Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus"
Aktionsbündnis sieht den traditionellen Circus mit Wildtieren weiter im Aufwind! (mit Bild)
Kirchheimbolanden (ots)
Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" begrüßt die jüngsten Erfolge des traditionellen Circus mit Wildtieren. Offensichtlich befindet sich der Wildtiercircus weiter im Aufwind. So wurden kürzlich bei dem berühmten Circus-Festival von Monte Carlo gleich zwei Wildtiernummern mit hohen Preisen ausgezeichnet, und zwar die fulminante Elefantendarbietung der deutschen Circusfamilie Casselly mit einem goldenen Clown und die liebevolle Löwennummer des ukrainischen Tierlehrers Vladislav Goncharov mit einem silbernen Clown. Die "Clowns" von Monte Carlo, die übrigens von Prinzessin Stéphanie überreicht werden, gelten als die Oscars der Circuswelt. Auch in Deutschland feierte der Wildtiercircus in den letzten Monaten wahre Triumphe. Nicht genug, dass alle großen deutschen Wildtiercircusse, z. B. Krone, Charles Knie oder Universal-Renz, bei der Sommer-Tournee 2011 Besucherrekorde verzeichneten, auch die vergangene Weihnachtscircus-Saison war überaus erfolgreich. Vor allem die Shows, die Wildtiere präsentierten, z. B. in München, Ulm, Karlsruhe oder Bremen, zogen die Massen an. Zudem bekam der Wildtiercircus vor kurzem Rückendeckung von der Politik: Am 15. Dezember 2011 lehnte die Mehrheit des deutschen Bundestags die Forderung einiger Oppositionspolitiker nach einem Wildtierverbot für Circusse ab.
Mehrfach hat das Aktionsbündnis in den letzten Monaten erklärt, dass es keine ausreichende Begründung dafür gibt, die Haltung von Wildtieren im Circus zu verbieten. Nach Auffassung des Aktionsbündnisses sprechen u. a. die folgenden Argumente dafür, die Tradition des Wildtiercircus fortzuführen:
Die Dressur der Circustiere beruht auf einem engen wechselseitigen Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier (und nicht etwa auf brutalem Zwang, wie von den Tierrechtlern gerne behauptet wird). Wäre dies anders, könnten die Tierlehrer niemals hautnah mit ihren Tieren zusammenarbeiten. Man denke nur an die folgenden Darbietungen: Ein Elefant trägt seinen Tierlehrer im Maul, mehrere Tiger legen sich über ihren Tierlehrer, ein Leopard springt von einem Postament auf den Rücken seines Tierlehrer und von dort weiter auf das nächste Postament. Wer einmal zugeschaut hat, wie z. B. der berühmte Tierlehrer Sonni Frankello seine Elefanten ausbildet, der wird nicht mehr daran zweifeln, dass der Lernprozess in der Manege den Tieren Freude bereitet und ihnen in jeder Hinsicht gut tut.
Die Verwendung von großen Freigehegen gehört mittlerweile in allen deutschen Circussen zum Standard. Es ist heute auch eine Selbstverständlichkeit, dass man bei bestimmten Tierarten die Gehege mit einer artgerechten Strukturierung ausstattet. So leben Circus-Elefanten in großzügigen Paddocks, die mit Sandbädern, Scheuerbäumen und frischem Laubschnitt angereichert werden.
Circustiere zeigen bei guter Haltung keine Verhaltensweisen, die auf Unwohlsein, Stress oder Angst hinweisen. Dagegen findet man zahlreiche Anzeichen des Wohlbefindens. Auch den Transport von Stadt zu Stadt nehmen die Circustiere ohne jedes Anzeichen von Unbehagen auf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Tiere von klein auf an die Transporte gewöhnt sind. Ein Circus-Elefant steigt so selbstverständlich in seinen Transportwagen ein wie ein Hund in das Auto seines Herrchens. Eine kürzlich durchgeführte Studie des Freiburger Verhaltensforschers Dr. Immanuel Birmelin bestätigt eindrucksvoll diese Beobachtung. Birmelin untersuchte die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel von Circustieren und fand dabei heraus, dass Löwen und Elefanten durch die Transporte offensichtlich nicht gestresst werden. Schließlich muss man noch Folgendes bedenken: Die Circusunternehmen sind aus Kostengründen bestrebt, ihre Tourneen so zu planen, dass die Gastspielstädte nicht zu weit auseinander liegen. Deshalb dauern die Tiertransporte in der Regel nicht länger als zwei Stunden. Die Bewegungsfreiheit der Tiere wird also durch die Transporte bei weitem nicht so stark eingeschränkt, wie die Tierrechtler behaupten.
Circustiere werden bei guter Pflege sehr alt. Dies stellt der Circus Krone seit vielen Jahren unter Beweis. Zurzeit leben im Circus Krone mehrere Wildtiere, die bereits ein hohes bzw. sehr hohes Alter erreicht haben, z. B. der asiatische Elefantenbulle "Colonel Joe", das Breitmaulnashorn "Tsavo" und das Flusspferd "Poppäa", das übrigens nicht mehr am Reisebetrieb teilnimmt und seinen Lebensabend im Winterquartier verbringt.
Die (Wild-)Tierhaltung in den führenden deutschen Circusunternehmen bewegt sich heute auf dem gleichen Niveau wie in einem gut geführten zoologischen Garten. Das Aktionsbündnis hofft, dass die Politiker der Grünen und der SPD dies endlich zur Kenntnis nehmen und ihren circusfeindlichen Standpunkt aufgeben.
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