbekämpfung wirksamer zu gestalten.“

In der Entwicklung: Gerät zur Mückenzählung im Freien

Aus technischer Sicht werden vor allem das Internet der Dinge (IoT), Data Science-Ansätze und Mobile Computing-Techniken genutzt. Hier kommt die Expertise von Anna Förster und ihrer Arbeitsgruppe zum Tragen. Die Professorin leitet den Lehrstuhl für Nachhaltige Kommunikationsnetze am Institut für Telekommunikation und Hochfrequenztechnik der Universität Bremen und widmet sich in ihrer Forschung vor allem dem Bereich der selbst-organisierenden Netzwerke. „Ein Beispiel dafür ist ein bereits laufendes Forschungsprojekt, in dem wir gemeinsam mit unseren Partnern in Thailand und Portugal ein Gerät zur Mückenzählung im Freien entwickeln“, berichtet Anna Förster. „Die Entscheidungsträger sollen später dank dieses Gerätes wissen, wie viele Mücken es gibt und welche Mückenarten herumschwirren. Das hilft ihnen dann bei der Entscheidungsfindung, welche Gegenmaßnahmen getroffen werden müssen.“

Um derartige Instrumente zu entwickeln und effektiv zu nutzen und die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu verbessern, muss ein starkes Netz von Experten auf jedem Gebiet fest etabliert sein. Anschließend werden diese Experten das Wissen im Rahmen eines One-Health-Ansatzes verbreiten. Dieser Ansatz basiert auf dem Verständnis, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander zusammenhängen.

Auftakt mit Workshop und Summer School im Juni

Zum Auftakt des neuen Exzellenznetzwerkes kommen die Partnerinnen und Partner aus aller Welt im Juni an der Universität Bremen zusammen. Nach dem Auftakt-Workshop vom 23. bis 25. Juni findet anschließend vom 27. Juni bis zum 1. Juli eine Summer School statt. „Wir erwarten rund 30 nationale und internationale Gäste“, freut sich Professorin Förster auf den Auftakt. „Für die Zukunft planen wir zielgerichtete Aktivitäten in den Bereichen Lehre, Forschung und Management. Kursmaterial zu fortgeschrittenen Informationstechnologien in der Tropenmedizin wird unter Beteiligung von Praktikerinnen und Praktikern entwickelt, in bestehende Studiengänge integriert und online frei zugänglich gemacht.“

Zum Aufbau von Forschungskapazitäten sind zunächst gemeinsame Projekte in Bereichen wie Dengue-Fieber-Vorhersage sowie die bereits erwähnten Sensornetzwerke für die Zählung von Moskito-Vektoren und kollaborative virtuelle Umgebungen für Entscheidungshilfen für die Krankheitsbekämpfung geplant.

Weitere Informationen:

https://miru.ict.mahidol.ac.th

www.ict-trop-med.net

www.uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Anna Förster

Lehrstuhl für Nachhaltige Kommunikationsnetze

Universität Bremen, Fachbereich Physik/Elektrotechnik

Tel. +49 421 218 62383

E-Mail anna.foerster@uni-bremen.de

Universität Bremen
Hochschulkommunikation und -marketing
Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

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Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.



 
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