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Schwäbische Zeitung: Rot-grüne Turbulenzen - Kommentar

Ravensburg (ots)

Noch ist der Koalitionsvertrag gar nicht unterschrieben, da gibt es in Sachen Windenergie schon Turbulenzen zwischen Rot und Grün. Im schwarz-roten Vertrag steht, dass man nur noch Anlagen an windintensiven Standorten fördern will. Das findet die SPD in Kiel richtig, die SPD in Baden-Württemberg im Prinzip richtig und Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident überhaupt nicht richtig. Denn die im Koalitionsvertrag angefragten Referenzwerte für Windenergie kann man im Land kaum erfüllen.

Union und SPD wollen künftig verstärkt da fördern, wo es sich lohnt. Umweltverbände und Grüne sind der Auffassung, dass man mit neuer Technik auch leichtere Brisen gut nutzen kann. Beides stimmt. Natürlich macht es Sinn, bei der Windkraft in erster Linie die großen Standorte an der Küste zu fördern - oder Photovoltaikanlagen rund um das Mittelmeer zu bauen. Aber gerade im Land der Tüftler lohnt es sich doch auch, neue Techniken zu erproben - die fast geschlossene Solardächerlandschaft im Süden spricht Bände. Zehn Prozent Windenergie bis 2020 auch im Land, das klingt nicht übertrieben ehrgeizig. Schließlich hat Vielfalt, auch in der Energiegewinnung, selten geschadet. Es muss nachverhandelt werden.

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