Schwäbische Zeitung: Mit Argumenten gegen Populisten - Kommentar
Ravensburg (ots)
Es ist schon eine üble Melange, die sich da vor den Europawahlen zusammenbraut. Rechtspopulisten aller Couleur - von Islamfeinden bis hin zu Antisemiten - wollen ein Bündnis schmieden, um nach dem Urnengang zu einer gewichtigen Stimme im EU-Parlament zu werden.
Dabei sind sie sich in vielen Dingen, etwa dem Verhältnis zu Israel, keineswegs so einig, wie sie tun. Gemein ist ihnen hingegen der Hass auf Europa und den Euro sowie der Hang zu blindem Nationalismus. Von sachlicher Kritik an der hinkenden Eurorettung oder dem undemokratischen Aufbau der EU sind solche Populisten weit entfernt.
Richtig ist aber auch, dass die EU es ihnen zu leicht macht. Europäische Institutionen wiegeln berechtigte Kritik an ihren Entscheidungen gerne als Populismus ab und sind zu oft von der Realität der Bürger weit entfernt. Erst dadurch können die Argumente von Wilders und anderen, man müsse wieder zurück zum Nationalstaat, richtig gedeihen.
Es ist wie immer bei Extremisten: Wenn man ihre Themen links liegen lässt, ihnen nicht argumentativ entgegentritt, sondern sie verteufelt, stilisieren sie sich zu Märtyrern. Diese Chance sollten sie nicht bekommen.
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