Der Euro als Prügelknabe vieler Experten
München (ots)
Der berühmte US-Ökonom und Nobelpreisträger Josef Stiglitz behauptete im Handelsblatt vom 07.10.14, der Euro sei schuld an der Konjunkturschwäche in der EU. Den Amerikanern würde es wirtschaftlich besser gehen, als den Europäern, so seine Aussage. Kein Wunder, denn die USA haben nicht wie die EU in den letzten 6 Jahren gespart, sondern neue Haushaltdefizite in Höhe von ca. 8.000 Mrd. US-Dollar gemacht.
An der Konjunkturschwäche der EU ist nicht der Euro schuld, sondern unsere verfehlte Sparpolitik, sagt Eckart Langen v. d. Goltz Gründer und Geschäftsführer der PSM Vermögensverwaltung GmbH in Grünwald bei München.
Der Euro ist auch nicht schuld an der Überschuldungskrise. Alle wichtigen Industriestaaten wie die USA, Japan und China sind genauso überschuldet, unabhängig von der jeweiligen Währung. Keiner käme in diesen Ländern auf die Idee, dass die Währung verantwortlich sei.
Auch ein schwacher Euro befreit uns weder aus der Schuldenkrise noch trägt er wesentlich zur Konjunkturerholung bei. Die Japaner haben in den letzten 12 Monaten ihre Währung um ca. 30% abgewertet, ohne dass es bisher zu einer Exportbelebung kam. Wir befinden uns heute in einem Abwertungswettlauf ähnlich wie in den 30er Jahren.
Jedes Land will mehr exportieren. Das kann nicht richtig funktionieren, solange sich die Weltwirtschaft in einer Stagnation befindet. Ein schwacher Euro allein hilft der europäischen Wirtschaft nicht. Was wir brauchen ist ein Marshall-Plan und ein Schuldenerlass für die EU-Staaten durch die EZB.
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