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Experten fordern Nationalen Bildungsrat

Berlin (ots)

- Namhafte Experten entwickelten auf Einladung der Robert Bosch 
Stiftung Grundzüge für ein neues Gremium im Bildungsbereich 

- Ziel: Qualifizierte, umsetzbare Lösungen für die Probleme des 
föderalen Bildungssystems 

- Vorbild Wissenschaftsrat: Fachleute, Persönlichkeiten des 
öffentlichen Lebens, Bundes- und Landespolitiker erarbeiten gemeinsam
Konzepte mit hoher politischer Durchsetzungsfähigkeit

Auf Initiative der Robert Bosch Stiftung haben sich in Berlin namhafte Bildungsexperten getroffen und die Grundzüge für einen künftigen Nationalen Bildungsrat erarbeitet. Vorbild für das diskutierte Modell war der Wissenschaftsrat, in dem Fachleute gemeinsam mit Bundes- und Landespolitikern sehr erfolgreich inhaltliche Themen und Strukturfragen der Hochschul- und Forschungspolitik bearbeiten. Die Experten um den scheidenden Generalsekretär der Kultusministerkonferenz Prof. Erich Thies und den Bildungsforscher Prof. Jürgen Oelkers waren sich einig, dass ein ähnlich aufgestellter Bildungsrat dazu beitragen könnte, wichtige Reformen des deutschen Bildungssystems voranzubringen.

Beispielhaft nannten die Experten eine Reihe von Themen, zu denen der Bildungsrat wichtige Impulse geben könnte:

   - Verbesserung der Lehrerbildung
   - Qualitätssicherung in Schulen
   - Definition einer Grundstruktur des Schulsystems für alle 
     Bundesländer
   - Novellierung der Länderkooperation u.a. bei der Anerkennung von 
     Schulabschlüssen
   - Regelmäßige Vorlage des Bildungsberichts

Die direkte Zusammenarbeit von Fachleuten und Politik in einem Nationalen Bildungsrat wäre nach Meinung der Experten ein geeigneter Weg, für diese Themen fundierte und umsetzbare Empfehlungen zu entwickeln, die eine hohe politische Durchsetzungsfähigkeit haben. Der Bildungsrat könnte gemeinsame Entscheidungen der Bundesländer sinnvoll vorbereiten helfen und einen nationalen Konsens und Akzeptanz in der Bevölkerung fördern.

Für die Zusammensetzung des Gremiums empfehlen die Experten das Zweikammersystem, das sich beim Wissenschaftsrat bewährt hat. In der einen Kammer sitzen die Vertreter des Bundes und der Länder, in der anderen Kammer die Experten bzw. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Damit ein künftiger Nationaler Bildungsrat Erfolg haben kann, müssen nach Meinung der Experten mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:

   - Besetzung mit hochqualifizierten und glaubwürdigen 
     Persönlichkeiten
   - Parteiübergreifende Beteiligung von Landes- und Bundespolitik
   - Klare Definition der Aufgaben und Kompetenzen
   - Ressourcen für eigene Analysen, Monitoring der Umsetzung und 
     Kommunikation

Ähnlich wie beim Wissenschaftsrat sollte die Berufung der wissenschaftlichen Mitglieder des Bildungsrats und der Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens durch den Bundespräsidenten erfolgen.

Für eine detaillierte Ausarbeitung des Bildungsratkonzepts sind weitere Expertenrunden vorgesehen, die die Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit anderen Bildungsstiftungen organisieren wird.

An dem Expertengespräch am 26. Oktober 2011 nahmen teil:

Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor Max-Planck-Institut für Bildungs-Forschung, Berlin

Dr. Paul Cappon, President and Chief Executive Officer of the Canadian Council on Learning, University of Ottawa, Kanada

Prof. Dr. Armin Dittmann, Inhaber des Lehrstuhls Öffentliches Recht, Universität Hohenheim, Stuttgart

Prof. Dr. Jürgen Oelkers, Professor für Allgemeine Pädagogik, Universität Zürich

Helmut Rau, MdL Baden-Württemberg, Minister a.D.

Prof. Dr. Erich Thies, Generalsekretär a.D., Kultusministerkonferenz

Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, Professor für Historische Erziehungswissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin

Senator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin

Für den Stiftungssektor nahmen teil:

Dr. Helga Breuninger, Geschäftsführerin Breuninger-Stiftung, Stuttgart

Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin Robert Bosch Stiftung, Stuttgart

Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung, Bonn

Pressekontakt:

Stefan Schott
Robert Bosch Stiftung
Telefon +49(0)711 / 460 84-60
Telefax +49(0)711 / 460 84-96
presse@bosch-stiftung.de

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