All Stories
Follow
Subscribe to Bauherren-Schutzbund e.V.

Bauherren-Schutzbund e.V.

Schwache Bonität von Bauunternehmen führt zu hohem Verbraucherrisiko

One document

Berlin, 26. November 2018. Der Bauboom und die gute Auftragslage sorgen dafür, dass die Ausfallquote in der Baubranche von 2 Prozent in 2014 auf 1,5 Prozent in 2017 gesunken ist. Dieser Wert liegt jedoch weiterhin über dem der Gesamtwirtschaft. Das zeigen die Ergebnisse eines aktuellen Reports des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) zur Finanzsituation von Baupartnern privater Bauherren. Trotz der positiven Entwicklung sollten angehende Eigenheimer und Modernisierer ihre Baufirma weiterhin genau unter die Lupe nehmen.

"Für private Bauherren ist die wirtschaftliche Solidität des Baupartners die Basis für eine risikoarme und erfolgreiche Investition", sagt BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Neben der gesunkenen Insolvenzwahrscheinlichkeit spiele vor allem die Wirtschaftskraft der Unternehmen eine Rolle. Der bei Creditreform Berlin Brandenburg Wolfram KG beauftragte Branchenreport zeigt: Bezieht man die Unternehmen mit schwacher und stark ausfallgefährdeter Bonität ein, so sind die Werte schlechter, als der bundesweite Unternehmensdurchschnitt. Bei insgesamt 3,8 Prozent der betrachteten Unternehmen erscheint die Fähigkeit, Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen, kaum befriedigend oder schlechter. "Auch wenn es nicht zu einer Insolvenz des Unternehmers kommt, steigt bei schwacher Bonität die Wahrscheinlichkeit für Zahlungsverzögerungen und somit das Risiko für den Bauherren", so Becker. Eine verzögerte Zahlung, zum Beispiel an Lieferanten und Nachunternehmer, hat häufig Auswirkungen auf den Fertigstellungstermin und die Fertigungsqualität.

Beim Bauträgergeschäft ist das wirtschaftliche Risiko für private Bauherren nochmals deutlich höher. Hier bauen Wohnungskäufer nicht auf eigenem Grund, bei einer Pleite stehen sie im schlimmsten Fall mit leeren Händen da. Die im Gesetz vorgesehene Fertigstellungssicherheit in Höhe von 5 Prozent der Bau- bzw. Kaufsumme ist in den meisten Insolvenzfällen nur ein schwacher Trost. Becker nimmt den Gesetzgeber in die Pflicht: "Damit Verbraucher bei Bauträgergeschäften den Anbietern nicht schutzlos ausgeliefert sind, müssen dringend - wie im Koalitionsvertrag vorgesehen - die gesetzlichen Grundlagen verbessert werden."

Bauherren und Immobilienerwerber können das wirtschaftliche Risiko beim Bauen deutlich reduzieren. Neben der rechtlichen und technischen Prüfung von Bauverträgen und Baubeschreibungen ist die Überprüfung der wirtschaftlichen Situation eines potenziellen Baupartners durch eine detaillierte Wirtschaftsauskunft ein entscheidendes Element der Risikovorsorge.

Zum Branchenreport 2018: www.bsb-ev.de/studien/analysen-und-studien/

Bilder zur redaktionellen Verwendung: www.bsb-ev.de/presseservice/pressefotos/

Ihr Ansprechpartner 
Erik Stange
Presse- und Medienreferent

Bauherren-Schutzbund e.V.
Brückenstraße 6
10179 Berlin

Tel. 030 400339 502
Fax 030 400339 512
E-Mail:  presse@bsb-ev.de 
www.bsb-ev.de 

Vereinsregister-Nr.  15 743 NZ
Amtsgericht Charlottenburg
1.Vorsitzender: Peter Mauel
More stories: Bauherren-Schutzbund e.V.
More stories: Bauherren-Schutzbund e.V.
  • 07.11.2018 – 11:16

    Bauschäden und Schadenskosten nehmen weiter stark zu

    Berlin (ots) - Die Anzahl der Bauschäden beim Neubau von Wohngebäuden haben seit dem Eintreten des Baubooms um 89 Prozent zugenommen. Durchschnittlich sind die Bauschadenkosten von 49.000 Euro in 2006/2008 auf aktuell knapp 84.000 Euro gestiegen. Zu diesen Ergebnissen gelangt der neue Bauschadenbericht 2018 des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB). Verantwortlich für die alarmierenden Zahlen sind vor allem die hohe ...

  • 09.10.2018 – 10:00

    Metastudie belegt: Energieeffizientes Bauen nicht grundsätzlich wirtschaftlich

    Berlin (ots) - Eine vom Bauherren-Schutzbund e.V. in Auftrag gegebene Metastudie belegt, dass Vorgaben zur Energieeinsparung im Wohngebäudebereich sich nicht darauf stützen können, grundsätzlich wirtschaftlich zu sein. Die Politik müsse sich an dieser Stelle ehrlich machen, mahnt die Verbraucherschutzorganisation aus Berlin. Das Fraunhofer-Informationszentrum für ...