Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP)
Tag der Welternährung
Pflanzenzüchtung ist das A und O
Bonn (ots)
Die Ernährungssituation vieler Menschen ist dramatisch. Im Jahr 2050 werden neun Milliarden Menschen auf der Welt leben, die Ackerflächen für die notwendige Bereitstellung der Nahrungsmittel aber nicht unbegrenzt erweiterbar sein. Nahrung wird zunehmend ein knappes und teures Gut. Die Welt braucht Pflanzen, die den Herausforderungen von morgen gewachsen sind. Pflanzenzüchtung stellt dafür die Grundlage. Im Vorfeld des Tages der Welternährung am 16. Oktober 2011 regt der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) eine Diskussion über eine effiziente und zugleich ressourcenschonende Landwirtschaft und über ein verstärktes politisches Engagement zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität in den Entwicklungsländern an.
Pflanzen sind an ihren Standort gebunden. Aus dem Saatgut erwachsen nicht überall auf der Welt ertragreiche Pflanzen, sondern sie müssen mithilfe der Pflanzenzüchtung an die unterschiedlichsten Boden- und Klimaverhältnisse angepasst werden. Allein in Deutschland gibt es für die verschiedenen Klimaregionen und Bodenverhältnisse knapp 3.000 verschiedene, zugelassene Sorten unterschiedlichster Kulturarten. Die Agrarforschung, insbesondere in der Pflanzenzüchtung, hat in den letzten 50 Jahren dazu beigetragen, dass die landwirtschaftliche Produktion in Europa mit der Entwicklung der Bevölkerungszahl mithalten konnte. "Damit die Ernten auch künftig ausreichen, wenn weniger nutzbare Fläche zur Verfügung steht und der Klimawandel Ernteerfolge mindert, sollten wir weiter auf eine moderne Landwirtschaft und eine leistungsstarke Pflanzenzüchtung setzen. Dafür muss Pflanzenzüchtung in der ganzen Welt, insbesondere auch in Entwicklungsländern, gefördert werden", so Dr. Carl-Stephan Schäfer, Geschäftsführer im BDP.
Gerade hier fehlt es oft an leistungsstarkem Saatgut, Knowhow und Zugang zu modernen Anbaumethoden. Die züchterische Bearbeitung von Sorten ist in Regionen dieser Welt am dringendsten notwendig, wo die verfügbaren Sorten den dortigen Gegebenheiten nicht angepasst sind und z. B. fehlende Krankheitsresistenzen immer wieder zu Missernten führen. "Unsere mittelständischen Pflanzenzüchtungsunternehmen stehen bereit, ihren Beitrag zum Aufbau der Pflanzenzüchtung beispielsweise in Äthiopien zu leisten", so Schäfer. "Es ist eine gesellschaftliche Verantwortung, Pflanzenzüchtung in Entwicklungsländern voranzutreiben. Über ein mögliches Projekt führen wir derzeit intensive Gespräche mit der Politik."
In Kooperationsprojekten zur Ausbildung, Knowhow- und Technologietransfer, mittels Materialaustausch und über Hilfen beim Aufbau von Züchtung, Vermehrung und Handel mit Saatgut wollen deutsche Pflanzenzüchter vor Ort Lösungsansätze zur Ernährungssicherung schaffen.
Um die explodierende Nachfrage nach Nahrungsmitteln in Zukunft zu decken, müssen vielfältige Wege gefunden werden, vorhandene Ressourcen überall auf der Welt effizient zu nutzen. Denn Hunger ist nicht nur ein Verteilungsproblem. "Mit einer modernen Landwirtschaft hierzulande, dem Aufbau der Pflanzenzüchtung sowie dem Wissenstransfer können wir einen enormen Beitrag zur Hungerbekämpfung leisten. Pflanzenzüchtung ist das A und O für weniger Hunger und mehr Wohlstand", so Schäfer abschließend.
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