Gesamtverband der Personaldienstleister e.V. (GVP)
BAP Job-Navigator 08/2023: "Studium und Jobchancen"
Aktuelle Analyse: Diese Studiengänge bieten die besten Jobaussichten
Berlin (ots)
Das Abitur in der Tasche - doch wie geht es jetzt weiter? Eine schwierige Frage, die sich Abiturientinnen und Abiturienten stellen müssen. Die Möglichkeiten sind dabei schier grenzenlos: Erstmal einige Monate Work and Travel, ein Jahr Bundesfreiwilligendienst, gleich eine Ausbildung beginnen oder anfangen zu studieren? In den letzten Jahren verstärkte sich der Trend, dass sich die meisten Schulabgängerinnen und Schulabgänger nach ihrem Abitur für ein Studium entscheiden. Diese Entwicklung wird von vielen Unternehmen durchaus kritisch gesehen. Dennoch suchen die Arbeitgeber auch weiterhin händeringend akademische Fachkräfte, wobei sie das gewünschte Studienfach oftmals in den Stellenanzeigen angeben. Die neue Ausgabe des BAP Job-Navigators analysiert daher die Anzeigenschaltung für Akademikerinnen und Akademiker im Juli 2023 und ermittelt die zehn gefragtesten Studiengänge.
Jedes fünfte Stellenangebot richtet sich an akademische Fachkräfte
Im Juli 2023 richteten sich deutschlandweit, genau wie in den Jahren zuvor, rund 20 % aller Stellenangebote an akademische Fachkräfte. Viele Unternehmen nannten dabei den erforderlichen Studienabschluss im Anzeigentext: Der Bachelor stand in fast 48.200 Jobangeboten und der Master in nahezu 30.000 Stellen. Eine Promotion bzw. ein Doktortitel war in über 11.800 Fällen erwünscht. Im Gegensatz zum öffentlichen Dienst mit seinen starren Hierarchien und Entgeltstrukturen sind viele Unternehmen dabei in puncto Studienabschluss flexibler. Wenn sie beispielsweise in einer Stellenanzeige den Master als Voraussetzung nennen, haben oft auch qualifizierte Absolventinnen und Absolventen mit Bachelor-Abschluss durchaus gute Chancen auf die Position.
Studienabgänger mit MINT- und Wirtschaftsabschluss werden am häufigsten gesucht
Deutschland ist bis heute weltweit bekannt für seine Ingenieurskunst. Dies spiegelt sich auch in der Anzeigenschaltung wider. Denn Ingenieurinnen und Ingenieure mit Studienabschluss hatten im Juli die besten Jobaussichten und konnten sich auf über 101.000 Stellen bewerben. Im Ranking der gefragtesten Studiengänge belegen, gemessen an den Nennungen in Stellenangeboten, Wirtschaft allgemein und BWL insbesondere mit rund 79.500 Stellen und bzw. mehr als 77.600 Stellen Rang 2 und 3. Ebenfalls viele Türen öffnet ein abgeschlossenes Informatikstudium (über 56.400 Jobangebote) und ein Abschluss in Elektrotechnik (über 34.200 Stellenanzeigen). Da sich Qualität bekanntlich nicht von allein durchsetzt, sondern aktiv beworben werden muss, suchten Arbeitgeber im Juli auch fast 31.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Studienabschluss in Marketing.
Nachfrage entwickelt sich je nach Studiengang unterschiedlich
Das Stellenangebot für die meisten akademischen Fachkräfte hat sich nach einem coronabedingten Rückgang mittlerweile wieder stabilisiert. Es gibt jedoch auch leichte Ausreißer nach unten. So ging die Anzahl der ausgeschriebenen Jobs für akademische Fachkräfte im Bereich Logistik im Juli 2023 um 10 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Auch das Jobangebot für studierte Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler verzeichnete ein Minus von neun Prozent. Ein Grund hierfür könnten die hohen Energiekosten sein, weshalb Unternehmen ihre Aktivitäten in energieintensiven Bereichen zurückgefahren haben. Im Maschinen- und Anlagenbau stieg das Jobangebot für Fachkräfte mit Studienabschluss hingegen um 5 % und für Wirtschaftsingenieurwesen um 3 % nach oben an.
White Collar Jobs sind Domäne der Akademikerinnen und Akademiker
Doch für welche Arbeitsbereiche suchten Unternehmen und öffentliche Einrichtungen im Juli prozentual die meisten Fachkräfte mit Studienabschluss? Das Ergebnis ist klar: Überdurchschnittlich viele White Collar Jobs sind für Akademikerinnen und Akademiker ausgelegt. An der Spitze stehen dabei Fachkräfte in den Bereichen Wissenschaft sowie Aus- und Weiterbildung. Im Juli richteten sich fast 51 % aller Stellen in dieser Berufsgruppe an akademische Fachkräfte. Auf den weiteren Plätzen folgen Beschäftigte in den Bereichen Projektmanagement (45 %), Consulting (44 %), Management (44 %) Forschung (43 %) und IT/Informatik (41 %). Am anderen Ende der Skala stehen hingegen Arbeitskräfte am Bau, im Handwerk und in der Logistik (jeweils 3 %) sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hotel und Gastgewerbe (2 %).
Über den BAP Job-Navigator
Der BAP Job-Navigator wird von der Agentur für Personalmarktforschung "index Research" im Auftrag des BAP durchgeführt. Dabei werden monatlich die Stellenangebote aus 249 Printmedien, 352 Online-Jobbörsen, mehr als 650.000 Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. Im Juli 2023 wurden insgesamt 1.735.015 Stellenanzeigen von 233.181 Unternehmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle geschaltet wurden, wurden diese zusammengefasst und nicht mehrfach gezählt.
Über den BAP
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP) ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs- und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 1.800 Mitglieder organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter www.personaldienstleister.de.
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