Schwäbische Zeitung: Schreckliche Versäumnisse im Mordfall Lena - Kommentar
Leutkirch (ots)
Ein Mord wie in Emden ist schrecklich genug. Was sich in diesem Zusammenhang nun an Pannen und Versäumnissen offenbart, ist nicht minder bestürzend. Möglicherweise wäre der Mord an der elfjährigen Lena zu verhindern gewesen, hätte es bei den staatlichen Stellen klare Zuständigkeiten und unverzügliche Ermittlungen gegeben.
Diese bittere Erkenntnis wird die Trauer und Wut der Familie und Freunde des Opfers ins Unermessliche steigern. Die, die ermitteln sollten, stehen jetzt selbst im Fokus, eben weil sie nicht ermittelt haben. Dabei lagen eindeutige Fakten auf dem Tisch. Der geständige 18-Jährige hatte sie der Polizei sogar selbst geliefert, da er offenbar seine pädophilen Neigungen bekämpfen wollte. Doch das Verfahren wurde auf die lange Bank geschoben.
Die Forderung, aus dieser Tragödie rasch die nötigen Konsequenzen zu ziehen, ist verständlich. Dass dabei auch Missstände wegen personeller Engpässe im öffentlichen Dienst ans Tageslicht kommen, wäre nicht verwunderlich.
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