Agravis Ost: E-Vita plus stärkt innovativ-nachhaltigen Pflanzenbau
Aschersleben/Münster (ots)
Als Alternative zur chemischen Beizung steigt die AGRAVIS Ost GmbH & Co. KG in die elektronische Behandlung von Saatgetreide ein. Am Saatgut-Standort Aschersleben wurde am Dienstag die neue Aufbereitungsanlage offiziell in Betrieb genommen. Unter den rund 150 Gästen der Veranstaltung waren Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, Sven Schulze, und Landesbauernpräsident Olaf Feuerborn. Auch die Spitzen von Stadt und Landkreis waren ebenso vertreten wie verschiedene Mitglieder des Landtages Sachsen-Anhalt.
Rein physikalisch-biologisches Verfahren
Die AGRAVIS Ost setzt in Aschersleben die "E-Vita plus"-Technologie ein. Dieses rein physikalisch-biologische Verfahren kommt ohne chemische Wirkstoffe aus. Die Elektronenbehandlung führt zu einer vollständigen Beseitigung aller am Samen haftenden Pilze, Viren und Bakterien und eliminiert dadurch samenübertragbare Krankheiten. Durch die Applikation von Bakterien werden die Wachstumsbedingungen der jungen Pflanzen verbessert und sorgen für eine optimale Entwicklung. Signifikant gestärkte Wurzeln helfen, das Ertragspotenzial des Getreides abzusichern. Zugleich werden die Pflanzen robuster gegen den zunehmenden Trockenstress im Zuge des Klimawandels.
Minister lobt eine der modernsten Saatgutaufbereitungsanlagen
"In Aschersleben geht heute eine der modernsten Saatgutaufbereitungsanlagen offiziell in Betrieb", betonte Minister Sven Schulze. "Die Anlage vereint Umwelt- und Anwenderschutz auf sehr hohem Niveau. Ziel in diesen Zeiten ist es mehr denn je, gesundes Saatgut anzubieten, um widerstandsfähige und ertragreiche Pflanzenbestände zu produzieren. Nachhaltige, umweltverträgliche und ressourcenschonende Lösungen für die Landwirtschaft werden wir als Land weiterhin bestmöglich unterstützen."
Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, hob hervor: "Land und Ernährungswirtschaft stellen sich täglich neuen Herausforderungen und suchen nach innovativen Lösungen. Das Verbot von Pflanzenschutzwirkstoffen zur Saatgutbeizung zwingt die Branche, neue Verfahren zu entwickeln, um unser Saatgut frei von Keimen und Bakterien in den Boden zu bringen."
Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger machen
"Mit dieser innovativen Technologie investieren wir in die Zukunft und bieten unserer Kundschaft eine weitere Lösung an, um die Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger zu machen. Klimawandel und Fragen der Versorgungssicherheit zeigen uns auf, dass wir den heimischen Pflanzenbau leistungsfähiger und ressourcenschonend aufstellen müssen", erläuterte Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG als Muttergesellschaft der AGRAVIS Ost GmbH & Co. KG. "Dies ist ein echter Fortschritt für die breite Anwendung in der Praxis und nach unserem Verständnis ein weiteres Beispiel für innovativen, nachhaltigen Pflanzenbau", sagte Köckler mit Blick auf mögliche weitere Restriktionen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Rückstandsthematik bei chemischen Wirkstoffen. Auch der CO2-Fußabdruck ist im Vergleich dazu deutlich geringer. Das Verfahren wurde vom Fraunhofer Institut entwickelt. Es gibt damit bereits langjährige, positive Erfahrungen vor allem in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und kommt nun auch bei der AGRAVIS Ost in die breite Anwendung. Die Technologie eignet sich auch für die Praxis im ökologischen Anbau. Es gibt keine Gefahrstoffauflagen und Nützlinge werden geschützt.
Großes Interesse in der Landwirtschaft
Die moderne Saatgutaufbereitung in Aschersleben erreicht eine Stundenleistung von 25 Tonnen. Somit ist sichergestellt, dass die regionale Landwirtschaft pünktlich zur Aussaat qualitativ hochwertiges Saatgut auf die Felder bringen kann. Ein Chargenmischer garantiert die exakte Dosierung, sodass Biologicals ihre volle Wirksamkeit entfalten können. Wie groß das Interesse auf den Betrieben im Arbeitsgebiet der AGRAVIS Ost ist, zeigte sich schon zur Herbstaussaat 2022. Damals wurden rund 750 Tonnen elektronisch behandeltes Saatgut auf einer Fläche von mehr als 5.000 Hektar angebaut.
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