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PM: Junge Menschen gründen deutlich häufiger als Ältere

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PRESSEMITTEILUNG

Junge Menschen gründen deutlich häufiger als Ältere

Laut des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) 2021/22 lag die Gründungsquote für die 18 bis 24-Jährigen in 2021 bei 8,3 Prozent und war damit fast dreimal so hoch wie die Gründungsquote der 55 bis 64-Jährigen mit 3 Prozent. Obwohl jüngere Menschen in Deutschland 2021 häufiger gründeten, schätzten Ältere ihre Fähigkeiten zum Gründen besser ein und hielten es im Vergleich zu den jüngeren Befragten für einfacher, ein Unternehmen zu gründen. Das zeigt die aktuelle deutsche Ausgabe der Studie Global Entrepreneurship Monitor, die das RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover regelmäßig erstellt.

Eschborn, 15. November 2022. In Deutschland haben sich die Gründungsaktivitäten in den letzten vier Jahren immer mehr in die jüngeren Altersgruppen verschoben. Im Jahre 2021 lagen die beiden jüngsten der im GEM erfassten Altersgruppen mit Gründungsquoten von 8,3 Prozent (18 bis 24-Jährige) und 10 Prozent (25 bis 34-Jährige) deutlich über dem Mittelwert aller Befragten (18 bis 64-Jährige = 6,9 Prozent). Dagegen lagt die Gründungsquote der 55 bis 64-Jährigen bei lediglich 3 Prozent. Somit war die Gründungsquote der jüngsten Altersgruppe in 2021 fast dreimal so hoch wie die der ältesten.

Gründungsquote Jüngere vs. Ältere im internationalen Vergleich

Im internationalen Vergleich gab es nur wenige Länder, bei denen sich das Verhältnis der Gründungsquoten zwischen der jüngsten und ältesten Bevölkerungsgruppe so stark unterscheidet wie in Deutschland. Hierzu gehörten beispielsweise Lettland und Luxemburg, deren Quoten sechsmal mehr Gründungspersonen in der Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen aufwiesen, als in der Gruppe der 55 bis 64-Jährigen. Außerhalb von Europa war Kanada im GEM 2021/22 besonders auffällig mit einer Gründungsquote von knapp 31 Prozent bei den 18 bis 24-Jährigen im Vergleich zu den 55 bis 64-Jährigen mit 9 Prozent.

Umgekehrt wiesen in Europa insbesondere Spanien (3,8 Prozent) und Zypern (4,6 Prozent) höhere Gründungsquoten in der Gruppe der 55 bis 64-Jährigen auf als bei den 18 bis 24-Jährigen. Im weltweiten Vergleich waren die Gründungsaktivitäten in Südkorea bemerkenswert: Das Land bestätigte auch in der Befragung 2021 die traditionell relativ hohe Quote bei älteren Gründungspersonen (15,1 Prozent) im Vergleich zur Gründungsquote bei jüngeren Gründungspersonen (8,3 Prozent).

Angst vor dem Scheitern bei den jüngeren Befragten am größten

Paradoxerweise hätte sich aus der Altersgruppe, die in Deutschland relativ am meisten Gründende aufweist (25 bis 34-Jährige), jede zweite in 2021 befragte Person in Deutschland durch die Angst vor dem Scheitern von einer Gründung abhalten lassen. Im Vergleich dazu war die Zurückhaltung in der ältesten im GEM betrachten Altersgruppe, der 55 bis 64-Jährigen, mit lediglich 39 Prozent am geringsten. Diese älteren Befragten schätzten außerdem ihre eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen für eine Gründung am positivsten ein. Ebenfalls nahmen mit dem Alter die positiven Einschätzungen zu, nämlich dass es in Deutschland einfach ist, ein Unternehmen zu gründen, und dass in Deutschland in den Medien oft über erfolgreiche neue Unternehmen berichtet wird.

Gründung als attraktive berufliche Perspektive

Im Jahr 2021 wurde in Deutschland die Gründung eines Unternehmens insbesondere von den jüngsten Befragten (18 bis 24-Jährige) mit knapp 44 Prozent als attraktive Karriereoption angesehen. Im Gegensatz dazu waren nur 35 Prozent der 55 bis 64-Jährigen dieser Ansicht. Da in Deutschland die ältere Generation in der Regel nicht so sehr im Fokus der Politik steht, könnten hier gezielte Förderprogramme für diese Altersgruppe von Bedeutung sein, um mehr ältere Menschen zum Gründen eines eigenen Unternehmens zu motivieren.

Der GEM Länderbericht Deutschland 2021/22 steht unter http://rkw.link/gem2022 zum Download zur Verfügung.

Zu diesen und anderen Ergebnissen des aktuellen GEM 2021/22 ist ein Infografiken-Band als Download unter http://rkw.link/infografiken22 erhältlich.

Sämtliche GEM-Länderberichte Deutschland seit 1999 stehen unter http://www.iwkg.uni-hannover.de/gem.html als Download zur Verfügung.

Für weitere Informationen oder Interviews zum Thema stehen Ihnen die Expertinnen und Experten des RKW Kompetenzzentrums sowie der Leibniz Universität Hannover gerne zur Verfügung: presse(at)rkw.de

Pressekontakt
RKW Kompetenzzentrum
Julia Niles und Sarah Schuppener
Düsseldorfer Straße 40 A
65760 Eschborn
Tel: 06196 495 - 2852; -2853 
presse@rkw.de 
Über das RKW Kompetenzzentrum
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein gemeinnütziger und neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Sein Angebot richtet sich an Menschen, die ihr etabliertes Unternehmen weiterentwickeln, ebenso wie an jene, die mit eigenen Ideen und Tatkraft ein neues Unternehmen aufbauen wollen. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu entwickeln, zu erhalten und zu steigern, Strukturen und Geschäftsfelder anzupassen und Beschäftigung zu sichern. Zu den Schwerpunkten „Gründung“, „Fachkräftesicherung“ und „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum praxisnahe und branchenübergreifende Lösungen und Handlungsempfehlungen für aktuelle und zukünftige betriebliche Herausforderungen. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor Ort arbeitet das Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den Expertinnen und Experten in den RKW Landesorganisationen zusammen. Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. 
Weitere Informationen:  www.rkw-kompetenzzentrum.de
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