Marine Stewardship Council (MSC)
Welttag des Meeres - 25 Jahre MSC
Berlin (ots)
- Verbraucherstudie: Wachsende Umweltsorge um das Meer und Veränderungen im Konsumverhalten
- Verbrauchersiegel: Der MSC, das weltweit anerkannteste Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Fischerei, wird 25 Jahre
Neue, heute vom Marine Stewardship Council (MSC) veröffentlichte Umfrageergebnisse zeigen, dass die Besorgnis der Menschen über den Zustand des Meeres weltweit wächst. Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl der VerbraucherInnen zu, die sich bewusst sind, daran selbst etwas ändern zu können.
Die unabhängige, repräsentative Umfrage, die durch das Marktforschungsinstitut GlobeScan in 23 Ländern durchgeführt wurde und an der 25.000 Personen teilnahmen, ist die weltweit größte ihrer Art. Sie wurde anlässlich des Welttags des Meeres der Vereinten Nationen (8. Juni) veröffentlicht.
Knapp 90 Prozent aller Menschen weltweit, so ein Ergebnis der Umfrage, sind besorgt über den Zustand der Meere. Die Deutschen gehören dabei, nach Südkoreanern und Franzosen, mit zu den Besorgtesten. Vor allem um Meeresverschmutzung (70 %), Überfischung (50 %) und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere (36 %) machen sich die Menschen hierzulande Gedanken.
Auf nachhaltige Herkunft achten, weniger essen oder ganz verzichten? Das denken die VerbraucherInnen:
Global wie auch in Deutschland teilen heute mehr Menschen denn je die Ansicht, dass sie mit ihren eigenen Konsumentscheidungen Einfluss auf den Zustand der Meere und Fischbestände nehmen können: Vertraten diese Ansicht in Deutschland 2020 noch 56 Prozent der Befragten, waren es 2022 bereits 66 Prozent.
Konsequent haben denn auch 55 Prozent aller Befragten laut eigener Angabe ihren Lebensmittelkonsum in den letzten zwei Jahren aus Umweltgründen geändert - mal nur geringfügig, mal signifikanter. Mit diesem Prozentsatz liegt Deutschland deutlich über dem weltweiten Durchschnitt.
Obwohl der größte Veränderungswille dabei beim Thema Fleischkonsum zu erkennen ist, gab es hierzulande bei vielen Befragten auch ein Umdenken in Sachen Fisch: 32 Prozent der Befragten sagten aus, beim Fischkauf heute stärker als noch vor zwei Jahren auf Umweltsiegel zu achten, weitere 30 Prozent gaben an, ganz allgemein mehr auf die nachhaltige Herkunft ihres Fischs zu achten. An dritter Stelle folgen mit 21 Prozent diejenigen, die angaben, heute weniger häufig Fisch zu essen als bisher. Ganz auf Fisch verzichten mochten nur vier Prozent der Befragten.
Mehr Nachhaltigkeit auf dem Tisch und in den Meeren? Eine Bilanz zum 25-jährigen Bestehen des MSC-Siegels
Eine Institution, die seit 25 Jahren für mehr Nachhaltigkeit in der Fischerei und auf den Tellern der FischesserInnen kämpft, ist der Marine Stewardship Council (MSC). Die internationale, gemeinnützige Organisation, die 1997 gegründet wurde, verwaltet das weltweit erste und bis heute anerkannteste Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Fischereien. Am blauen MSC-Siegel können VerbraucherInnen nachhaltige Wildfisch- und Meeresfrüchte-Produkte auch ohne vorheriges Fachwissen über Fischbestände, Fanggebiete oder Fanggeräte erkennen.
Mehr als 400 Fischereien in 52 Ländern rund um den Globus haben sich in den vergangenen 25 Jahren erfolgreich nach den strengen Umweltkriterien des MSC von unabhängigen Gutachtern prüfen und zertifizieren lassen.
1.700 messbare Verbesserungen auf und in unseren Meeren haben diese zertifizierten Fischereien seitdem bewirkt: Schutz von Seevögeln und sensiblen Lebensräumen, weniger Beifang, mehr Forschung, mehr Schutzgebiete, bessere Kontrollen und effektiveres Bestandsmanagement. Hinzu kommen all jene Verbesserungen, die die Fischereien schon im Vorfeld ihres Bewertungsprozesses umgesetzt haben, um überhaupt die Chance auf eine erfolgreiche Zertifizierung zu haben.
Neben diesen Wirkungen in den Meeren, hat der MSC auch maßgeblich zu einem Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit nicht nur bei Fischereien, sondern auch bei Verbrauchern, Herstellern und dem Handel beigetragen. Mehr als 5.000 Unternehmen weltweit haben in den vergangenen 25 Jahren MSC-zertifizierten Fisch und Meeresfrüchte in ihr Angebot aufgenommen und VerbraucherInnen rund um den Globus können heute aus über 20.000 Fischprodukten mit MSC-Siegel wählen. Weltweiter Spitzenreiter im Angebot MSC-zertifizierter Produkte sind Deutschland, Österreich und die Schweiz: Viele Einzelhändler und Marken haben hier die Selbstverpflichtung auf ein nachhaltiges Fischsortiment in ihrer CSR- und Einkaufspolitik festgeschrieben.
Das MSC-Siegel hat in 25 Jahren viel verändert - im Verhalten und im Bewusstsein, bei Verbrauchern, im Handel und bei Fischereien. Doch dass nach wie vor erst 14 Prozent der weltweiten Fischanlandungen aus kontrolliert nachhaltiger Fischerei kommen, und dass weiterhin mehr als sein Drittel aller Fischbestände (34,2 %) überfischt sind, zeigt auch, dass noch viel Arbeit vor uns allen liegt.
Mit bewussten Kaufentscheidungen den Wandel vorantreiben
Rupert Howes, Geschäftsführer des MSC: "Mehr als ein Drittel der weltweiten Fischbestände sind überfischt. Wahrlich Grund genug für uns alle, sich große Sorgen um die Zukunft des Meeres zu machen. Doch eine positive und besonders klare Botschaft der jüngsten GlobeScan-Marktforschung ist: Immer mehr Menschen erkennen ihre Macht als Verbraucher. Wir alle müssen jetzt handeln, um die biologische Vielfalt der Meere zu schützen, und mit ihr auch die Lebensgrundlage der Menschen, die von Fisch als Nahrungs- oder Einkommensquelle abhängig sind. Als Konsumenten haben wir Einfluss auf Veränderungen. Wir können mit Maß konsumieren und mit bewussten Kaufentscheidungen gezielt diejenigen Fischereien belohnen, die nachhaltig fischen."
"Gleichzeitig", so Howes weiter, "muss uns allen klar sein, dass Markt und Verbraucher den Wandel in der globalen Fischerei nicht alleine herbeiführen können! Mein dringender Appell geht daher auch an die Politik: Sie ist es, die weltweit die notwendigen Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Fischereimanagement setzen muss."
ENDE
Hinweis für Redakteure:
Zum Tag des Meeres hat der MSC einen virtuellen Tauchgang veröffentlicht, der einen Einblick in fischereiliche Innovationen zum Schutz der Meere gibt. Dieser wird am Tag der Meere und darüber hinaus in 23 Ländern rund um den Globus gezeigt.
Hinweis zur Marktforschung:
Die zitierte Verbraucher-Umfrage wurde vom globalen Marktforschungs- und Beratungsinstitut GlobeScan in insgesamt 23 Ländern durchgeführt: Australien, Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Südafrika, Südkorea und den USA. In diesen Ländern wurden zwischen dem 25. Januar und dem 16. März 2022 insgesamt 25.869 VerbraucherInnen befragt, darunter 20.127 FischkonsumentInnen. In Deutschland wurden 1.371 Personen befragt.
Über den MSC
Der Marine Stewardship Council (MSC) ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die weltweit anerkannte, wissenschaftlich fundierte Standards für nachhaltige Fischerei festlegt. Das MSC-Umweltsiegel und das Zertifizierungsprogramm zeichnen nachhaltige Fischereipraktiken aus und tragen dazu bei, einen nachhaltigeren Markt für Fisch und Meeresfrüchte zu schaffen.
Pressekontakt:
Andrea Harmsen,
Pressesprecherin Deutschland, Österreich, Schweiz.
Tel: +49/(0)30/6098552-10
Email: andrea.harmsen@msc.org
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