Schwäbische Zeitung: Wie im Irak so in Afghanistan - Kommentar
Ravensburg (ots)
Auch wenn der Irak und Afghanistan nur schwer miteinander zu vergleichen sind, lehren die Ereignisse an Euphrat und Tigris, wie es bald am Hindukusch aussehen könnte: Die ausländischen Mächte, die einst intervenierten und dann abzogen, liefern ihren ungeliebten, weil unzuverlässigen Partnern militärisches Gerät, vor allem Drohnen und Raketen.
Die USA rüsten die einheimischen Verbündeten auf, damit die den noch schlimmeren Gegner besiegen. Gerade werden die irakischen Städte Ramadi und Falludscha nämlich von Terroristen des Netzwerkes al-Kaida überrannt. Da ist jedes Mittel recht, bevor diese gar noch die Regierung in Bagdad in Gefahr bringen.
Jene, die einst intervenierten, ob mit UN-Mandat oder ohne ein solches, zahlen weiter, aus moralischer Verpflichtung und weil das im Abzugsvertrag steht, andere kämpfen.
Dass man um Konfliktzonen eine Mauer bauen und dann den Schlüssel wegwerfen möge, ist die Wunschvorstellung mancher Planer im Pentagon. Aber sie bleibt eben nur ein Wunsch, ob im Irak oder in Afghanistan.
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