Für die Pflege verschulden? pflege.de-Umfrage zeigt finanzielle Nöte in der Pflege zuhause
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Aufgebrauchte Ersparnisse, Verschuldung und Auszug aus dem Pflegeheim – eine aktuelle Umfrage von pflege.de zu den Auswirkungen der steigenden Pflegekosten zeichnet ein dramatisches Bild. Ganz deutlich: Immer weniger können ihre Pflege finanzieren und geraten so in finanzielle Schwierigkeiten bzw. sind auf Sozialhilfe angewiesen.
Weniger Pflegedienst, mehr Belastung der Angehörigen
Die steigenden Kosten treffen Menschen in der häuslichen Pflege hart. Das zeigt die Umfrage des Informations- und Serviceportal pflege.de ganz klar. Bereits 40 Prozent der Befragten können mit den aktuellen Pflegeleistungen die Pflege zuhause nicht mehr bezahlen. 56 Prozent geben an, dass die Sachleistungen für den ambulanten Pflegedienst nicht mehr ausreichen. Die Konsequenz: Über die Hälfte muss die Stunden des Pflegedienstes reduzieren und bringen selbst noch mehr Zeit für die Pflege auf beziehungsweise werden noch mehr von Angehörigen gepflegt (51 Prozent).
Enormer Kostendruck zerrt an Ersparnissen und verursacht sogar Verschuldung
Viele Pflegebedürftige geraten durch die Kostensteigerungen an ihre finanziellen Grenzen. Um genug Geld für die Pflege zur Verfügung zu haben, müssen 45 Prozent der Befragten ihre Ersparnisse nutzen, 7 Prozent müssen sich sogar verschulden. 25 Prozent wollen mit Verbrauchsprodukten sparsamer umgehen und 33 Prozent prüfen noch mehr, welche Leistungen sie erstattet oder auf Rezept bekommen können.
Pflegende Angehörige opfern eigenes Geld und Freizeit für Pflegekosten
Von den befragten pflegenden Angehörigen geben 25 Prozent an, dass sie ihre Freizeitaktivitäten reduzieren wollen, um die steigenden Pflegekosten auszugleichen. 17 Prozent tragen sogar einen Teil der Pflegekosten mit – sie versuchen an anderen Stellen einzusparen. Knapp 9 Prozent nehmen weniger entlastende Angebote wahr und 11 Prozent reduzieren ihre Arbeitszeit, um mehr Zeit für die Pflege zu haben.
Zu teuer: Viele müssen aus dem Pflegeheim ausziehen
Besonders betroffen von den steigenden Kosten sind auch Pflegeheimbewohner. 60 Prozent der befragten Pflegeheimbewohner geben an, dass sie die aktuellen Pflegeheimkosten nicht mehr finanzieren können. Als Folge überlegen 22 Prozent aus dem Pflegeheim auszuziehen und wieder in die häusliche Pflege zu wechseln. 62 Prozent wollen Sozialhilfe beantragen, um im Pflegeheim bleiben zu können.
Umzug ins Pflegeheim: Für jeden Vierten nicht mehr bezahlbar
Andere können aufgrund der Kosten gar nicht erst ins Pflegeheim einziehen, obwohl der Wunsch besteht. Für 24 Prozent der Befragten ist der Umzug ins Pflegeheim nicht finanzierbar. Weitere 22 Prozent versuchen den Umzug unbedingt zu vermeiden, indem sie sich mehr Hilfe für die Pflege zuhause suchen.
Eine ausführliche Auswertung der Ergebnisse finden Sie im beigefügten Dokument.
Über die Umfrage: Die genannten Daten wurden im Rahmen einer Online-Befragung von pflege.de zwischen dem 11.09.23 und 14.09.2023 erhoben. Die Stichprobe beinhaltet 759 beendete Fragebögen. Darunter befinden sich 199 pflegebedürftige Personen, 363 pflegende Angehörige sowie 72 professionelle Pflegekräfte. 102 haben keinen Pflegebezug und 23 klassifizieren sich unter "Sonstige".
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