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Azubis verzweifelt gesucht
Doppelperspektivische Studie zur dualen Ausbildung: Fachkräftesicherung gefährdet
Betriebe müssen sich besser an Rahmenbedingungen anpassen

Azubis verzweifelt gesucht / Doppelperspektivische Studie zur dualen Ausbildung: Fachkräftesicherung gefährdet / Betriebe müssen sich besser an Rahmenbedingungen anpassen
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Solingen (ots)

Fast vier von fünf Ausbildungsbetrieben gehen aktuell davon aus, mehr und mehr Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Azubi-Stellen zu bekommen. Über zwei Drittel sehen dadurch die Fachkräftesicherung im Betrieb gefährdet. Das zeigt die aktuelle Studie "Azubi-Recruiting Trends 2022". An der von der u-form Testsysteme GmbH & Co. KG (Solingen) durchgeführten Online-Umfrage zum Azubi-Marketing und -Recruiting haben in diesem Jahr 5.187 Azubis und Schüler*innen sowie 1.571 Ausbildungsverantwortliche teilgenommen.

Die vergangenen zwei Pandemiejahre stellen einen bisherigen Tiefpunkt für die duale Ausbildung in Deutschland dar. Einer aktuellen IAB-Studie zufolge ist der Anteil an Betrieben mit Ausbildungsabschlüssen 2021 auf 38 % gesunken. Im Jahr 2019 (vor Corona) waren es noch 55 %. Der Anteil der ausbildenden Unternehmen könnte weitersinken. Die Mehrzahl der Betriebe rechnet mit abnehmenden Bewerberzahlen. Insbesondere bei den gewerblich-technischen Ausbildungen gehen 35 % der Ausbildungsbetriebe von einer "starken Abnahme" der Bewerberzahlen aus, weitere 43 % von einem leichten Rückgang.

Azubis suchen sich den Betrieb aus

Die Bewerberzahlen sinken, die Mehrheit der Azubis sucht sich aktuell den Ausbildungsbetrieb aus: 51 % der Azubi-Bewerber*innen erhalten aktuell zwei oder mehr Angebote. Wie reagieren Ausbildende auf den enger werdenden Azubi-Markt? In jedem zwanzigsten Betrieb steht die duale Ausbildung insgesamt auf der Kippe, 27 % möchten ihre Angebote zum dualen Studium verstärken, 17 % Azubis im Ausland rekrutieren, 7 % vermehrt Bachelorabsolvent*innen einstellen. Die große Mehrheit von 75 % setzt jedoch auf die Ansprache alternativer Zielgruppen wie Quereinsteiger*innen oder Studienzweifler*innen.

Azubis lieben, Ausbildende ignorieren Google

Schöpfen die Betriebe ihre Möglichkeiten zur Ansprache und Überzeugung der weniger werdenden Bewerber*innen aus? Hier weisen die aktuellen Azubi-Recruiting Trends auf deutliche Lücken hin. Zu den Kanälen, die von vielen Azubis zur Informationssuche, aber nur von wenigen Ausbildungsunternehmen genutzt werden, gehört vor allem Google. 83 % der Azubi-Bewerber*innen bedienen sich aktuell der Suchmaschine, um sich über Ausbildungen zu informieren. Unter den Ausbildungsverantwortlichen nutzen nur 22 % aktiv diesen Kanal.

Starkes Wachstum bei Bewertungsplattformen

Das Medium mit dem größten Wachstum bei der Nutzung durch Azubi-Bewerber*innen sind Arbeitgeberbewertungsplattformen. kununu & Co. wurden laut Azubi-Recruiting Trends 2013 nur von 12 % der Azubi-Bewerber*innen genutzt, 2019 schon von 30 %, aktuell sind es 46 %. Nur 19 % der Ausbildungsbetriebe aber bespielen aktuell diesen Kanal. 77 % der Bewerbenden nutzen Azubi-Karrierewebsites, die aber nach wie vor von nur 59 % der Betriebe eingesetzt werden.

Bewerber*innen, Bewerber:innen oder Bewerber (m/w/d)?

Die Ausbildercommunity ist mehrheitlich nicht gerade genderbegeistert. 44 % empfinden die Diskussion um gendergerechte Sprache in Stellenanzeigen als "störend" oder "unnötig", weiteren 18 % ist sie egal. Lediglich 38 % betrachten sie als "wichtig" oder "sehr wichtig". Die Mehrheit der Ausbildungsbetriebe (69 %) setzt in der Kommunikation die rechtssichere, aber wenig engagierte m/w/d-Lösung ein (Fachinformatiker (m/w/d)). Andere Varianten wie Fachinformatiker*in (11 %) oder Fachinformatiker:in (2 %) haben nur wenige Befürworter*innen. Auf der Seite der Azubi-Bewerber*innen betrachten 36 % es als "wichtig" oder "sehr wichtig", dass alle Geschlechter in Stellenanzeigen angesprochen werden. Allerdings liegt der Anteil bei den Azubi-Bewerberinnen sogar bei 46 %.

Mama macht das schon - Eltern in der Bewerbungsphase

Die Ergebnisse der Azubi-Recruiting Trends vergangener Jahre haben gezeigt, dass Eltern zu den "Top-Influencer*innen" in der Phase der Berufswahl zählen. Tatsächlich erhalten aktuell 40 % elterliche Unterstützung beim Verfassen von Bewerbungen. Ausbildungsunterlagen und Bewerbungen geben also in vielen Fällen Auskunft über die Qualifikationen der Eltern. Die Mamas sind bei der Azubi-Unterstützung übrigens weit vorn: In den meisten Fällen erhalten Azubi-Bewerber*innen mit elterlichem Support von beiden Teilen Unterstützung (43 %). Bei 41 % ist nur die Mama aktiv, die Papa-Variante ist mit 16 % weit abgeschlagen.

Nachhaltigkeit ja, aber zuerst die Kohle

Nicht alle Azubi-Bewerber*innen haben also Helikoptereltern. Ebenso ist die oft behauptete Nachhaltigkeitsorientierung der Generation etwas komplizierter gelagert. Bei der Alternative "mehr Geld während der Ausbildung oder ein klimafreundlicher Ausbildungsbetrieb" würden sich 72 % der Azubi-Bewerber*innen für "mehr Kohle" entscheiden. Das bedeutet nicht, dass den Azubis der Umweltschutz völlig egal wäre: Der Wunsch, sich während der Ausbildung dafür zu engagieren, ist groß - in den meisten Fällen jedenfalls deutlich stärker ausgeprägt als die entsprechenden Angebote der Betriebe.

Azubi-Recruiting an Marktbedingungen anpassen

Angesichts eines enger werdenden Bewerbermarkts sollten Betriebe die vorhandenen Lücken in der Azubi-Ansprache besser ausfüllen. Ihre Bewerberauswahl sollten sie im ersten Schritt nicht auf Noten, sondern darauf konzentrieren, welche Eigenschaften für den Beruf wirklich wichtig sind. Hier bieten sich Tests an. Sie haben eine hohe Akzeptanz bei der Zielgruppe - nur 4 % finden sie aktuell nicht gut. "Der Einsatz von Online-Tests im ersten Auswahlschritt richtet die Aufmerksamkeit auf die Persönlichkeit der Bewerbenden, ermöglicht eine schnelle Reaktion und zahlt so auf die Kandidatenorientierung von Bewerbungsprozessen ein", sagt Felicia Ullrich von u-form Testsysteme: "In einem enger werdenden Ausbildungsmarkt wird das immer wichtiger."

Größte doppelperspektivische Studie zur dualen Ausbildung

Jedes Jahr befragt der Solinger Ausbildungsspezialist u-form Azubis, Schüler*innen und Ausbildungsverantwortliche aus ganz Deutschland für die Azubi-Recruiting Trends. Die Untersuchung stellt die größte mehrperspektivische Studie zur dualen Ausbildung in Deutschland dar. Auch 2022 begleitet der ausgewiesene Recruitingexperte Prof. Dr. Christoph Beck (Hochschule Koblenz) die Studie wissenschaftlich, Studienpartner ist wie in den Vorjahren AUBI-plus.

Materialien zur Studie unter: testsysteme.de/studie

Über die u-form Gruppe

Der u-form Verlag bietet Materialien zur Vorbereitung auf IHK-Prüfungen. Das Solinger Familienunternehmen ist seit über 70 Jahren Partner der Industrie- und Handelskammern. Die u-form Testsysteme GmbH & Co. KG wurden 2007 aus dem Verlag ausgegliedert. Unternehmen profitieren von über 60 verschiedenen praxisnahen und tätigkeitsbezogenen Einstellungstests des Unternehmens. Mit opta3 bietet es eine moderne Plattform für Online-Einstellungstests und in Form des "Bewerbernavigators" ein elektronisches Bewerbermanagementsystem. Beide Lösungen sind passgenau auf den Bedarf von ausbildenden Organisationen zugeschnitten. Mit dem "Azubi-Navigator" bietet u-form seit 2017 ein einzigartiges, cloudbasiertes Ausbildungsmanagement, um die duale Ausbildung zu optimieren. Ausbildungsverantwortliche werden dadurch entlastet. Sie können Lernerfolge ihrer Auszubildenden steuern und sie punktgenau auf Klausuren und Prüfungen vorbereiten. u-form fördert Austausch und Wissen zum Thema Rekrutierung von Auszubildenden, zum Beispiel durch die regelmäßig erscheinende Studie "Azubi-Recruiting Trends". Die Inhaberin Felicia Ullrich hat sich in den vergangenen Jahren bundesweit als Keynotespeakerin zu Ausbildungsthemen einen Namen gemacht. Zu den Kunden von u-form Testsysteme zählen namhafte Unternehmen wie Dräger, Festo, Ford, Henkel, Merck, Obi und TUI.

www.testsysteme.de www.u-form.de

Über die AUBI-plus GmbH

AUBI-plus ist ein echter Fan der dualen Ausbildung. Das Unternehmen begeistert seine Kunden, indem es als Ausbildungsoptimierer deren betriebliche Ausbildung erfolgreicher macht. Für Ausbildungsbetriebe gewinnt AUBI-plus Azubis, zertifiziert ihre Ausbildung mit dem Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN®, qualifiziert Ausbilder*innen und veranstaltet Konferenzen, wie das Deutsche Ausbildungsforum (DAF). Junge Menschen begeistert die Gesellschaft, indem sie ihnen Stellen in Top-Ausbildungsbetrieben vermittelt und sie in der Berufs- und Betriebsfindung berät. Hierfür betreibt sie mit aubi-plus.de eines der führenden Ausbildungsportale im deutschsprachigen Raum. Mit diesem Engagement wirkt AUBI-plus dem Fachkräftemangel entgegen. Profiteur dieser Ausbildungsoptimierung ist nicht zuletzt das duale Ausbildungssystem. Den Hauptsitz hat das Familienunternehmen seit 1997 im ostwestfälischen Hüllhorst.

www.aubi-plus.de

Pressekontakt:

u-form Testsysteme GmbH & Co. KG
Geschäftsführung
Felicia Ullrich
Klauberger Straße 1
42651 Solingen
Telefon: 0212 2604980
E-Mail: f.ullrich ( ) u-form.de

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