Schwäbische Zeitung: Management hat versagt - Kommentar
Leutkirch (ots)
Centrotherm ist noch nicht am Ende. Denn die in Deutschland neue Schutzschirmvariante des Insolvenzrechts hat als ähnliches "Chapter 11" in den USA schon Riesen gerettet - prominentes Beispiel ist Chrysler. Somit bleibt den noch etwa 1400 Mitarbeitern etwas Hoffnung. So weit die gute Nachricht.
Die schlechte: Offenbar will das bisherige Management, hinter denen die Eigentümer stehen, partout nicht von der Macht lassen: Dabei hat es eindrucksvoll gezeigt, dass es in der Krise überfordert ist. Als den eigenen Kunden, den Herstellern von Solarmodulen, längst das Geld ausging, wurden in Blaubeuren noch Mitarbeiter eingestellt - die wenig später kaltschnäuzig wieder an die Luft gesetzt wurden. Und erst als Warenversicherer schon den Geldhahn abdrehten, wurde - viel zu spät - der erste Restrukturierer geholt.
Noch gibt es Optionen: Centrotherm kann Geld einsammeln, wenn es Kredite gegen Anteilsscheine tauscht und damit die bisherigen Aktionäre de facto ein stückweit enteignet. Es kann und wird weiter Mitarbeiter entlassen, um die Kosten zu senken. Das wird bitter, birgt aber zumindest etwas Hoffnung.
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