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Berlin (ots)

Altersgerecht und bedarfsgerecht - damit wird zumeist Wohnen für Ältere verbunden. Doch das gilt durchaus auch für Jüngere. Ein Haus oder eine Wohnung ohne Barrieren erhöht die Lebensqualität für alle. Altersgerechtes Bauen und Umbauen jedoch erfordert großen Sachverstand in Planung und Ausführung.

Das Problem: Bedarfsermittlung zum frühen Zeitpunkt

Am Anfang jeglicher Bau- oder Umbaumaßnahme muss die Ermittlung des Bedarfs stehen. Was benötigt der Einzelne, um Wohnung oder Haus bei hoher Lebensqualität selbständig nutzen zu können? Zu definieren ist das für den Augenblick und für später. Nur wenn die Planung zu einem frühen Zeitpunkt erfolgt, können die Anforderungen ohne großen Mehraufwand realisiert werden.

Worauf kommt es an

Eine ehrliche Bedarfsanalyse sollte immer zugrunde gelegt werden - vor allem, wenn bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. Was fällt noch leicht, wo gibt es bereits Schwierigkeiten? Beurteilungen anderer - Familienangehörige, Freunde, Hausärzte - helfen, die Selbsteinschätzung zu objektivieren. Scheuen Sie sich nicht, zunächst Ihr eigener Architekt zu sein. Je genauer Sie Ihre Vorstellungen kennen, umso konkreter verlaufen Planungsgespräche.

Wichtig: Sachverstand unabdingbar

Das Wissen darum, was eine barrierefreie oder zumindest barrierearme Wohnung ausmacht, ist Voraussetzung für die Planung. Die Vorgaben der DIN 18040-2 sollten so gut wie möglich umgesetzt werden. Beim Neubau ist vieles machbar, was sich beim Umbau im Altbau als schwierig herausstellt. Der Planer muss aus den Gegebenheiten das Bestmögliche machen. Selbst beim Kauf einer Neubau-Immobilie vom Bauträger sollte das Angebot sorgfältig geprüft werden, auch wenn es als altersgerecht beschrieben wird. Nicht immer sind die Anforderungen erfüllt. Umplanungen sollten detailliert in den Kaufvertrag aufgenommen werden.

Entscheidend: vorausschauend planen

Eine individuelle Planung ist entscheidend, soll barrierefrei gebaut werden. Zu denken ist beim Neubau an entsprechende Raumgrößen, ausreichend breite Flure, sichere Treppen, eventuell an einen Aufzug und an ein barrierefreies Bad mit genügend Bewegungsflächen. Lichtschalter, die auch von Kindern gut erreicht werden können, barrierefreie Übergänge in der Wohnung und zur Terrasse, eine bodengleiche Dusche - all das sollte in Erwägung gezogen werden. Was davon beim Umbau realisierbar ist, kommt auf den jeweiligen Bestand an.

Achtung: nicht kalkulierte Mehrkosten vermeiden

Erst mit einer konkreten Planung lassen sich Mehrkosten für barrierefreies Bauen gezielt ermitteln. Der finanzielle Mehraufwand beim Neubau ist relativ gering und in erster Linie erhöhtem Platzbedarf geschuldet. Beim Umbau im Bestand ist eine Kostenberechnung vor Vergabe der Handwerkerleistungen entscheidend. Alle Nebenkosten müssen einkalkuliert werden, bis dahin, dass aus der Wohnung zeitweise ausgezogen werden muss. Überraschungen durch nicht kalkulierte Mehrkosten sind zu vermeiden.

Empfehlenswert: Fördermittel nutzen

Mit einem unabhängigen Finanzierungsberater oder der Bank sollte das Finanzierungskonzept diskutiert werden. Im günstigen Fall kann über Eigenkapital finanziert werden - vor allem beim Umbau im Bestand. Gerade ältere Menschen wollen oder können oft keinen Kredit mehr aufnehmen. In der Finanzierungsplanung gilt es alle Möglichkeiten der Förderung auszuloten. Die KfW Bank fördert Umbau oder Erwerb von barrierefreiem Wohneigentum mit günstigen Darlehen. Gefördert werden Bereiche von Wohnung und Wohnumfeld - so das Anpassen von Räumen, vor allem Sanitärräume, die barrierefreie Erschließung und Orientierungssysteme. Grundlage ist das Einhalten der DIN-Vorgaben. Die Arbeiten müssen durch Fachfirmen ausgeführt werden. Bei nachgewiesenem Bedarf aufgrund einer Erkrankung oder Schwerbehinderung bieten einige Bundesländer Fördermittel an. Danach sollte man sich gezielt erkundigen.

BSB-Tipp von Architektin Renate Schulz, Bauherrenberaterin, München: Das Ausführen der beauftragten Leistungen sollte von einem unabhängigen Sachverständigen - beispielsweise einem BSB-Bauherrenberater - geprüft werden. Solche Begleitung ist wichtig beim Umbau, weil sich erst beim Bauen herausstellt, wie der Bestand tatsächlich beschaffen ist. Oft müssen kurzfristig andere Lösungen gefunden werden. Beim Neubau könnten Informationen zu Sonderwünschen auf der Baustelle fehlen. Kontrollen helfen, dass Mängel rechtzeitig erkannt werden und die vereinbarte Qualität gesichert wird. Die neue BSB-Ratgeberbroschüre, "Bauen und Wohnen ohne Barrieren" kann beim BSB über das Internetportal unter www.bsb-ev.de/ratgeber_checklisten/ratgeber_publikationen/ gegen eine Schutzgebühr von 3,00 EUR brutto zzgl. Versandkosten bestellt werden.

Weitere Informationen unter www.bsb-ev.de 
Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V. 
Einzugsgebiet: Deutschland 
Datum: 24.04.2014

Pressekontakt:

Bauherren-Schutzbund e.V.
Bundesbüro
Kleine Alexanderstr. 9-10
10178 Berlin
Tel. 030-3128001
Fax 030-31507211
E-Mail: office@bsb-ev.de

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