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PRIX EUROPA

Vorschau auf den PRIX EUROPA 2013
Trends und Tendenzen europäischer Medienproduktionen

Berlin (ots)

Der PRIX EUROPA Lifetime Achievement Award geht dieses Jahr an die BBC Legende und Ikone des Naturdokumentarfilms Sir David Attenborough. Der 87-jährige steckt bis heute seine Zuschauer mit ungebremster Leidenschaft und Forscherdrang an. Generationsübergreifend begeistert er für Naturphänomene, Pflanzen- und Tierwelten. Er war (und ist) in seiner mehr als 60-jährigen BBC Karriere verantwortlich für unzählige preisgekrönte "natural history" Serien der BBC, die auch international ausgestrahlt wurden, wie beispielsweise "Planet Erde" oder die neun "Life" Serien (z. B. "Life on Earth", "The Trials of Life", "Life in the Freezer"). Das deutsche Fernsehen zeigte unter anderem "Spiele des Lebens", "Planet Erde" und "Das Leben der Säugetiere".

Roger de Weck, PRIX EUROPA Präsident und Intendant der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR, bezeichnet Attenborough als Galionsfigur des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens: "Er steht für anspruchsvolle Programme, die den Wissensdurst und die Neugier der Zuschauer ansprechen. Ich kann mir kein besseres Vorbild für heutige und künftige Medientalente vorstellen."

Der Preis wird am Samstag, 26. Oktober, im Rahmen der PRIX EUROPA Awards Ceremony im Berliner Rathaus übergeben.

Programm-Highlights aus dem Wettbewerb

"Treffen Sie die Mörder" verspricht "The Act of Killing", ein von Werner Herzog produzierter dänisch-norwegisch-britischer Dokumentarfilm über den Militärputsch 1965 in Indonesien. 1 Millionen Menschen wurden damals gezielt getötet, die Täter laufen noch heute frei herum und werden als Nationalhelden gefeiert. "Kriegsverbrechen werden von den Gewinnern definiert, ich bin ein Gewinner" sagt einer der Täter von damals. Der spektakuläre Film ist in den USA, Kanada, Großbritannien und ab 14. November auch in Deutschland im Kino zu sehen. Im Wettbewerb des PRIX EUROPA wird er vorab in Anwesenheit der Co-Regisseurin Christine Cynn gezeigt.

Ein weiteres aufsehenerregendes Projekt ist in gleich drei Kategorien nominiert. Die internationale Kampagne zur Armutsbekämpfung "Why Poverty" besteht aus ingesamt 8 Dokumentationen. Nominiert sind zwei der Filme: "Solar Mamas" und "Stealing Africa" sowie die dazugehörige Webseite des Hauptproduzenten Dänemark. Hier können User im 1 Dollar Shop versuchen virtuell unter der Armutsgrenze zu überleben und an Diskussionen teilnehmen. Die Kampagne ist ein herausragendes Beispiel für die Chancen von europäischen Koproduktionen: Mit insgesamt 11 Produktionspartnern, darunter ARTE und das ZDF, erreichte das Projekt eine Ausstrahlung von über 70 Sendeanstalten weltweit. Ein Trend, der sich klar innerhalb der Auslese des Festivals abzeichnet: Wer größtmögliche Qualität und Reichweite erzielen will, koproduziert über Landesgrenzen hinaus!

Für Deutschland startet unter anderem der auch vom ORF ausgestrahlte ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter". Auch die den Film begleitende App für Smartphone und Tablet ist mit im Rennen. In Form eines Motion-Comics wird hier die Vorgeschichte des Films aufgearbeitet. Der Motion Comic stellt ein noch neues Genre dar, in dem Text, Bild, Animation und Sound verbunden werden und der Leser durch manuelle Interaktion die Handlung beeinflussen kann. Ein Beispiel dafür, dass auch die Tendenz zum cross-medialen Produzieren immer stärker wird.

Der Radiobereich kann dieses Jahr unter anderem mit einem Feature des Britpop-Stars Jarvis Cocker aufwarten. Außerdem wird die BBC das 20-jährige Bestehen ihrer experimentellen Radiosendung "Between the Ears" in Anwesenheit der BBC Radio Intendantin Helen Boaden beim PRIX EUROPA feiern. Und im Rahmen des während des Festivals stattfindenden Berlin Summit versammeln sich Intendanten und Manager europäischer Kulturradiosender, um gemeinsam über die Zukunft des Radios zu diskutieren. Eine Liveschaltung nach Washington zum amerikanischen Sender NPR wird für eine transatlantische Dimension sorgen.

Diversify or die

Dieses herausfordernde Motto ist der Titel eines Festival-Workshops unter der Leitung von Patrick Younge (Chief Creative Officer bei der BBC) und gleichzeitig eine Aufforderung an europäische Programmmacher, die sich durch das gesamte Festival zieht. Gerade der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk muss der Aufgabe gerecht werden alle gesellschaftlichen Gruppen vor und hinter der Kamera zu repräsentieren. "Schauen Sie sich doch einfach mal um: Das ist die Welt, in der wir leben. Wir können nicht eine andere Welt fürs Fernsehen kreieren, wo wir dann alles filmen." sagt Tony Jordan, Drehbuchautor der BBC. Eine Haltung, die beispielhaft ist für die Vorreiterrolle, die die BBC in diesem Bereich einnimmt.

Zu Gast beim PRIX EUROPA ist das Projekt Cape Farewell - die kulturelle Antwort auf den Klimawandel. Cape Farewell bringt international bekannte Künstler wie Sophie Calle oder Yann Martel mit Wissenschaftlern zusammen um Kunstaktionen zu den Gefahren des Klimawandels ins Leben zu rufen. Der Photograph Chris Wainwright wird das Projekt vor versammelter Festivalmannschaft vorstellen, um die europäischen Medienmacher aufzurufen, selbst am Bewusstseinswandel mitzuwirken.

Das Festival findet vom 19. bis 26. Oktober in Berlin statt. Gastgeber ist der Rundfunk Berlin Brandenburg. Ausgezeichnet werden die besten europäischen TV, Radio und Online Produktionen des Jahres.

Pressekontakt:

PRIX EUROPA Pressebüro:
Annika Erichsen
Tel.: 030 97 993 10 913
Mail: press@prix-europa.de

Kostenlose Pressephotos von Sir David Attenborough u.a. finden Sie
auf
http://www.prix-europa.de/en/press/

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