Berliner Zeitung: Kommentar zur Debatte über Videoüberwachung/Sicherheit
Berlin (ots)
Was hat die Ausweitung der Videoüberwachung - wie sie nicht nur von der CSU, sondern auch vom Städte- und Gemeindebund gefordert wird - mit dem Berliner Terroranschlag zu tun? Selbst flächendeckende Videoüberwachung hätte das Attentat auf dem Weihnachtsmarkt nicht verhindern können. Zwar wünschen rund 60 Prozent der Deutschen eine verstärkte Videoüberwachung öffentlicher Räume, doch sind die Erwartungen, die sie damit verbinden, überzogen. Natürlich ist es sinnvoll, die Überwachung an besonders gefährdeten Plätzen - beispielsweise in U-Bahn-Stationen, wie die rasche Aufklärung der Feuerattacke in Berlin auf einen Obdachlosen beweist - zu intensivieren, aber die erforderliche Beobachtung der Monitore verlangt viel Personal und kostet noch mehr Geld. Nur: Für die Sicherheit ist deutschen Innenpolitikern zwar kein Preis zu hoch, aber die Erfahrung zeigt: Geld darf sie nicht kosten.
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