Deutscher Schulpreis 2019 für Gebrüder-Grimm-Schule in Hamm
Berlin (ots)
- Robert Bosch Stiftung und Heidehof Stiftung vergeben in Berlin wichtigsten Preis für Schulen - Jury lobt: "In räumlicher Enge und mit wenigen Ressourcen eine Umgebung geschaffen, in der Lernen hervorragend gelingt. Ein exzellentes Vorbild für innovative Schulentwicklung, von dem andere Schulen lernen können." - Konzepte der Preisträgerschulen stehen anderen Schulen zur Verfügung
Die Gebrüder-Grimm-Schule in Hamm (NRW) gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2019. Fünf weitere Preise in Höhe von je 25.000 Euro erhalten die Alemannenschule Wutöschingen (BW), die GGS Kettelerschule in Bonn (NRW), die Schiller-Schule in Bochum (NRW), die Kurfürst-Moritz-Schule in Moritzburg (SN) und die Deutsche Schule "Mariscal Braun" in La Paz (Bolivien).
Den Hauptpreis überreichte der Hessische Kultusminister und Präsident der Kultusministerkonferenz Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute im ewerk in Berlin und betonte dabei: "Der Deutsche Schulpreis ehrt Schulen, bei denen ein gut durchdachtes Schulkonzept auf hochmotivierte Lehrkräfte trifft. Da ist es kein Wunder, wenn die Begeisterung am Lernen von ganz allein auf unsere Schülerinnen und Schüler überspringt. Ich gratuliere der Gebrüder-Grimm-Schule ganz herzlich zu ihrem Erfolg und danke allen Schulen für ihre Teilnahme. Sie sind beeindruckende Beispiele für ein innovatives und lernfreundliches Schulklima!"
"Die Gebrüder-Grimm-Schule hat die Not zum Motor ihrer Entwicklung gemacht"
Die Gebrüder-Grimm-Schule liegt in einem sozial benachteiligten Stadtteil in Hamm. Auf engem Raum versammelt die Grundschule rund 220 Kinder. Knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erhalten Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, mehr als 100 haben Migrationshintergrund, etwa jedes zehnte Kind hat sonderpädagogischen Förderbedarf. Unter diesen Bedingungen schafft es die Schule, dass jedes Kind seine individuellen Talente und Stärken erkennen und zeigen kann. "Die Gebrüder-Grimm-Schule hat die Not zum Motor ihrer Entwicklung gemacht", sagt Professor Michael Schratz, Erziehungswissenschaftler von der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises. "Als Brennpunktschule, die in räumlicher Enge und mit wenigen Ressourcen zurechtkommen musste, hat sie in den vergangenen zehn Jahren eine Umgebung geschaffen, in der Lernen hervorragend gelingt. Ein exzellentes Vorbild für innovative Schulentwicklung, von dem andere Schulen lernen können."
Das Schuljahr an der Gebrüder-Grimm-Schule ist in wiederkehrende, mehrwöchige Epochen unterteilt, in denen die Kinder, mal in der Klasse, mal in jahrgangsgemischten Gruppen lernen. Sie wählen sich selbst Themen und bearbeiten sie eigenständig in der vorgegebenen Zeit. Über die Lernziele bis zum Ende der vierten Klasse informiert der Kinderlehrplan in kindgerechter Sprache. Im Stundenplan fest verankert ist auch das Lernkaleidoskop. Dabei handelt es sich um eigens hierfür vorbereitete Lernräume, in denen Schülerinnen und Schüler individuell nach eigenem Tempo und Anspruch lernen. Einen besonderen Stellenwert nimmt an der Schule das Loben und Wertschätzen ein. Höhepunkt sind die monatlichen Schulversammlungen, bei denen sogenannte Lobbriefe verlesen werden, die nicht nur Lernleistungen würdigen, sondern auch positive Verhaltensweisen im Alltag.
Die neun nominierten Schulen, die nicht ausgezeichnet wurden, erhalten Anerkennungspreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Darüber hinaus profitieren alle Schulen, die von der Jury besucht wurden und keinen Preis erhalten haben, vom Schulentwicklungsprogramm des Deutschen Schulpreises. Über zwei Jahre erhalten sie eine individuelle Prozessbegleitung und nehmen an Seminaren und Vernetzungsangeboten teil.
Der Deutsche Schulpreis: Ein Kreislauf, in dem sich gute Schulpraxis verstärkt und verbreitet
Die Robert Bosch Stiftung GmbH vergibt den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Er ist der bekannteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Preis für gute Schulen im Land. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe. Seit dem Start des Programms haben sich rund 2.000 Schulen für den Preis beworben. Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: "Leistung", "Umgang mit Vielfalt", "Unterrichtsqualität", "Verantwortung", "Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner" und "Schule als lernende Institution". Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.
"Der Deutsche Schulpreis ist inzwischen weit mehr als ein Wettbewerb", sagt Prof. Dr. Joachim Rogall, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung GmbH. "Die exzellenten Praxiskonzepte der Preisträgerschulen werden von der Deutschen Schulakademie aufbereitet und über Fortbildungen, Publikationen und das Deutsche Schulportal allen Schulen verfügbar gemacht. Ein Kreislauf, in dem sich gute Schulpraxis verstärkt und verbreitet."
Der Deutsche Schulpreis 2020: Jetzt bewerben
Die Ausschreibung für den Deutschen Schulpreis 2020 endet am 15. Oktober 2019. Schulen können individuelle Schwerpunkte in der Bewerbung setzen und ihre Arbeit anhand einer zentralen Herausforderung ihres schulischen Alltags vorstellen. Grundlage des Wettbewerbs bilden die sechs Qualitätsbereiche des Deutschen Schulpreises. Zur Bewerbung eingeladen sind alle allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland sowie alle Deutschen Auslandsschulen. Mehr Informationen unter www.deutscher-schulpreis.de
Für die ARD hat der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) die Preisverleihung übertragen - im rbb Fernsehen und auf phoenix. Die Sendung steht in der rbb-Mediathek zum Nachsehen bereit (http://mediathek.rbb-online.de/tv).
Hinweise
- Laudationes und Portraits der Preisträgerschulen, Informationen zum Wettbewerb und zu den Mitgliedern der Jury sind ab ca. 14:30 Uhr im Internet eingestellt. Fotos der Preisverleihung stehen ab ca. 17 Uhr zur Verfügung (www.deutscher-schulpreis.de/presse). - Ergänzende Informationen und Konzepte der Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises finden Sie auf dem Deutschen Schulportal (www.deutsches-schulportal.de). - Das Filmmaterial der Aufzeichnung wird allen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendeanstalten zur Verfügung gestellt. Kontakt: Stefanie Reichelt, rbb, Produktionsleitung, Telefon: 0331 979 93 52700 oder mobil 0172 3803692, mail: stefanie.reichelt@rbb-online.de
Für mehr gute Schulen!
Unter dem Motto "Für mehr gute Schulen!" haben es sich die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung zum Ziel gesetzt, die Qualität von Schule und Unterricht in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Die beiden Stiftungen unterstützen bundesweit Schulen bei ihrer Schulentwicklung und bieten dazu praxisorientierte Programme für alle Schularten an. Im Mittelpunkt steht dabei die hervorragende pädagogische Arbeit, die viele gute Schulen in Deutschland bereits leisten. Diese Leuchttürme zeichnen die beiden Stiftungen jährlich mit dem Deutschen Schulpreis aus und machen exzellente Praxis damit sichtbar.
Die Deutsche Schulakademie (www.deutsche-schulakademie.de), eine Tochter der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung, bereitet die Konzepte der ausgezeichneten Schulen auf und organisiert auf dieser Grundlage Fortbildungsmaßnahmen und Schulentwicklungsangebote, um mit dem Wissen aus den Preisträgerschulen anderen Schulen Impulse zu geben, die eigene Schulentwicklung in die Hand zu nehmen.
Das Deutsche Schulportal (www.deutsches-schulportal.de) stellt als Onlineplattform die erfolgreichen Konzepte der Preisträgerschulen einer breiten Öffentlichkeit vor. Neben den Konzepten bietet das Schulportal aktuelle Informationen und Beiträge zu den Themen Schulpraxis, Bildungspolitik und Wissenschaft. Das Deutsche Schulportal ist eine Initiative der Robert Bosch Stiftung, der Deutschen Schulakademie und der Heidehof Stiftung in Kooperation mit der ZEIT Verlagsgruppe.
Über die Robert Bosch Stiftung
Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen. Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Gesellschaft, Bildung und Völkerverständigung tätig.
Die Robert Bosch Stiftung bekennt sich zu den Werten und dem Vorbild ihres Stifters, Robert Bosch, und setzt dessen philanthropisches Wirken fort. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung verfügt sie in ihren Fördergebieten über ein breites Wissen, die Qualifikation zur Entwicklung von Lösungen und ein umfangreiches Netzwerk von Partnern, Experten und Praktikern.
Die Robert Bosch Stiftung ist Trägerin des Robert Bosch Krankenhauses in Stuttgart und der zugehörigen Forschungseinrichtungen, Dr. Margarethe Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) und Institut für Geschichte der Medizin (IGM). Sie ist außerdem Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg, der Deutschen Schulakademie in Berlin und des International Alumni Center (iac) in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,6 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben. www.bosch-stiftung.de
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