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Haiti: nph-Solarprojekt liefert trotz Ausnahmezustand im Land seit 10 Jahren grünen Strom

Haiti: nph-Solarprojekt liefert trotz Ausnahmezustand im Land seit 10 Jahren grünen Strom
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Bandengewalt, politische Instabilität, Naturkatastrophen. Und mittendrin ein Solarprojekt, das allen Widrigkeiten zum Trotz nun seit einem Jahrzehnt erfolgreich nachhaltigen Strom für humanitäre Projekte in Haiti produziert.

Karlsruhe/Tabarre – Schafft Haiti es in die Schlagzeilen, so sind es meist keine guten. Die Situation in dem von Krisen gebeutelten Land spitzt sich immer weiter zu, Hungersnot, Kriminalität und Naturkatastrophen dominieren die Berichte über den Inselstaat. Und trotzdem gibt es sie noch, die guten Nachrichten. Nicht nur kann nph bisher alle Projekte vor Ort aufrechterhalten, auch feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes sein 10-jähriges Jubiläum: das Solar Smart Grid Tabarre, kurz SSGT.

Kein zuverlässiges Stromnetz

Das mittlerweile größte Solarsystem Haitis machte seinen Anfang 2013, als die nph Kinderhilfe Lateinamerika gemeinsam mit der Paderborner Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit sowie Ingenieure ohne Grenzen die erste Photovoltaik-Anlage auf dem nph-Kinderkrankenhaus St. Damien in Tabarre installierte. St. Damien sowie weitere medizinische Einrichtungen von nph und der Partnerorganisation St. Luc sind 24 Stunden täglich auf eine stabile Stromversorgung angewiesen. Da es im Land kein flächendeckendes und zuverlässiges Stromnetz gibt und Stromausfälle in den Krankenhäusern lebensbedrohliche Auswirkungen haben können, wurden zuvor Diesel-Generatoren zur Stromerzeugung genutzt. Neben den Auswirkungen auf die Umwelt entstanden dadurch enorme Kosten in Höhe von rund 650.000 US-Dollar pro Jahr.

Solartechnik langfristig im Land verankern

Durch das Projekt kann nun die ganzjährige Sonneneinstrahlung genutzt werden. Über 800 kW Solarmodule erzeugen parallel zu Diesel-Generatoren schon knapp die Hälfte des benötigten Stroms. Um die Solartechnik langfristig im Land zu verankern, wurde 2013 die Berufsschule der Fondation St. Luc um den Bereich der Solartechnik erweitert. Haitianische Lehrkräfte wurden und werden noch immer aus- und weitergebildet und geben ihr Wissen an die nächste Generation weiter. Eine von ehemaligen Absolventen gegründete Solarschulfirma soll den Schülern außerdem beim Einstieg ins Berufsleben helfen. Mittlerweile plant und installiert die Firma modernste Solarkomponenten im ganzen Land und ist auch für die Wartung des SSGT zuständig.

Großer Meilenstein für nph-Einrichtungen

Für die pädagogischen und medizinischen Programme von nph und der Fondation St. Luc ist die stabile Stromversorgung ein Meilenstein. Vor allem während der aktuellen Krisen im Land, die den Zugang zu Treibstoff extrem erschweren, profitiert nph von der Unabhängigkeit durch das SSGT. Während andere Krankenhäuser ihre Türen zeitweise schließen mussten, bleiben die medizinischen Einrichtungen von nph und St. Luc eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen in Not. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien wird außerdem ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Erweiterung bereits in Planung

Die erreichten Ziele wollen die nph Kinderhilfe Lateinamerika und die Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit mit einer internationalen Solarenergie-Konferenz am 21. Juli nun feiern. Und einen Ausblick in die Zukunft geben, denn eine Erweiterung des SSGT, das den gewachsenen medizinischen Programmen von nph angepasst werden soll, ist bereits in Planung.

Ansprechpartner für technische Fragen:

Willi Ernst

Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit

willi.ernst@biohaus-stiftung.org

Nadine Fissl
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon 0721 35440-195
E-Mail  nadine.fissl@nph-kinderhilfe.org

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 www.nph-kinderhilfe.org