Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Krankenkassen - Falscher Wettbewerb
Ravensburg (ots)
Wer krank ist, soll sich auskurieren. Damit niemand deswegen auf Almosen angewiesen ist, leistet sich Deutschland eines der kostspieligsten Gesundheitssysteme weltweit. Und der Steuerzahler legt dafür ein hübsches Sümmchen hin. Für ihn ist der Posten Krankenversicherung die drittgrößte Abgabe - gleich nach den Steuern und der Rentenversicherung.
Ein Grund, weshalb die gesetzlichen Kassen auch momentan nicht unter Sparzwang stehen. Rücklagen und Einnahmen sind im Plus. Warum wird dann an dieser Stelle gespart? An anderer Stelle zahlen die Kassen und liefern sich einen regelrechten Wettbewerb im Angebot von Zusatzleistungen mit fragwürdigem medizinischem Zweck, wie zum Beispiel Schlammkuren oder alternativen Krebstherapien. Das war nicht das Ziel der Forderung nach mehr Wettbewerb im Gesundheitssystem.
Das Bundesgesundheitsministerium definiert auf seiner Internetseite: "Mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen steht für eine bessere medizinische Qualität, mehr Effizienz, geringere Kosten und weniger Bürokratie".
Leistungen zu streichen ohne die Beiträge dabei zu senken, stimmt nicht mit diesem Ziel überein.
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